PHOENIX Programmhinweis
Samstag, 22. Juli 2000
München (ots)
18.00 Uhr Der Verräter Der Fall des HansjoachimTiedge
"Ich habe es mir persönlich nie übel genommen. Ich wusste ja, es war der einzige Ausweg, den ich hatte." So urteilt heute Hansjoachim Tiedge, ehemals leitender Beamter im Bundesamt für Verfassungsschutz, über seinen Verrat. 1985 löst Tiedge einen der größten Spionageskandale in der Geschichte der Bundesrepublik aus. Der schwere Alkoholiker setzt sich am 19. August in den Zug nach Berlin. In Marienborn stellt er sich den DDR-Grenzbehörden. Was folgt, sind Verhöre, die sich über drei Jahre erstrecken und in denen der Top-Verfassungsschützer der DDR-Staatssicherheit alles ausplaudert, was er über die Arbeit der Kölner Behörde weiß.
Die Flucht Tiedges schlägt wie eine Bombe ein. Heribert Hellenbroich, ehemals Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz und einer der Förderer Tiedges, tritt als BND-Chef zurück. Zahlreiche bundesdeutsche Agenten in der DDR werden enttarnt, unter ihnen Horst Garau, der später tot aufgefunden wird. Im Sommer 1988 hat Tiedge der DDR alles erzählt. Auch hierfür rechtfertig er sich heute: "Was soll man denn machen? Man kann doch nicht in die DDR gehen als Verfassungsschützer und zu den DDR-Leuten sagen: Ihr seid alles nette Kerle, aber Ihr erfahrt von mir nichts. Das kann doch kein Mensch machen."
Nach der Wende wird es für Hansjoachim Tiedge, der sich in der DDR Professor Dr. Helmut Fischer nennt, eng. Bundesdeutsche Ermittlungsbehörden nehmen seine Spur auf. Doch der KGB hält dem Top-Überläufer die Traue und liegt ihn nach Moskau aus. Als Hans Ottowitsch lebt er dort noch heute unter konspirativen Umständen. Dem MDR-Reporter Jörg Hafkemeyer gab er exklusiv sein erstes ausführliches Fernsehinterview.
Film von Jörg Hafkemeyer
18.45 Uhr Mord und Todschlag Auf Streife mit der Polizei von Mexico City
Mexico City gilt als eine der zehn gefährlichsten Großstädte der Welt. Verbrechen sind eine Alltagserfahrung. Jeder fünfte Bürger wurde im letzten Jahr zum Opfer und die Täter werden fast nie gefasst oder gar verurteilt. Besonders brisant ist die Kriminalität deshalb, weil die Polizei in großen Teilen korrupt ist und viele Sicherheitskräfte in Verbrechen verwickelt sind. Der Teleglobus war unterwegs mit der Polizei der größten Stadt der Welt.
Film von Walter L. Brähler
21.45 Uhr Bier, Wein und Schwein Das Elsaß und sein Riesling
Schon im Mittelalter wird der elsässische Wein als einer der besten Europas gerühmt, auch wenn es sich damals - nach heutigen Maßstäben - eher um ein saures Gesöff gehandelt haben mag. Denn die richtige Kunst des Weinbaus beginnt erst später, als die sogenannten Edelsorten Einzug hielten - wie z.B. der Riesling. De Film geht der besonderen Geschichte des Edelgewächses im Elsaß nach: Zeigt u.a. eine Riesling-Degustation bei einer Weinbruderschaft, stellt berühmte ,Weinlagen vor und erklärt, warum gerade im Elsaß der Riesling dem Keller - und der Küche - soviel Ruhm beschert hat.
Film von Elisabeth Milin
23.15 Uhr Operation Walküre 2-teiliges Dokumentarspiel um den 20. Juli 1944 Letzter Teil: Tote Stunden
"Walküre" war das Codewort des offiziellen Operationsplanes des Dritten Reiches für den Fall eines sogenannten inneren Notstands. Mit seiner Hilfe hofften die Verschwörer des 20. Juli nach gelungenem Attentat auf Hitler den Umsturz in Deutschland herbeizuführen. Stauffenbergs Attentat missglückte, Hitler blieb am Leben.
Autor Helmut Pigge und Regisseur Franz Peter Wirth gehen in diesem zweiteiligen Film dokumentarisch vor. Sie zeigen nicht das seelische Drama Graf Schenk von Stauffenbergs und anderer Widerstandskämpfer; sie fragen: "Was geschah am 20. Juli 1944?" - "Was passierte nach Auslösung des Walküre-Alarms?" - "Warum hat das Attentat nicht geklappt?" Sie vollziehen den Ablauf des Geschehens nach. Stunde für Stunde, an Originalschauplätzen in Deutschland, Frankreich und Österreich - an den aktenkundigen Berliner Stätten, im ehemaligen Führerhauptquartier Wolfsschanze, im Hotel Majestic in Paris, im Schloss La Roche Guyon (ehemaliges Hauptquartier General Rommels) und im damaligen Wehrbereichskommando XVII am Stubenring in Wien.
Dokumentarspiel von Helmut Pigge
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