PHOENIX Programmhinweis
Freitag, 25. August 2000
19.15 Uhr Soldaten für Hitler
Bonn (ots)
19.15 Uhr Soldaten für Hitler 6-teilige Reihe. 5. Teil: Der Widerstand Zeitgeschichte
Der Film zeigt ein breites Spektrum des Widerstandes in der Wehrmacht und hinterfragt die Motive. Als Beispiel der älteren nationalkonservativen Generation führender Offiziere, die nach 1938 zum Widerstand fanden, dient der erste Generalstabschef des Dritten Reiches, Ludwig Beck. Beck, mitverantwortlich für die Aufrüstung, erkannte als einer der ersten die drohende Katastrophe des von Hitler angezettelten Krieges. Als er mit seiner Idee, des kollektiven Rücktritts der Generalität erfolglos blieb, ging er in den Widerstand. Mit der Dauer des Krieges wuchs eine jüngere Generation heran, viele von ihnen zunächst begeisterte Hitleranhänger, die durch den wahren Charakter des Regime desillusioniert wurden. 1942 ging es für sie nicht mehr um Kriegsbeendigung, sondern angesichts der offenkundigen Verbrechen des Regimes, um den Sturz eines unmoralischen Systems, zur Rettung des deutschen Nationalstaats. Die herausragende Figur dieser Pläne war Graf von Stauffenberg. Während die Taten der Männer des 20. Juli im westlichen Nachkriegsdeutschland in Feierstunden geehrt wird, blieb eine andere oppositionelle Gruppe deutscher Offiziere von Anfang an verfemt: das Nationalkomitee "Freies Deutschland" und der Bund deutscher Offiziere, eine nach dem Fall von Stalingrad entstandene Sammelbewegung in sowjetischer Gefangenschaft. Wie neuere Dokumentenfunde in russischen Archiven belegen, verfolgte General Walther von Seydlitz-Kurzbach, Vizepräsident des NKFD und Präsident des BDO, sogar das Ziel, eine deutsche Befreiungsarmee der Kriegsgefangenen aufzustellen. Hat man die Zahl von 185 Verschwörern unter den Offizieren des Wehrmacht ermittelt, so sollen weit über 100.000 Soldaten bis Kriegsende desertiert sein. Kriegsdienstverweigerungen lagen in der Regel pazifistisch-religiöse Motive zu Grunde. Da die evangelische wie die katholische Kirche die Teilnahme am Krieg befürworteten, waren unter den konfessionellen Christen nur wenige, die ihrem Gewissen folgend, und damit freiwillig aufs Schafott gingen. Wenig bekannt ist der Widerstand und das Schicksal der Zeugen Jehovas, deren Bewegung wenige Monate nach Hitlers Machtergreifung verboten wurde und die mit unerbittlicher Härte verfolgt wurden.
Dokumentation von Raimund Koplin
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, Telefon 0228-9584 - 193 , Fax 0228-9584 - 198
Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell