Pheonix-Programmhinweis
Freitag, 24. November 2000
Bonn (ots)
21.00 Uhr PHOENIX-vis-à-vis - Gaby Dietzen im Gespräch mit Peter Struck
Peter Struck ist ein Mann deutlicher Worte. Seine Autorität bekamen in dieser Woche auch die Grünen zu spüren. Das Gesamtprojekt Rot-Grün dürfe nicht durch großspuriges Gerede Einzelner, gemeint waren die Grünen, in Frage gestellt werden, so Struck. Als Ziel für die eigenen Genossen gibt der Chef der SPD-Bundestagsfraktion jedoch die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl 2002 vor. 1980 wurde der promovierte Rechtswissenschaftler zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag gewählt. Seit dem Regierungswechsel 1998 ist Peter Struck Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und hält Bundeskanzler Gerhard Schröder den Rücken frei. Plant Peter Struck schon das Ende mit den grünen Gefährten? Wird er seine Mannschaft auf Kurs halten können? Oder braucht die SPD wieder einen Zuchtmeister nach Art von Herbert Wehner?
Über diese und andere Themen wird Gaby Dietzen mit Peter Struck sprechen.
Zeitgeschichte 19.15 Uhr Das war unser Krieg 5-teilige Reihe 4. Teil: Die Kamera im Spähwagen, 1941-1944
Als der deutsche Funkaufklärer Götz Hirt-Reger mit der 20. Panzerdivision die Grenze zur Sowjetunion überschritt, hatte er seine 16 mm Kamera dabei. Er filmte "seinen" Russland-Krieg: vom 21. Juni 1941 bis zum Rückzug deutscher Truppen im Jahre 1944. Schmalfilme hatte Hirt-Reger genug. Vor allem, nachdem sie den Zensurbehörden in Berlin aufgefallen waren. Der junge Mann erhielt das Angebot, als Filmberichterstatter für die Wochenschau zu arbeiten. Das tat er dann auch, doch nebenher drehte er mit seiner privaten Kamera weiter. Entstanden ist dabei sicher eines der vollständigsten und genauesten kinematographischen Tagebücher, die es vom Russlandkrieg gibt. Götz Hirt-Reger (74) kommentiert die Filme, die er vor so vielen Jahren drehte und die bis heute weitgehend unveröffentlicht geblieben sind. Ergänzt wird dieses Material durch Amateurfilme anderer deutscher und ungarischer Soldaten sowie durch Aufnahmen sowjetischer Partisanen.
Film von Michael Kuball
Fotos über www.ard-foto.de
Highlights zur Geschichte und Zeitgeschichte 20.15 Uhr Nürnberger Prozess Der erste Versuch, Weltrecht gegen Unrecht zu setzen
Der Nürnberger-Prozess als "courtroom-drama". Dieser Film zeigt 21 Angeklagte, die vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 zehn Monate lang im Saal 600 des Nürnberger Justizgebäudes vor einem internationalen Militärtribunal standen und dort - bis auf wenige Ausnahmen - hartnäckig die Schuld und Mitverantwortung an den Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschland leugneten. Siegerjustiz oder faires Verfahren? Die erneute Konfrontation von Anklage und Verteidigung soll dem Zuschauer die Möglichkeit geben, selbst zu urteilen. Die amerikanischen Anklagevertreter Telford Taylor und William Jackson erzählen noch einmal, wie es ihnen gelungen ist, die Beteiligung der Angeklagten an den Verbrechen mit Dokumenten zu belegen und durch die Aussagen von Zeugen zu erhärten. Auf der Gegenseite - auch nach fünfzig Jahren - der Verteidiger von Großadmiral Dönitz und Otto Kranzbühler. Wie damals im Gerichtssaal, bezieht er noch einmal Position gegen die Ankläger. Fast 600 akkreditierte Journalisten aus aller Welt haben den Nürnberger Prozess zu einem riesigen Medienereignis gemacht. Deutsche Reporter sind auch vor Ort. Sie sollen das geschlagene Volk im Rahmen ihres Umerziehungsauftrages über die Verbrechen ihrer Führung informieren. Michael Kloft hat rund 30 Stunden Filmmaterial und über 2000 Fotos aus deutschen, amerikanischen und russischen Archiven gesichtet und die interessantesten Szenen für diese Dokumentation ausgewählt: darunter den spektakulären Auftritt von SS-Einsatzgruppenführer Otto Ohlendorf, aber auch spannende Momente aus den Kreuzverhören von Hermann Göring und Karl Dönitz. Was die Szenen im Gerichtssaal nicht zeigen können, liefern die Aufzeichnungen des Gerichtspsychologen Gustav M. Gilbert: Reaktionen und Gedanken der Angeklagten, geäußert in ihren Zellen, während der Verhandlung und beim Mittagessen. Hinzu kommen Zitate aus Tagebüchern, Briefen und Aufzeichnungen von Prozessbeteiligten und -beobachtern. Film von Michael Kloft
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