PHOENIX SOMMERPROGRAMM
Mittwoch, 16. August 2000
Bonn (ots)
14.15 Uhr Europa der Visionen 50 Jahre Karlspreis
"Lasst Europa auferstehen" - Winston Churchill sagte diesen Satz 1946, ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Zehn Jahre später bekam er für sein unermüdliches Engagement für Europa den Karlspreis verliehen. Bereits damals entwickelte Churchill die Vision eines vereinigten Europas mit der Integration der Sowjetunion. Aufkeimender Rassismus und Nationalismus, Arbeitslosigkeit, organisierte Kriminalität und Bürgerkriege trüben heute das Bild des vereinten Europas. Heute ist der Karlspreis immer noch ein hochkarätiges Instrument der internationalen Politik. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den amerikanischen Präsidenten Bill Clinton. Er erhielt die Auszeichnung, für seine Vermittlerrolle im Kosovo- und im Nordirland-Konflikt, aber auch stellvertretend für das amerikanische Volk, das sich 50 Jahre lang für den Frieden in Europa eingesetzt hat.
Film von Dieter Weiss
14.45 Uhr Themenschwerpunkt Bill Clinton in Deutschland
Anfang Juni besuchte Bill Clinton Deutschland und nahm in Aachen den Karlspreis in Empfang. Die Höhepunkte seines Besuches in Berlin und Aachen hat PHOENIX zusammengefasst. Gesendet wird u.a. die feierliche Verleihung des Preises in Aachen sowie ein Exklusivinterview mit US-Außenministerin Madeleine Albright in Berlin.
17.00 Uhr PHOENIX vor Ort: Stadttorgespräch "Für Toleranz und Zivilcourage - Gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit"
Zusammenfassung der Konferenz von Ministerpräsident Wolfgang Clement mit führenden Persönlichkeiten der Medien, Kirchen, Gewerkschaften, Kommunen und der Landesregierung. Neben einem Vortrag von Wilhelm Heitmeyer vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Uni Bielefeld steht in Düsseldorf die Gründung eines NRW-Bündnisses gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit auf dem Plan. Außer Gastgeber Wolfgang Clement nehmen an dem Gespräch u.a. Paul Spiegel, die Minister Gabriele Behler und Michael Vesper, Ralph Giordano, Fritz Pleitgen und Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann teil. Die Moderation des Stadttorgesprächs übernimmt Martin Schulze.
19.15 Uhr Die heimlichen Herrscher 3-teilige Reihe. 3. Teil: Tränen des Baumes - Die Erfindung des Tempos
Kautschuk, die Milch des Gummibaums aus den Amazonas-Wäldern, ist in kürzester Zeit zum unersetzlichen Werkstoff des modernen Lebens geworden. Wir verdanken ihm unsere ganze Mobilität: kein Fahrrad, kein Auto, kein Flugzeug und kein ICE ist ohne Gummi denkbar. Kautschuk hat die Geschwindigkeit in die Welt gebracht und dadurch Zeit und Raum grundlegend verändert. Die klebrigen Tränen des Gummibaums bilden ein schützendes Pflaster bei Verletzungen der Rinde. Die Amazonasbewohner kennen und nutzen seit Urzeiten die vielfältigen, faszinierenden Eigenschaften der Baummilch: Sie dichtet ab, klebt, lässt sich unendlich dehnen und hüpft. Bis heute sind die Eigenschaften des Naturkautschuks nicht hundertprozentig zu ersetzen. Operationshandschuhe, Flugzeugreifen, Kondome - all das wird aus reinem Naturlatex gemacht. In der Urheimat des Kautschuk-Baumes, in Amazonien, spielt der Baum heute eine völlig neue Rolle. Zapfreservate schützen Teile des Regenwaldes vor dem Kahlschlag. Eine Chance, die genetische Vielfalt dieser Region für die Menschheit zu erhalten.
20.15 Uhr Bis zum letzten Tropfen - Der Kampf ums Wasser 3. Türkei: Der gestohlene Euphrat
Im Südosten der Türkei wird der Euphrat, einer der berühmtesten Flüsse der Welt, durch einen gewaltigen Damm gestaut. Der Damm ist nur ein Teil des Milliardenprojektes "GAP" in Südanatolien, das das Time Magazine in die Kategorie eines modernen Weltwunders erhoben hat. Insgesamt sollen 20 Staudämme die Dürregegend zwischen Euphrat und Tigris, das legendäre Mesopotamien, in eine blühende Oase verwandeln. Dach was die Türkai als Jahrhundertwerk darstellt, ist für die Nachbarländer Syrien und Irak ein möglicher Kriegsgrund. Mit den Dämmen kann Ankara seinen Nachbarn das Wasser absperren, so dass der Euphrat in Syrien nur noch als Rinnsal ankommt. Dann würden nicht nur die Lichte4rin Damaskus ausgehen, die vom Strom Syrischer Wasserkraftwerke erleuchtet werden. Auch Hunderte von Quadratkilometern neu gewonnener Ackerfläche in den syrischen Flussniederungen drohen auszutrocknen. Der Wasserstand des Euphrat bestimmt die türkisch-syrischen Beziehungen. Einen Vertrag über eine gerechte Aufteilung des Euphrat-Wasser hat Ankara bislang verweigert. Syrien hat bereits damit gedroht, den Staudamm zu sprengen, sollte die Türkei die Wassermenge weiter drosseln.
Dokumentation von Hubert Seipel
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