PHOENIX PROGRAMMHINWEIS
Sonntag, 24. September 2000
Bonn (ots)
11.00 Uhr PHOENIX vor Ort Forum Pariser Platz: Fremder kommst Du nach Deutschland - Zuwanderung, Asyl und Ausländerhass
Überschattet von den rechtsextremistischen Gewalttaten in Deutschland steht die Einwanderungspolitik der Bundesregierung unter einem besonderen Licht.Auf der einen Seite sollen Kriegsflüchtlinge und Menschen in Not weiterhin die Möglichkeit erhalten, in Deutschland Asyl zu bekommen, hier herrscht bei allen Diskussionsteilnehmern Einigkeit, der Nutzen von Menschen aus anderen Ländern, vor allem für die Verjüngung der Bevölkerung wird differenziert bewertet. Die Bundesvorsitzende von Bündnis'90/ Die Grünen Renate Künast stellt heraus, wie wichtig die Einwanderung für Deutschland ist, damit die Bundesrepublik nicht überaltert. Sie fordert eine stärkere Aufklärung der Bevölkerung über die positiven Auswirkungen der Migration. Um den Ausländern und den Deutschen gerecht zu werden sei eine interkulturelle Erziehung in Kindergärten notwendig. Die Ausländer müssen laut Künast über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt werden, die die gemeinsame Basis für das Zusammenleben darstellen. Die Diskussionsteilnehmer aller Parteien stimmen darin überein, dass die Asylverfahren zu lange dauern und vereinfacht und verkürzt werden müssen. Der Bayerische Staatsminister Günther Beckstein fordert ein Vorgehen nach streng volkswirtschaftlichen Nutzen und die Abschaffung des im Grundgesetzt verankerten Grundrechts auf Asyl. Die Regierung soll sich an Frankreich ein Beispiel nehmen, wo die Asylverfahren schneller abgewickelt werden, so Beckstein. Der Brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm hält einen Nutzen der Einwanderer für die Bundesrepublik für notwendig und schlägt vor, Sozialhilfe zu kürzen, wenn die Ausländer sich bemühen deutsch zulernen. SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Struck hält sowohl eine Obergrenze für die Einwanderung als auch einen parteiübergreifenden Konsens in der Frage der Einwanderung für unerlässlich.
Historische Ereignisse 14.45 Uhr Olympische Spiele 1992 Eröffnungsfeier Barcelona
Barcelona bot der Welt 1992 neue Superlativen an Ausstattung, Farbenpracht und künstlerischer Phantasie. Der Auftakt zum Fest der Völker in der katalanischen Metropole erhielt sein besonders Gepräge durch die phantasievolle Programmgestaltung und das Spanische Königspaar. Auch Altrevolutionär Fidel Castro erwies den Sportlern seine Reverenz. Auf der Ehrentribüne saß auch Richard von Weizsäcker, Bundespräsident des vereinten Deutschlands, das erstmals seit 28 Jahren wieder mit einer Mannschaft ins Stadion einzog. Der Eiserne Vorhang war verschwunden, der Sport als Wettbewerb der Gesellschaftssysteme Ost und West als Modell untauglich geworden. Die Sowjet-Union hatte sich zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten" gewandelt. Von den kommunistischen Staaten war Nordkorea wieder dabei, das vier Jahre zuvor die Spiele in Seoul boykottiert hatte.
Mitten in Deutschland 14.00 Uhr Schlussverkauf DDR Die Geschichte der Treuhand, 2. Teil
Juli 1990, streng bewachte Geldtransporter bringen die begehrte Ware in den letzten Winkel der real kaum noch existierenden DDR. Mit der Mark kommt die Marktwirtschaft Die Treuhandanstalt in Berlin soll den Umbau vom Plan zum Markt steuern. Privatisierung der ehemals volkeigenen Betriebe, so lautet ihr Auftrag. Die Treuhand wird zum Synonym für die wirtschaftliche Talfahrt Ost, zum Sündenbock für die steigende Arbeitslosigkeit. Plattmacher und Abzocker, so das Feindbild vom Treuhand-Manager. Der Film dokumentiert die Ära Birgit Breuel, die nach der Ermordung von Detlef Rohwedder die Mammutbehörde bis zu ihrer Schließung im Jahr 1994 leitet. Rückschläge und Skandale, aber auch erfolge kennzeichnen ihre Amtszeit.
Film Axel Grote und Michael Jürgs
Mitten in Europa 19.15 Uhr Kurische Nehrung Vergessenes wieder entdecktes Land
Die Kurische Nehrung ist eine der merkwürdigsten Landschaften Europas. Die knapp 100 km lange und nur maximal 4 km breite Landzunge gehört heute teils zu Litauen, teils zu Russland, zum sogenannten Kaliningrader Gebiet. Sie wird auf der einen Seite umspült von der Ostsee, auf der anderen vom Kurischen Haff. Auf diesem Gebiet erstreckt sich eine der größten Dünenlandschaften Europas: riesige Sanddünen, die sich mehrere Meter pro Jahr bewegen und schon ganze Dörfer unter sich begraben haben. Auf einer Dünenwanderung fühlt man sich tatsächlich wie mitten in der Sahara. Badeurlauber schätzen die langen weißen Ostseestrände, die auch im Sommer nie überfüllt sind. Früher gehörte die Kurische Nehrung zur deutschen Provinz Ostpreußen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel sie an die Sowjetunion, war Ausländern nicht mehr zugänglich und blieb fast 50 Jahre lang hermetisch abgeriegelt. Erst seit dem Zusammenbruch des Ostblocks kommen wieder Touristen auf die langgestreckte Halbinsel, und zwar verstärkt in den litauischen Teil, der sich in den letzten Jahren erstaunlich entwickelt hat. Der russische Teil wirkt dagegen noch sehr ursprünglich.
Dokumentation von Kerstin Woldt
Geheimnisse unserer Welt 20.15 Uhr Wohnungen der Götter Neue 3-teilige Reihe 1. Teil: Reise zum Berg des Schwarzen Gottes
In der trockenen Savanne Nord-Tansanias erhebt sich ein heiliger Berg, der im Leben der Menschen, die in seinem Bannkreis wohnen, eine zentrale Rolle spielt. Die Massai, ein teils nomadisches Hirtenvolk, nennen ihn Ol Doinyo Lengai - den Berg Gottes. Er ist knapp 3000 Meter hoch, der einzige tätige Vulkan Afrikas. Sein letzter Ausbruch war 1967. Der Berg ist von Schluchten durchzogen und mit schlüpfriger, glatter Asche bedeckt. Für die Massai ist er der Wohnsitz des Engai, des "einen und einzigen Gottes". Nach ihrem Glauben wohnt der Schwarze Gott auf diesem Berg. Reinhold Messner, Michael Albus und ein Kamerateam haben sich im Oktober 1997 auf den Weg zum Ol Doinyo Lengai gemacht. Sie haben seinen Gipfel mit einer Gruppe junger Massai-Männer erstiegen, eine Nacht in rund 3000 Metern Höhe im Krater des Vulkans übernachtet und sind am nächsten Tag wieder über die Flanken des steilen und abweisenden Berges hinab gestiegen. Neben dem Berg selbst gilt das Interesse in erster Linie dem Leben der Massai, die rund um den Berg in ihren Bomas, so nennen sie ihre kleinen Dörfer aus Lehmhütten, leben und mit ihren Viehherden durch die weite Savanne ziehen. Der Film erzählt von einer fernen, fremden Welt, die sich auch heute noch allzu neugierigen Blicken verschließt und ihren mythischen Zauber bewahren konnte.
Dokumentation von Michael Albus
PHOENIX Highlights 21.00 Uhr Wenn die Natur zuschlägt 1. Teil: Im Auge des Hurrikans Wie die Amerikaner mit den Stürmen leben
Von Juni bis November ist an der Südost-Küste der USA und in der Karibik Hurrikan-Saison, und nach der Statistik und den Erwartungen der Experten ist auch in diesem Jahr mit etwa zehn schweren Wirbelstürmen zu rechnen. Das Transportflugzeug vom Typ "Hercules" mit vier Turbopropellern ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Schlachtross und zuverlässigster Lastenesel der US-Streitkräfte. Auf der Airforce-Base in Biloxi, Mississippi, sind zehn dieser Maschinen mit spezieller Ausrüstung für die Hurrikan-Jagd stationiert. Wenn der Ernstfall da ist, fliegen die Hurrikan-Jäger mit diesen Maschinen mitten durch das wirbelnde Sturminferno. Durch gewaltige Böen, peitschenden Regen und extreme Temperaturstürze ins Auge des Hurrikans, wo gespenstische Ruhe herrscht, bis die rasende Wand auf der anderen Seite wieder durchbrochen werden muss. Dann umdrehen und in einem anderen Schnittwinkel zurück, fünf, sechs Mal bei jedem Hurrikan. Die Männer und Frauen im Cockpit gehören zu einer Reserveeinheit der US-Luftwaffe. Alle haben den Ernstfall schon oft mit gemacht. Mit welcher Wucht der Sturm zuschlagen wird, und wo genau er werden dringend gebraucht auf die Küste prallt - die entscheidenden Informationen dafür können nur die Besatzungen der fliegenden Messstationen liefern - aus dem Auge des großen Sturms. Der Hurrikan "Floyd" verursachte im Herbst 1999 die größte Massenevakuierung, die Amerika je erlebt hat. Mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Eberhard Piltz hat Menschen besucht, die "Floyd" oder einen anderen Hurrikan überstanden haben. Bei den meisten sitzt der Schrecken noch so tief, dass sie vieles in ihrem Leben geändert haben. In keinem Haushalt fehlt die vom Hurrikann-Center herausgegebene Broschüre mit detaillierten Verhaltensregeln. "Nur keine Panik" - diese Lehre haben alle gezogen, die einen Hurrikan durchgemacht haben. Doch alle wissen auch, das ist leichter gesagt als getan.
Dokumentation von Eberhard Piltz (2000)
21.45 Uhr Eröffnung der Olympischen Spiele in Sydney
PHOENIX bietet allen Zuschauern am Sonntag einen besonderen Service. Alle, die die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Sydney am 15. September nicht live verfolgen konnten, haben in der Nacht zum Montag Gelegenheit, die grandiose Olympiaeröffnung in voller Länge noch einmal zu verfolgen. PHOENIX zeigt, wenn in Sydney die sportlichen Wettkämpfe in vollem Gange sind, erneut die überwältigende Eröffnungsfeier der ersten Olympischen Spiele in Australien, in der die Ureinwohner eine zentrale Rolle spielen. Der Einmarsch der Olympiamannschaften hat, wegen des erstmals nach Jahrzehnten hinter einer gemeinsamen Flagge einmarschierenden Sportler aus dem lange verfeindeten Nord- und Südkorea, eine politische Bedeutung.
Rückfragen: PHOENIX-Kommunikation Tel: 0228/9584-193
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