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PHOENIX PROGRAMMHINWEIS/ Mittwoch, 13. Dezember 2000

Bonn (ots)

Gesellschaft
   18.30 Uhr Die letzte Reise
Man nennt sie verheißungsvoll "Himmelstreppe" oder "Lebensweg":
liebevoll gestaltete Designersärge. "Bunte Kisten" wie sie im
Fachjargon genannt werden, sind ein Indiz dafür, dass sich Trauer und
Bestattung in unserer Gesellschaft verändern. Individualität ist
immer häufiger gefragt und die darf durchaus ihren Preis haben: bis
zu 9000 Mark allein für den handbemalten Sarg. Dazu kommen noch
weitere Kosten für die Dienstleistungen des Bestatters - außerdem die
Friedhofsgebühren, die manchem Angehörigen ein weiteres Mal die
Tränen in die Augen treiben. Ein Wahlgrab, einfache Ausführung, 30
Jahre Nutzungszeit, ist beispielsweise in Hamburg für circa 1600 Mark
zu haben, in der Kurstadt Wiesbaden sind dafür 4500 Mark zu bezahlen.
Kein Wunder, dass bei diesen Gebühren das Urnengrab als
preisgünstigere Alternative gefragt ist.
Die Zahl der Feuerbestattungen nimmt zu. Nach Angaben des
Deutschen Städtetages wurden 1996 von 883000 Todesfällen insgesamt
circa 37,8 Prozent eingeäschert. Traditionsgemäß zeichnen sich dabei
Unterschiede zwischen den neuen und den alten Bundesländern ab. In
Ostdeutschland ist die Urnenbeisetzung die am häufigsten gewählte
Form der Bestattung. Insgesamt ist die Zahl der Sterbefälle gesunken.
Das verschärft die Konkurrenz im Bestattungsgewerbe. Pro Jahr setzt
die Branche rund 3 Milliarden Mark um. Die Angehörigen sind
kritischer geworden. Aufgrund gekürzter Leistungen - die gesetzlichen
Krankenkassen zahlen 2100 Mark Sterbegeld, für mit versicherte
Familienangehörige nur noch 1050 Mark, ist Preistransparenz gefragt.
Das günstige Angebot der Bestattungsdiscounter wird gerne angenommen.
So bleiben Friedhof und Bestattung weiterhin ein Spiegelbild unserer
Gesellschaft. Die einen treten die letzte Reise im Designersarg in
die Familiengruft an, die anderen anonym in das
Urnengemeinschaftsgrab...
Film von Ulrike Angermann
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation                
Tel: 0228/9584-193

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