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PHOENIX

PHOENIX-PROGRAMMHINWEIS
Dienstag, 14. November 2000

Bonn (ots)

20.15 Uhr Schwerpunkt 
   Gesundheitsreform - Auf Kosten der Patienten?
Die Patienten sind durch die Gesundheitsreform zunehmend
verunsichert. Sie fragen sich ob der Arztbesuch eine optimale
Behandlung garantiert. Besondere Behandlungen und bestimmte
Medikamente müssen inzwischen selbst bezahlt werden. Schuld daran
sind die Budgetierung und die sogenannte Positivliste. Andererseits
haben die Kassen Angst Beitragszahler zu verlieren und lassen mit
sich verhandeln, wenn es um Zuzahlungen geht.
Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer hat einen schweren Stand.
Sie ist starker Kritik von allen Seiten ausgesetzt. Hinzu kommt, dass
die an der Diskussion beteiligten Parteien  untereinander zerstritten
sind. Vom Gesundheitsministerium ist jetzt, in Zusammenarbeit mit den
 Grünen ein Konzept für eine weitere große Gesundheitsreform 
erarbeitet worden. Vorrangiges Ziel ist, den gesetzlichen
Krankenkassen mehr Geld zu verschaffen.
Ist in der Gesundheitspolitik der richtige Weg eingeschlagen? Geht
die Gesundheitsreform auf Kosten der Patienten? Wie viel
Selbstverantwortung darf man dem Patienten zutrauen? Garantiert
künftig nur eine Privatversicherung optimale Behandlungen?
Martin Schulze diskutiert mit Cord-Hinnerk Delventhal, Praktischer
Arzt, Hermann Schulte-Sasse, Bundesgesundheitsministerium, Rolf
Stuppard, Bundesverband der Innungskrankenkassen, und Horst Seehofer,
CDU/CSU.
Interessierte Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline 08102
- 8217 und per Fax 01802 - 8213 an der Diskussion beteiligen
9.15 Uhr Die Hand am Colt
   Gegen den Waffenwahn, Amerikas
Das Blutbad in der Schule von Littleton schockierte die Welt. Zwei
Halbwüchsige erschossen 1999 kaltblütig zwölf Mitschüler und brachten
sich dann selbst um.
In Amerika sind solche Massaker nicht ungewöhnlich. Jahr für Jahr
sterben im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" rund 30.000 Menschen
durch Feuerwaffen. Und zwölf Mal mehr Kinder verlieren in den USA
durch Waffenmissbrauch ihr Leben als in den übrigen Industrienationen
zusammen. Dabei sind die meisten US-Bürger für strengere Gesetze.
Doch die mächtige Waffenlobby - allen voran der Nationale Verband der
Waffenbesitzer NRA mit seinen drei Millionen Mitgliedern -hat sich
bislang im Kongress stets durchgesetzt. Ihre Gallionsfigur,
Hollywood-Altstar Charlton Heston, fasziniert vor allem ältere
Amerikaner. Im US-Wahlkampf spielte die Debatte um schärfere
Waffengesetze eine wichtige Rolle. Präsident Reagan, selbst Mitglied
der NRA, hatte der Lobby 1986 mit dem "Gesetz zum Schutz der
Waffenbesitzer" ein umstrittenes Geschenk gemacht. Der Absatz von
Feuerwaffen stagnierte damals und die Industrie startete eine
aggressive Werbekampagne. Jeder Amerikaner solle zumindest eine Waffe
zu Hause haben - zum "Selbstschutz". Doch die Serie tödlicher
Schießereien löste eine öffentliche Gewissenserforschung aus. In
Washington kam es zum "Jahrtausendmarsch der Mütter" und mehrere
Bundesstaaten erließen Gesetze, die Sicherheitsschlösser oder
elektronische Sperren für Feuerwaffen vorsehen. Städte und Landkreise
drohen Waffenfirmen mit Millionenklagen, ähnlich wie beim Streit mit
der Tabakindustrie. Einige Hersteller sind inzwischen bereit,
schärfere Auflagen zu erfüllen.
ZDF-Korrespondent Eberhard Piltz zeigt, wie locker die Waffe in
Amerika noch immer sitzt. Doch das Umdenken hat begonnen und mit ihm
setzt ein Wandel ein, der die Wurzeln des amerikanischen
Selbstverständnisses berührt.
13.30 Uhr Wem gehört das Mittelmeer?
   Von Gibraltar nach Beirut
Das Mittelmeer - Urlaubsziel für Millionen auf der Suche nach
Sonne, Stand und dem vielgerühmten mediterranen Lebensstil. Das
größte Binnenmeer der Welt - Fahrwasser für Kreuzfahrtschiffe,
Flugzeugträger und Flüchtlingsboote. Und zugleich die Barriere
zwischen Nord und Süd, zwischen den Kulturen des Orients und des
Okzidents. Das Mittelmeer ist längst zum Spannungsfeld geworden.
Jährlich versuchen Millionen illegal nach Europa, in das "gelobte
Land" zu gelangen. Die zunehmende Wasserknappheit bedroht vielerorts
die wirtschaftliche Entwicklung, Fangflotten kämpfen um jeden Fisch
und der Tourismus boomt weiter auf Kosten der sensiblen Natur. Wie
geht Europa mit dem Ansturm illegaler Flüchtlinge um? Welche
strategische Bedeutung hat das Mittelmeer für die Amerikaner? Wer
schützt den so empfindlichen Lebensraum "Mittelmeer"? Setzen die
arabischen Anrainerstaaten ihren Öffnungsprozess weiter fort? Die
Reportage zeigt Menschen, die zwischen den beiden Welten leben und
reisen, zeigt Brückenschläge zwischen orientalischer und westlicher
Kultur.
Film von Peter Frey
Wissenschaft und Umwelt
   19.15 Uhr Leben mit Krebs
   Die neue Gesundheitskultur
Fast die Hälfte aller Krebspatienten wird durch die moderne
Medizin geheilt.  Zum ersten Mal in diesem Jahrhundert geht die
Sterberate an Krebs zurück. Viele Patienten leben länger als ihre
Ärzte prognostizieren. Die Mediziner nennen dieses Phänomen "günstige
Verläufe". Was für ein Leben das ist, dieses "Leben mit Krebs", wird
nur selten erforscht und hinterfragt. Viele Krebskranke erleben die
Diagnose als Todesurteil. Sie quälen sich mit Schuldgefühlen und
Depressionen. Während sich Ärzte und die medizinische Forschung im
"Stellungskrieg" gegen den Krebs aufreiben, entwickeln viele
Patienten eigene Strategien im Umgang mit der Krankheit. 80 Prozent
wenden "ergänzende Heilmethoden" aus Alternativ- und Naturmedizin an,
bleiben aber weiter in Behandlung bei den Schulmedizinern. Doch
lassen sie sich von den Ärzten deutlicher über ihre Situation und
ihre Entscheidungsmöglichkeiten aufklären. Sie übernehmen mehr als
früher die "Regie" über die Therapie. Anhand von Fallbeispielen von
Patienten mit "günstigen Verläufen" wird dieser Beitrag Wege zu einem
selbstbestimmten Umgang mit der Krankheit aufzeigen.
Film von Monika Kirschner
Wissenschaft und Umwelt
   21.00 Uhr Der Antibiotika-Irrtum
   Vom nahen Ende einer Wunderdroge
Es ist noch nicht lange her, dass Lungenentzündungen, Syphillis
oder Tuberkulose meist tödlich verliefen. Erst mit der Entdeckung des
Penicillin vor gut 50 Jahren verloren viele dieser Krankheiten ihren
Schrecken.
Jetzt aber droht ein tödliches Comeback der Erreger, denn die
Wundermedizin von einst wird zusehends unbrauchbar. Das Problem heißt
Multiresistenz. Seit Anfang der 90er Jahre beobachten Mediziner einen
dramatischen Anstieg von mehrfachresistenten Erregern. Immer häufiger
kämpfen Ärzte gegen Bakterien, die auf kein einziges Antibiotikum
mehr ansprechen. Schon sterben die ersten Patienten wieder an einer
Lungenentzündung.
Infektions-Experten sind sich einig, dass der maßlose und oftmals
falsche Gebrauch von Antibiotika die Krise heraufbeschworen hat.
Schuld daran sind Ärzte, Patienten, Massentierzüchter. Dringend
erforderlich sind auch neue Wirkstoffe, doch diese Entwicklung hat
die Pharmaindustrie in den 90er Jahren versäumt.
Film von Irina Bosse
Rückfragen:
PHOENIX-Kommunikation
Tel.: 0228/9584-193

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

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    PHOENIX PROGRAMMHINWEIS/ Sonntag, 12. November 2000

    Bonn (ots) - Glauben und Leben 9.00 Uhr Auf neuen Wegen Ein Haus mit offenen Türen - Der Pfarrer von Glindow Im Pfarrhaus von Glindow geht es zu wie in einem Taubenschlag. Das Handy piept, an der Tür hobelt der Zivi, die Kinderkantorin singt im Gemeinderaum, die Sozialhelferin steckt dem Pfarrer ein Papier zu, und im Keller treffen sich die Kids. Der evangelische Pfarrer Johannes Albrecht ist ein ...

  • 10.11.2000 – 22:12

    PROGRAMMHINWEIS Phoenix/ Montag, 13. November 2000

    Bonn (ots) - 9.15 Uhr Vier in einem Boot Bürgerrechtler und ihre Kirche Vor zehn Jahren fiel die Berliner Mauer. Unzweifelhaft hat die Kirche einen, wenn auch umstrittenen, so doch nicht unwesentlichen Anteil am Fall der DDR. Sie trat in den 80er Jahren als erste öffentlich für Frieden und Menschenrechte auf, sie bot später zahllosen Bürgerrechtlern ein schützendes Dach - auch wenn es wieder Verrat ...