PHOENIX SOMMERPROGRAMM
Mittwoch, 9. August 2000
Bonn (ots)
13.45 Uhr Schätze der Welt - Erbe der Menschheit Bryggen - Nördlichster Brückenkopf der Hanse
Die norwegische Hafenstadt Bergen war im 14. und 15. Jahrhundert einer der wichtigsten ausländischen Stützpunkte der Hanse. Der norddeutsche Städte- und Handelsbund hatte hier im Jahr 1360 ein Kontor gegründet. Bergen war der Umschlaghafen für Waren aus aller Herren Länder. Die deutschen Handelsleute hatten ihr eigenes Wohn- und Arbeitsviertel: die deutsche Brücke, heute Bryggen genannt. Der Film erzählt Geschichten von der harten Arbeit mit den übelriechenden Waren, für die Bergen berühmt wurde: Stockfisch und Tran. Er gibt Einblicke in eine raue Männergesellschaft, die im Zölibat leben musste. Und erzählt von den Handelsburschen, die krank vor Heimweh, auf Bryggen Karriere machten.
Film von Ursula Böhm
19.15 Uhr Die heimlichen Herrscher 3-teilige Reihe. 2. Teil: Baumwolle - gewebter Wind
Das junge Amerika verdankte seine finanzielle Unabhängigkeit der Baumwolle. Es verdankte ihr aber auch die Sklaverei in den Südstaaten und den Bürgerkrieg. In Europa setzte die Baumwolle die industrielle Revolution in Gang und schuf eine völlig neue Gesellschaftsschicht: die Arbeiterklasse. Heute ist die Faser der Pflanze der wichtigste Rohstoff für die Textilindustrie. Samen und Öl werden industriell verwertet. Die peruanischen Fischer fertigen noch heute ihre Angelschnüre und Fischnetze aus braunem Baumwollgarn. In den Regenwäldern der Anden wächst der wilde Baumwollstrauch, die bräunliche und grünliche "Urbaumwolle". Vögel bauen aus den Samenhaaren ihr Nest und verbreiten so die Pflanze. Heute ist die Baumwolle weltweit ein Riesengeschäft, wirtschaftlich weit bedeutender als Getreide. Alle Teile der Pflanze werden verwertet. Geldscheine aller Währungen werden aus den robusten Samenhärchen der Baumwolle gemacht. In den letzten Jahren ist Baumwollkleidung in Verruf geraten. Kaum eine andere Pflanze wird schon auf dem Feld mit so viel Chemie bedacht.
Mein Ausland 20.15 Uhr Barcelona- Heimstatt der Katalanen
Die Katalanen haben stets für die Anerkennung einer eignen Identität gekämpft. Die Provinz Katalonien erhielt im Jahr 1979 das Autonomiestatut. Politisches und kulturelles Zentrum ist Barcelona, eine Vier-Millionenstadt, die ihren Aufstieg einer Mischung aus mediterraner Lebensweise und solidem Kaufmannsgeist verdankt
Film von Harald Jung
21.00 Uhr Feuer und Eis Vulkane - Hüter des Feuers
Vulkane faszinieren Menschen seit Jahrtausenden. Ein eben noch scheinbar ruhiger Berg verwandelt sich in Sekundenschnelle zu einem todbringenden Feuerspucker. Vulkanasche kann in kürzester Zeit den Himmel verdunkeln, und rotglühende Lava bahnt sich pulsierend ihren Weg. In den letzten tausend Jahren haben Vulkanausbrüche mehr als 300000 Menschenleben gefordert. Heute gibt es etwa 1500 Vulkane auf der Erde, die jederzeit wieder aktiv werden können. Katastrophen wie der plötzliche Ausbruch des Vulkans Nevado del Ruiz in Kolumbien zeugen von der Hilflosigkeit, mit dem die Menschen der Naturgewalt ausgeliefert sind: 23000 Menschen wurden lebendig begraben, rechtzeitige Evakuierungen waren nicht möglich. Angesichts dieses Desasters gründeten amerikanische Vukanologen ein international einsetzbares mobiles Krisenteam. Fünf Experten, ausgestattet mit tragbaren Messinstrumenten, können innerhalb kürzester Zeit rund um den Globus eingesetzt werden. Ein Kamerateam der National Geographic Society dokumentiert in erstaunlichen Bildern die faszinierende Welt der Vulkane im Spannungsfeld zwischen Naturschönheit und Zerstörungskraft.
Film von Gail Willumsen
23.00 Uhr Wo der Pfeffer wächst: Madagaskar 2-teiliger Film. 1. Teil: Die Ahnen kehren zurück
Ein Dorf im Hochland Madagaskars. Der Astrologe der Familie hat den Tag bestimmt, an dem die Ahnen zurück kehren dürfen. Fünf Tage lang sind die Toten dann zu Gast in ihrem Heimatdorf - und die ganze Familie feiert mit ihnen. "Retournemant", "Wandern der Gebeine" nennen die Madagassen diese Zeremonie, bei der die Toten aus dem Grab geholt, in einer Prozession durchs Dorf getragen und wieder beerdigt werden. Jeder Familienangehörige muss an dieser Zeremonie teilnehmen, sonst verliert er seinen Anspruch auf einen Platz im Familiengrab. Nach der Bewirtung der vielen Gäste steht die Großfamilie vor dem finanziellen Ruin. Das hält sie nicht davon ab, bereits das nächste "Retournemant" vorzubereiten.
Dokumentation von Peter Schunk
Rückfragen: PHOENIX- Kommunikation, Telefon 0228-9584-193, Fax 0228-9584-193
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