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PHOENIX PROGRAMMHINWEIS/ Montag, 11. Dezember 2000

Bonn (ots)

Porträt
   19.15 Uhr Kultur-Berufe(ne)
   Kaspar König - Der Künstlermacher
Kaspar König ist einer der berühmtesten und einflussreichsten
Ausstellungsorganisatoren der Welt; er berät Gremien, kuratiert
Großausstellungen, verlegt Bücher, sucht Sponsoren und leitet die
Frankfurter Städelschule. Um Kaspar König nach Frankfurt zu locken,
musste ihm die Stadt eine eigene Kunsthalle versprechen, und weil er
es damit eilig hatte und ohnehin ein Meister der Improvisation ist,
stellte er hinter die Prunkfassade der ehemaligen Stadtbibliothek
einfach einen Baucontainer - das war die Geburtsstunde des
"Portikus". Mit einer gelungenen Mischung aus jungen
Avantgarde-Künstlern und internationalen Stars wurde die "Kunstkiste"
in kürzester Zeit berühmt. Der Film begleitet Kaspar König nach
Hannover, wo er die künstlerische Gestaltung der Expo leitete, und
führt in die Ateliers der Städelschule. König schimpft über die
Querelen mit der Stadt Frankfurt und hat eine fantastische
Geburtstagsüberraschung für seinen Bruder Walter König, den großen
Kunstbuchhändler.
Film  von Julia Benkert
19.45 Uhr Die noblen Literaten
   Film über die polnischen Literatur-Nobelpreisträger
   Wislawa Szymborska und Czeslaw Milosz
Polen kann sich wie kaum ein Land der Welt mit zwei lebenden
Literatur-Nobelpreisträgern schmücken. Dies unterstreicht zweifellos
den hohen Rang der polnischen Literatur und verweist auf die
Bedeutung der Literatur für das Selbstverständnis der Polen. Die
große Frau der polnischen Lyrik, Wislawa Szymborska, hat seit ihrem
eigentlichen literarischen Debüt 1956 kontinuierlich Gedichte von
höchster Qualität geliefert und diese recht sparsam dosiert
(durchschnittlich alle fünf Jahre ein schmaler Gedichtband). In ihrer
Dichtung, die sich durch große Formbewusstheit und gedankliche
Präzision auszeichnet, kreist sie um die Fragen einer "skeptischen
Anthropologie".
Bei aller Verknappung und Verfremdung bleibt aber die Poetik der
Szymborska kommunikativ und offen. Ihre Gedichte kann man als
"Mikro-Essays" bezeichnen, die sich höchst unterschiedlichen Themen
der Zeit widmen. Der spätere Nobelpreisträger Czeslaw Milosz hat
bereits 1951 mit den kommunistischen Machthabern gebrochen und ging
in die Emigration. Von Kalifornien aus schrieb er dann Gedichte, die
immer wieder um die Thematik der persönlichen Erinnerung und der
Identität kreisen. Das Problem der Entwurzelung und der Entfremdung
des modernen Menschen bestimmen zeitweise sein Werk. Milosz spannt
oft den Bogen von seiner Kindheit in dem von idyllischer Landschaft
geprägten Vorkriegslitauen bis nach Kalifornien, wo er bis heute als
Universitätsprofessor polnische Literatur lehrt.
Film von Andrzej Klamt
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation                
Tel: 0228/9584-193

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