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PHOENIX

Phoenix-Programmhinweis
Dienstag, 2. Januar 2001

Bonn (ots)

Neue 4-teilige Reihe
   9.00 Uhr Der Nil
   1. Teil: Wettlauf zu den Quellen
Sie waren eine der großen Mysterien des Zeitalters der
Entdeckungen: die Quellen des Nils. Schon die Römer sandten zwei
Zenturien aus, um die Quellen des längsten Flusses der Erde zu
finden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machten sich
französische, deutsche und britische Forscher auf den Weg. Sie zogen
durch ein bis dahin unbekanntes Afrika. Missionare, Wissenschaftler,
Abenteurer. Unter ihnen auch der berühmte Entdecker David
Livingstone. Weiße "Entdecker", von der schwarzen Bevölkerung
misstrauisch beäugt und amüsiert verfolgt. Wie konnte man eine Quelle
"entdecken", die die Schwarzen schon Jahrhunderte lang kannten? Der
Wettlauf zu den Quellen, eine Abenteurergeschichte aus dem 19.
Jahrhundert.
Film von Richard Klug (2000)
   2. Folge "Wiege der Kulturen" morgen, 3.1.,  9. 00 Uhr
Neue 5-teilige Reihe
   20.15 Uhr Indianer
   1. Teil: Die Inuit - Volk in Eis und Fels
Die ersten Indianer wanderten vor etwa 28.000 Jahren aus Asien
über die Beringstraße nach Amerika und Kanada ein, zogen entlang der
Rocky Mountains immer weiter nach Süden, bis sie schließlich den
ganzen Kontinent besiedelt hatten. In Einwanderungswellen kamen die
Athabaskan-Indianer, die Dene, die Meti, die Yuphik und vor allem die
Inuit. Diese drangen jedoch nicht in den wärmeren Süden Amerikas vor,
sondern blieben in der Arktis und entwickelten unter rauen
klimatischen Bedingungen ihre eigene Lebens- und Überlebensweise,
ihre eigene Kultur. Heute gibt es in Kanada etwa 22.000 Inuit, und
viele von ihnen leben noch immer überwiegend von Karibus, Robben und
Fischen. Aber dennoch haben Technik und Fortschritt der westlichen
Welt längst Einzug in das Leben der meisten Inuit gehalten.
Vereinzelt kann man aber noch den alten Frauen begegnen, die von den
Mythen ihrer Vorfahren erzählen, oder den schweigsamen Jägern, die
noch immer mit den Schlittenhunden auf Jagd gehen.
So scheint das Leben in der Arktis von zwei Seiten geprägt: Zum
einen erinnert noch vieles an die traditionelle Lebensart der Inuit
mit ihren Treibholzhäusern, den Iglus, der historischen Kleidung
sowie der Nahrungsmittelbeschaffung und -zubereitung in unberührter
Natur. Zum anderen gibt es aber auch das Leben, das sich in
Siedlungen mit Fernsehen, Flughafen und Supermarkt abspielt, in
Ortschaften, in denen man kaufen kann, was es auch in Großstädten wie
Montreal oder Ottawa gibt: Schmuck und Kunst, Pelze und Anzüge, Jeans
und andere Konsumgüter. Doch nicht alle werden mit den sogenannten
Errungenschaften der Zivilisation fertig. Ein Drittel der Inuit ist
arbeitslos, Alkoholsucht und Drogenabhängigkeit sind sprunghaft
angestiegen, und die Selbstmordrate vor allem bei jungen Menschen ist
alarmierend hoch. So setzen die Inuit große Hoffnung in ihre eigene,
autonome Regierung, die am 1. April 1999 die Arbeit aufgenommen hat:
Nach langen Auseinandersetzungen mit der kanadischen Regierung wurde
den Inuit an diesem Tag das Territorium Nunavut zugesprochen - der
bislang einzige Indianerstaat der Welt.
Film von Gernot Schley (2000) 
   2. Folge "Die Katukina - Volk der Panther" morgen, 3.1., 20.15 Uhr
   fotos über www.ard-foto.de
Neue 3-teilige Reihe
   22.15 Uhr Herr der Finsternis
   1. Teil: Die Geburt des Satans
Woher kommt das Böse? Diese Frage beschäftigt die Menschheit seit
Urzeiten. Die westliche Welt scheint heute ganz gut ohne Teufel
auszukommen. Wissenschaft und Vernunft meinen, mit dem Herren der
Finsternis fertig zu sein. Doch Millionen von Menschen begegnen ihm
täglich als der Macht des Bösen. Der scheinbar ewige Kampf des
Teufels gegen Gott wird überall auf der Welt immer und immer wieder
in religiösen Ritualen inszeniert.
Teil 1 zeigt, woher die Idee des Teufels kommt. Wer waren seine
Vorfahren? Diese Folge schildert die religionsgeschichtliche Geburt
des Teufels aus den Ugulu-Kämpfern in der Armee des Chaos im alten
Mesopotamien. Das alte Ägypten, Zarathustra in Altpersien, Juden und
Christen übernahmen eine Satansvorstellung. Er wurde als der Herr der
Finsternis bezeichnet, der den Monotheisten - also denjenigen, die an
den einen und einzigen Gott glauben - ein Problem bescherte. Doch
wenn es nur einen liebenden Gott gibt, wer ist dann der Teufel?
Film von John Drury 
   2. Folge " "Die Hölle auf Erden" morgen, 3.1., 22.15 Uhr
   fotos über www.ard-foto.de
23.00 Uhr Geliebter Feind
   Französinnen und ihre Liebe zu deutschen Soldaten
"Sie kamen am 20. August 1944. Es waren acht Männer. Sie nahmen
mich mit. Sie hatten schon zwei andere Mädchen gefasst. Auf dem
Marktplatz haben sie uns die Haare abgeschnitten. Ich habe
geschrieen. Dann haben sie uns auf einen offenen Wagen gestellt, und
die Menge ist hinter uns her durch die Stadt gezogen." Das erzählt
die 76-jährige Französin Elise in dieser Dokumentation. Den 20.
August 1944 wird sie nie vergessen. Mehr als 10.000 französische
Frauen wurden wie Elise im Sommer 1944, im Fieber der Befreiung, kahl
geschoren. Nach vier Jahren Besetzung durch die Deutschen entluden
sich Rachegelüste und trafen die Frauen, die ein Verhältnis mit einem
Deutschen gehabt hatten. Elise hatte noch Glück im Unglück. Ihr
wurden "nur" die Haare abgeschnitten. Andere wurden nackt durch die
Straßen getrieben, vergewaltigt, eingesperrt, manche sogar ermordet.
Begonnen hatte es mit der deutschen Invasion in Frankreich im Mai
1940. Es hatte einen Exodus der Franzosen in den zunächst nicht
besetzten Süden gegeben. Doch als man sah, dass die deutschen
Soldaten sich "anständig" aufführten, gingen viele zurück in ihre
Ortschaften und lebten neben den Besatzern. Elise wusch Wäsche für
die Soldaten und bald freundete sie sich mit einem von ihnen näher
an. Sie war von ihm schwanger, als er 1942 an die Ostfront versetzt
wurde. Danach hat sie nie wieder etwas von ihm gehört. Die gemeinsame
Tochter sucht den Vater seit vielen Jahren, aber ohne Erfolg.
Vielleicht ist er ja von der Ostfront nie zurückgekommen?
Der Film erzählt die Geschichten von Elise und einer weiteren
Frau, sie erzählt über die Kriegszeit, aber auch über die
Nachkriegszeit, in der diesen Frauen nach der ersten Rage der
Bevölkerung ihr "Verbrechen" weiter vorgeworfen wurde, während die
meisten der großen Kollaborateure unbehelligt blieben. Noch heute
sagt Elise: "Immer wenn jemand neu in die Nachbarschaft zieht,
erfährt er gleich von den Leuten, was ich getan habe. Aber ich habe
mir nichts vorzuwerfen, außer dass ich einen Mann geliebt habe."
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation 
Tel: 0228/ 9548-193

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