Phoenix Programmhinweis
Sonntag, 9. Juli 2000
Köln (ots)
11.00 Uhr PHOENIX vor Ort Wohin marschiert die Bundeswehr? 11. Forum Pariser Platz
Über die Reform der Bundeswehr diskutieren Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping, Wolfgang Schäuble, Bundesminister a.D., Klaus Naumann, Generalinspekteur der Bundeswehr a.D., Christoph Bertram, Mitglied der Bundeswehrreform-Kommission und Karl Feldmeyer von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Programmgeschäftsführer des Fernsehsenders PHOENIX, Alexander von Sobeck. Vor dem Hintergrund der neuen weltpolitischen Lage, konzentriert sich die Hauptaufgabe der Bundeswehr auf die militärischen Einsätze im Rahmen der internationalen Bündnisse. "Sicherheitspolitik darf sich nicht auf den militärischen Einsatz beschränken, die Truppen müssen auch präventiv arbeiten wie beispielsweise bei der Wasserversorgung in Afrika", so Scharping. Im Unterschied zum Vorschlag der Reformkommission möchte er an der Wehrpflicht festhalten. Wolfgang Schäuble kritisiert, dass die notwendige Diskussion über den Vorschlag der Reformkommission nicht stattgefunden hat und bemängelt die Pläne. Gemeinsam mit Wolfgang Schäuble kritisiert Bertram die Art und Weise, wie von Seiten der Regierung mit den Vorschlägen der Kommission verfahren wurde. Scharping bemängelt in der Diskussion die Beschränkung auf die quantitative Stärke der Bundeswehr und fordert eine größere Konzentration auf deren qualitative Ausstattung. "Wir brauchen mehr Aufklärung und neue Transportmaschinen, die mit der Ausstattung bei den Bündnispartnern vergleichbar sind". Naumann erläutert die Punkte Aufklärung und Ausrüstung als Defizite. "Die wirklichen Informationen bekommt man durch klassische Spionage. Im Kosovo haben uns die Satelliten nicht geholfen." Wichtig für die Expeditionsstreitkräfte seien Transportmittel und moderne Kommunikationssysteme sowie Waffen, die aus großer Distanz wirken. Naumann stellte die Bedeutung Deutschlands für die europäische Union heraus. "Wenn Deutschland den Forderungen, die in Helsinki formuliert worden sind, nicht nachkommt, werden alle anderen Partner auch nichts tun. Europa verpasst dann eine Chance." Scharping ergänzte sein finanzpolitisches Dilemma mit dem Hinweis darauf, dass die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst sich mit 100 Millionen Mark auf den Wehretat auswirken.
Mit der Veranstaltungsreihe Forum Pariser Platz von PHOENIX, DeutschlandRatio Berlin, einem Zeitungspartner und der Dresdner Bank wird im Zentrum des Regierungs- und Parlamentsviertels eine Plattform zur Förderung der politischen Diskussion geboten.
Das 12. Forum Pariser Platz findet im September statt, dann geht es um die "Einwanderung".
20.15 Uhr Geheimnisse unserer Welt Schattenbilder - Auf der Suche nach dem alten Java
In zauberhafter Landschaft erwachen Gestalten aus mythischer Zeit. Legenden sind Quellen der Belehrung; das erfahren wir zuerst beim Wayang Kuli, dem javanischen Schattenspiel. Sein traditioneller Stil hat moderne Konkurrenz bekommen, zum Beispiel durch den "Verrückten Puppenspieler", der Götter und Helden des Mahabharata-Epos mit Autos und Hubschraubern präsentiert - und auch vor Show-Einlagen nicht zurückschreckt. Doch auf der Suche nach dem alten Java werden wir auf Schritt und Tritt fündig. Die Tempel auf dem Hochplateau Dieng sind die ältesten steinernen Zeugen javanischer Kultur, die mehr als 800 Jahre von indischen Vorstellungen geprägt wurde. Die beeindruckendste Hinterlassenschaft dieser Epoche ist die riesige buddhistische Stupa Borobodur. 500 Jahre nach ihrer Errichtung sollen heilige Männer die Lehre Mohammeds verbreitet haben. Wie erzählt wird, überzeugten ihre großen magischen Kräfte die Menschen von der Überlegenheit des neuen Glaubens. Im Land um den feuerspeienden Berg Merapi scheinen sich gewaltige Naturkräfte und Seelenkräfte zu vereinigen. Da werden gefährlichen Geistern eines Steinbruchs die liebevoll geformten Abbilder eines Brautpaares "blutig" geopfert. Da steigern sich Gruppen ganz normaler Reisbauern bei rituellen Reitertänzen in einen Ausnahmezustand, in dem sie sich von mächtigen Geistern besessen erleben.
Film von Karl Schüttler und Klaus Fuhrmann
21.45 Uhr Die Dauercamper Leben zwischen Rostbrätl und Chemoklo
Er ist schon ein ganz besondere Menschenschlag, der Dauercamper. Noch bevor im Frühjahr das erste Grün die Natur ziert, richtet er sich in seinem Wohnwagen häuslich ein. Kommt dann der Sommer, pflegt er liebevoll den winzigen Kleingarten, den der obligatorische Gartenzwerg verschönert. Abend für Abend wird der Holzkohlegrill angeworfen. Man trifft sich bei Bier und Rostbrätl, und die Gespräche ranken sich oft genug um ein Thema: Es gibt keinen schöneren Platz als den Campingplatz.
In Deutschland gibt es weit über 2 Millionen Campingfreunde, viele von ihnen sind Dauercamper. Ein besonders beliebter Ort: Der Campingplatz am Stausee Hohenfelden zwischen Weimar und Erfurt. 650 Dauercamper finden hier ein ideales Terrain: unverdorbene Natur und Bademöglichkeiten - auch für FKK-Freunde.
Der Autor Thomas Grimm hat die Camper in Hohenfelden einen Sommer lang beobachtet. Er trifft Tüftler und Bastler, Naturliebhaber und Sonnenanbeter - allesamt Menschen, die für die Städter, die den Sommer in ihren engen Zweizimmerwohnungen verbringen, nur ein müdes Lächeln übrig haben.
Reportage von Thomas Grimm
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, Telefon 0221-220-8477, Fax 0221-220-8089
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