PHOENIX PROGRAMMHINWEIS
Donnerstag, 7. September 2000
Bonn (ots)
20.15 Uhr Schwerpunkt Europa in der Krise? mit Martin Schulze
Die Europäische Union steht vor ihrer fünften Erweiterung - diesmal nach Mittel- und Osteuropa. Mit seinem Vorschlag, in einem Volksentscheid über dieses Thema entscheiden zu lassen, hat EU-Kommissar Günter Verheugen, SPD, nicht nur in Deutschland die Gemüter erregt. Doch Umfragen zeigen, dass viele Bundesbürger der EU und ihren Einrichtungen skeptisch gegenüber stehen. Die Angst, in einem europäischen Einheitsbrei zu versumpfen, ist groß. Die derzeitige Schwäche des Euro, der auf ein Rekordtief zusteuert, verunsichert die Menschen zusätzlich. Stark wie die D-Mark sollte die europäische Währung werden, mittlerweile ist sie fast so schwach wie der Rubel. Und wie soll mit Österreich umgegangen werden? Seit Februar ist Wien aufgrund der Regierungsbeteiligung der rechtsgerichteten FPÖ innerhalb der EU politisch isoliert. Gleichzeitig wird aber ein Beitritt der Türkei in die EU erwogen, obwohl Ankara regelmäßig aufgrund von Menschenrechtsverletzungen in die Schlagzeilen gerät. Welche Zukunft für Europa?
Martin Schulze diskutiert mit Wilhelm Hankel, Finanzfachmann und Wirtschaftswissenschaftler, Peter Hintze, ehemaliger CDU-Generalsekretär, und Christoph Zöpel, Staatsminister im Auswärtigen Amt.
Interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline 01802 - 82 17, Fax 01802 82 13 und unter www.phoenix.de an der Diskussion beteiligen.
9.15 Uhr EXPO - und was dann? Die EXPO-Korrespondenzregion Sachsen-Anhalt
Sachsen Anhalt ist Korrespondenzregion der Weltausstellung in Hannover. Welche EXPO-Projekte gibt es hier. Weshalb wurden gerade sie ausgewählt? Welchen Nutzen bringen sie dem Land und den Menschen? Drei Jahre lang wurde in einer Region des Umbruchs nach Antworten gesucht. Was wird nach der Weltausstellung aus den EXPO-Projekten der Korrespondenz-Region? Die Reportage macht deutlich, dass die EXPO in Sachsen-Anhalt einganz anderes Konzept verfolgt als in Hannover. Zwischen Altmark und Harz wurden nur solche Vorhaben zu EXPO-Projekten gekürt, die den Strukturwandel in Sachsen-Anhalt langfristig voran bringen sollen. Zum Beispiel der "städtebauliche Pfad Dessau", oder die Werkssiedlungen Piesteritz und Zschornewitz. Und natürlich "Ferropolis" die Stadt aus Eisen. Die macht schon heute, lange vor ihrer offiziellen Eröffnung, als skurriler Mega-Veranstaltungsort im In- und Ausland von sich reden. Doch wird es gelingen, mit diesen Projekten die dringend notwendige Konjunktur anzukurbeln und neue Arbeitsplätze zu schaffen? Die Reportage zeigt, mit welchen Problemen man hier zu kämpfen hat, wer hinter den Projekten steht und was die Menschen in Sachsen-Anhalt über die Visionen der EXPO denken. Film von Wilhelm Domke-Schulz
Gesellschaft 19.15 Uhr Zuwanderer und Einheimische 3-teilige Reihe, 3. Teil: "Gastarbeiter" im Wirtschaftswunderland
1955 kamen die ersten sogenannten Gastarbeiter nach Deutschland. Gezielt angeworben in den Ländern Südeuropas: Italien, Spanien, Portugal, Jugoslawien und Griechenland, später vor allem in der Türkei. Sie sollten den akuten Arbeitskräftemangel in der Bundesrepublik beseitigen. Die Wirtschaft boomte, und besonders der Mauerbau 1961 hatte den Zustrom von Arbeitskräften aus dem Osten versiegen lassen. Beide Seiten, der deutsche Staat und die ausländischen Arbeitnehmer, gingen anfangs von einem zeitlich begrenzten Aufenthalt aus, doch es kam anders. Zwar gestaltete sich das Miteinander von Ausländern und Einheimischen zunächst noch reibungslos, als dann aber der Wirtschaftsmotor stockte, waren die Deutschen und ihre Politiker nicht auf diese Situation eingerichtet, und die Ausländer wurden immer mehr zu einer Manövriermasse in der innenpolitischen Auseinandersetzung. Besonders der Anwerbestopp für ausländische Arbeitnehmer im Jahr 1973 wurde zum Bumerang, denn er stellte die bereits hier arbeitenden Menschen vor die Alternative, für immer in ihre Heimat zurück zu kehren oder sich auf Dauer in Deutschland einzurichten. Dokumentation von Günther Krause
Fotos abrufbar über www.ard-foto.de
21.00 Uhr Ideen für die Zukunft 150 Jahre Weltausstellung
Rund 150 Jahre Geschichte liegen zwischen der ersten Welzausstellung 1851 in London und der EXPO 2000 in Hannover. Zum ersten Mal ist Deutschland Gastgeber einer Weltausstellung. Viele Dinge des täglichen Bedarfs, die heute zu unserem Alltagsleben gehören, wurden irgendwann einmal auf einer Weltausstellung präsentiert; der Thonet-Stuhl, die Singer-Nähmaschine oder das Aspirin. Im Gegensatz dazu sind eigentlich nur zwei Bauwerke erhalten geblieben: der Eiffelturm, der 1889 zur Weltausstellung in Paris erbaut wurde, und das Atomium, Wahrzeichen der Weltausstellung 1958 in Brüssel. Der Film schildert in einer lebendigen Zeitreise die wechselvolle Geschichte der Weltausstellungen. Er zeigt auch, wie sich die Messen von anfänglich reinen Industrieschauen zu Massen-Präsentationen mit Volkscharakter gewandelt haben.
Ein Film von Claudia Wittrock
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