PHOENIX-Erstausstrahlung: Missbraucht und ermordet - Kinderschänder in Afghanistan, Donnerstag, 11. August 2011, 23.00 Uhr
Bonn (ots)
In Afghanistan vergnügen sich viele Männer mit Tanzjungen. Baccha Baazi, «Knabenspiele», sind eine alte Tradition, die seit Ende der Taliban-Herrschaft zum blühenden Gewerbe geworden ist. Junge Knaben werden ihren Familien abgekauft, um zu "Tänzern" ausgebildet in Männerparties sexuell ausgebeutet zu werden. Der Film ist eine verdeckte Reportage über die Sexsklaven muslimischer afghanischer Männer. Obwohl diese Kinderprostitution illegal ist, unternehmen die Behörden nichts dagegen, da sie oft selber involviert sind. Der Film ist eine Dokumentation über die erschreckenden Lebensbedingungen für Kinder in Afghanistan sowie die abscheuliche Doppelmoral muslimischer Männer, die ihre sexuellen Triebe auf Kosten von Kindern ausleben. Baccha Baazi ist in Afghanistan weit verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert. Knaben im Alter von 11 bis ca. 14 Jahren aus armen Familien werden von der Strasse geholt oder schlichtweg entführt. Die «Bacchis», wie die kleinen Tänzer in Frauenkleidern für Sexpartys heißen, werden zum Eigentum von ehemaligen Kriegsfürsten, lokalen Polizeichefs und reichen Geschäftsmännern. Als Statussymbole besitzen diese häufig mehrere solcher Jungen und reichen sie bei ihren Partys herum. In diese Kreise schleust sich der afghanische Journalist Najibullah Quraishi ein, um diese sexuelle Ausbeutung aufzudecken. Denn Baccha Baazi und damit das Schicksal Tausender missbrauchter Jungen wird totgeschwiegen. Unter dem Vorwand, einen Dokumentarfilm über ähnliche Traditionen in Europa zu machen, gewinnt er das Vertrauen von Dastager, einem früheren Mudschahedin-Führer, der mit Autoimporten und anderen Geschäften viel Geld verdient und eine Schlüsselfigur im Baccha-Baazi-Geschäft ist. Dastager hat so großes Vertrauen in Najibullah Quraishi, dass er den Journalisten allein mit den Tanzknaben reden lässt. Der 13-jährige Nemat vertraut ihm an, sein Leben sei ruiniert. Er habe Angst, er werde getötet, wenn er sich weigere, mit den Männern Sex zu haben. Der 15-jährige Imam hingegen macht sich Gedanken über seine Zukunft, denn sobald bei den Tanzjungen der Bartwuchs einsetzt, werden sie gegen jüngere ausgetauscht. «Wenn ich es mir leisten kann, werde ich dann selber 20 bis 30 Knaben haben. Ich will sie für mich haben, sie sollen aber auch für meine Freunde da sein.» Der zehnjährige Shafiq hat gerade erst mit dem Unterricht begonnen. Er weiß nicht, was ihn erwartet und hat volles Vertrauen in seinen Meister.
Film von Jamie Doran, (Originaltitel: Dancing Boys of Afghanistan, 2010), NDR 2011, 45́ Preise: 2011 "Olivier Quemener Award" von Reporter sans Frontiers. Mai 2011in Sidney Hillman -Preis, für Radio- und Fernsehjournalismus New York. Amnesty Media Award für TV-Dokumentationen, Mai 2011.
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