Phoenix-Feiertags-Programm
Donnerstag, 28. Dezember 2000
München (ots)
Länder-Menschen-Abenteuer 21.00 Uhr Hainan - das Hawaii Chinas
Der Zuschauer wird zu einer Entdeckungsreise zu den Schönheiten der Insel verführt, er bekommt Einblicke in den Alltag und die Riten der abgeschieden lebenden Minderheitenvölker in den Bergen und Eindrücke von den Traumstränden, die jetzt für den internationalen Tourismus erschlossen werden. Das tropische Paradies im Golf von Vietnam war unter den chinesischen Kaisern und unter den Kommunisten Verbannungsort für in Ungnade gefallene Staatsdiener. Zu den schönsten Regionen der Insel gehört die paradiesische Südküste mit noch einsamen Stränden, Palmen und Fischerdörfern und mit Ressorts aller Klassen, vom Bambushüttendorf für Rücksacktouristen bis zu Luxusbungalows für die reichen Hongkonger und Kanton-Chinesen, die in einer knappen Flugstunde dorthin kommen. Sanya, einst ein Fischerort, ist das quirlige Zentrum des Tourismus, hier gibt es täglich den größten Fischmarkt. Die Urbevölkerung der Insel sind das Volk der Li, die vor der südlichen Ausbreitung der Han-Chinesen vor mehr als 2000 Jahren nach Hainan auswichen. In den hohen Bergen der Inselmitte haben sich die alten Traditionen der Li noch erhalten. Musik, Handwerk, typische Dorfarchitektur. Nach 1949 wurden rückkehrende Überseechinesen, die während der Bürgerkriegsjahre ins Ausland gegangen waren, vor allem in Hainan angesiedelt. Sie trugen mit dem Aufbau von Farmen und Plantagen erheblich dazu bei, das erstmals in der Geschichte der Insel die tropischen Früchte systematisch angebaut und die natürlichen Schätze der Insel genutzt wurden (Kaffee, Kakao, Gewürze, Tee, Gummibaumblätter, - Mineralien und Erze). Gerade noch rechtzeitig wurden in den neunziger Jahren die Reste des tropischen Regenwaldes, 300.000 Hektar, in der Inselmitte unter strengen Naturschutz gestellt. Ebenso werden die Korallenriffe und die Unterwasserkultur um Hainan geschützt, beide sind eine Attraktion für den sanften Tourismus.1988 wurde die gesamte Insel - sie ist etwa so groß wie Baden-Württemberg - zur 31. Provinz Chinas erhoben und zugleich zur Sonderwirtschaftszone erklärt. Seitdem boomt in der Hauptstadt Haikou im Norden die Industrie und entlang der Südküste der Tourismus. In beiden Fällen mit allen positiven und negativen Auswirkungen wie Steigerung des Lebensstandards der Insulaner. Bau von menschenwürdigeren Häusern für viele, aber auch Zerstörung von unberührter Natur, unkontrolliertem Bauboom, Korruption. Noch kann man die Kultur der Minderheiten auf Hainan erleben, aber sie wird mit der Öffnung der Insel immer mehr Eigenheiten verlieren und irgendwann nur noch als Ethno-Show für Touristen existieren.
Film von Gisela Mahlmann
22.15 Uhr Das Trauma Vietnam 1. Teil: Die Amerikaner
25 Jahre nach Beendigung des Vietnam-Kriegs liegen zwei Bücher des ehemaligen US-Verteidigungsministers Robert McNamara vor, die den Vietnam-Krieg in neuem Licht erscheinen lassen. Die Generation, für die Vietnam ein Lebenstrauma darstellt, steht jetzt an der Schwelle des Alters. Was geschieht, wenn man lange nach Kriegende erfährt, welche Fehler die Führung gemacht hat? Der Film wiederholt nicht die bekannten Klischees und Thesen, sondern versucht eine Neubetrachtung des Krieges anhand neuester Forschungsergebnisse. Zu Wort kommen Beteiligte wie Robert McNamara, US-Generäle, einfache Soldaten und Wissenschaftler. Auch die vietnamesische Seite ist mittlerweile bereit, über ihre Sicht des Konflikts zu debattieren. Es wird historisches Filmmaterial verwendet, u.a. erst kürzlich aufgetauchtes von Vietnamesen gedrehtes Material. Im April 1975 hoben die letzten Hubschrauber vom Dach der amerikanischen Botschaft in Saigon ab, der Vietcong stand schon an den Botschaftstoren. Der Film zieht 25 Jahre danach Bilanz.
Film von Manfred Behrens (2000)
Anschließend ab 23.00 Uhr bringt PHOENIX den zweiten Teil "Die Vietnamesen".
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