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PHOENIX-Programmhinweis: +++Thementag 50 Jahre Mauerbau+++ Samstag, 13. August 2011, ab 09.00 Uhr

Bonn (ots)

Thementag 50 Jahre Mauerbau

Sie hat Familien zerrissen, war das Sinnbild des Kalten Krieges und Streitpunkt deutsch-deutscher Politik - die Mauer hat Deutschland und Berlin jahrzehntelang geteilt. Mit spannenden Dokumentationen sowie in Live-Gesprächen mit Zeitzeugen und Historikern blickt PHOENIX auf Mauerbau, Kalten Krieg und persönliche Schicksale. Berichte von den offiziellen Veranstaltungen zum Gedenken an den Mauerbau vor 50 Jahren und die Maueropfer sowie historische Filmausschnitte ergänzen den Thementag.

Ab 9.00 Uhr meldet sich Simone Fibiger live aus der Akademie der Künste am Brandenburger Tor und blickt mit dem Publizisten Sergej Lochhofen, langjähriger Chefredakteur der "Thüringer Allgemeinen", sowie dem Zeithistoriker Ulrich Mählert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zurück auf "50 Jahre Mauerbau". Zudem gibt es ein Gespräch mit dem Historiker Prof. Heinrich August Winkler.

PHOENIX-Reporter sind entlang der ehemaligen Grenze unterwegs und melden sich zum Beispiel von der Glienicker Brücke und dem Checkpoint Charlie. Darüber hinaus überträgt PHOENIX die zentrale Gedenkveranstaltung der Stiftung Berliner Mauer.

Dokumentationen runden den Thementag ab. Ein Überblick:

9.15 Uhr: Die Mauer - Fluchten und Tragödien. Unter Lebensgefahr in die Freiheit (ZDF 2006)

In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 beginnt die "Abriegelung" West-Berlins durch DDR-Grenztruppen - die Geburtsstunde der Mauer. Fast drei Jahrzehnte trennt der "antifaschistische Schutzwall" Deutschland in zwei Hälften. Fast 200 Menschen bezahlen den Versuch, aus der DDR in den Westen zu fliehen, mit dem Leben. Tausenden gelingt die "Republikflucht", zum Teil auf abenteuerliche Weise: mit Ballons, durch selbstgegrabene Tunnel, im Kofferraum oder mit Tauchausrüstung durch die Ostsee. Der Film blickt zurück auf ein unmenschliches Bauwerk und die vielen Versuche, es zu überwinden.

11.15 Uhr: Tunnel in die Freiheit (ZDF 2008)

Sie wollten in die Freiheit - um jeden Preis. Mit dem Bau der Berliner Mauer war für die Menschen im Osten das letzte Tor in den Westen versperrt. Auf Flüchtlinge wurde geschossen. Doch woran die DDR-Regierung zunächst nicht dachte, waren die Versuche mutiger Berliner, sich unterirdisch den Weg in die Freiheit zu bahnen und in waghalsigen Tunnelfluchten ihr Leben zu riskieren. In den West-Medien wurden die Flüchtigen wie Helden gefeiert. Im Osten setzte die DDR-Staatssicherheit alles daran, die "Schleusungen" zu verhindern. Dabei kam es immer wieder zu dramatischen, lebensgefährlichen Situationen. Mehr als 200 Versuche, die Mauer zu "untergaben", sind dokumentiert - nur 19 waren erfolgreich. Moderation: Guido Knopp

12.15 Uhr: Goodbye DDR (4/4): Erich und die Mauer (ZDF 2005)

"Das Volk steht hinter der Partei", konstatierte Erich Honecker zufrieden, als er im Oktober 1989 die Parade der "Freien Deutschen Jugend" zum 40. Geburtstag der DDR abnahm. Wenige Tage später war er gestürzt, davon gejagt von dem Volk, das er "eingemauert" und über Jahrzehnte das Recht auf Selbstbestimmung abgesprochen hatte. Die Dokumentation verknüpft das Psychogramm des Staats- und Parteichefs mit Lebensgeschichten von Bürgern aus dem Mauerstaat.

13.15 Uhr: "Wir wollten doch nur raus!". Ein Dorf flieht in den Westen (MDR 2005)

Am Abend des 2. Oktober 1961 fliehen 53 Bewohner eines Dorfes aus Thüringen in den Westen. Es ist die größte Flucht über die innerdeutsche Grenze. Insgesamt 14 Familien lassen alles zurück und riskieren ihr Leben, um dem streng kontrollierten und reglementierten Alltag im "Sperrgebiet" an der DDR-Grenze zu entgehen. In ihrem Film rekonstruieren die Autoren Peter Adler und Katrin Völker die Geschichte dieser Flucht. Nach mehr als 40 Jahren berichten die Fluchtplaner zum ersten Mal über das dramatische Geschehen, über die schwierigste Entscheidung ihres Lebens: Denn alles, was sie seit Generationen besaßen, mussten sie zurücklassen.

14.15 Uhr: Geheimnisvolle Orte: Die Glienicker Brücke - Letzte Hoffnung der Spione (RBB 2006)

Seit dem Fall der Mauer herrscht wieder reger Verkehr auf dem einstigen geheimnisumwitterten Ort zwischen Potsdam und Berlin. Tausend mal mehr Menschen überqueren die Brücke heute an einem Tag als in den 40 Jahren der deutschen Teilung. Nur eine kleine Tafel erinnert hier noch an die dramatischen Geschehnisse, als sich für kurze Momente der Eiserne Vorhang hob. Mit dem spektakulären Austausch des sowjetischen Bürgerrechtlers Anatoli Schtscharanski, im Februar 1986, endete das einzigartige Kapitel des Agententransfers über die Glienicker Brücke. Ein Handel, in dem Kohl und Honecker, Reagan und Gorbatschow persönlich "mitspielten". Für viele das Zeichen der Wende im Kalten Krieg.

15.15 Uhr: Grenzenlose Liebe (1/2): ...und plötzlich war die Mauer da (MDR 2008)

Sie waren jung, verliebt und wollten zusammen sein. Doch ihren Träumen von einer gemeinsamen Zukunft stand ein unüberwindbares Hindernis im Weg: der Eiserne Vorhang. Er war das Schicksal deutsch-deutscher Paare, die durch den 13. August 1961 jäh getrennt wurden oder sich später über die Mauer hinweg ineinander verliebten. Die Dokumentation erzählt zwei dieser packenden und anrührenden Geschichten. Liebespaare, die nicht als Helden geboren wurden, aber plötzlich in den Strudel der Zeitgeschichte gerieten und es tatsächlich schafften, die menschenverachtende Mauer zu überwinden.

16.00 Uhr: Grenzenlose Liebe (2/2): Rendezvous im Schatten der Mauer (MDR 2008)

Zwei junge Leute - sie aus dem Ostteil, er aus dem Westteil Deutschlands - lernen sich in den 70er Jahren kennen und lieben. Allen Widrigkeiten zum Trotz versuchen sie, zueinander zu kommen. Der Film erzählt ihre Geschichte.

17.00 Uhr: Ost-Berlin. Hauptstadt mit Mauer (RBB)

Ost-Berlin - das war nach dem 13. August 1961 die Hälfte einer Großstadt. Man musste mit ihr leben, mit dieser Mauer, und nirgendwo rieb sich der Osten so sehr am Westen wie hier. Ost-Berlin war das aufpolierte Schaufenster zum Westen. Die Stadt der Parteikarrieristen, aber auch der Aussteiger und Andersdenkenden. Allgegenwärtig die Staatsmacht, doch nirgendwo lebte man anonymer und freiheitlicher als in Ost-Berlin. Der Film erzählt vom Lebensgefühl und vom Alltag der rund eine Million DDR-Bürger dieser Stadt, in der der Osten ein Hauch westlicher war.

17.45 Uhr: Geheimnisvolle Orte: Die Russische Botschaft (RBB 2009)

Kaum ein anderer Ort in Berlin ist wohl so von Geheimnissen umwoben wie die Botschaft der Russischen Föderation Unter den Linden 63 - 65. Nach außen hin zeigt sich die Botschaft als gewaltiger Gebäudekomplex, innen präsentiert sie sich mit geradezu imperialer Pracht. Sie ist der größte Botschaftsbau Europas, fertig gestellt im Jahr 1951 als Botschaft der UdSSR in der DDR. Eine Zwingburg des "Großen Bruders" war sie damals, mächtig und unnahbar.

18.30 Uhr: Die Insel West-Berlin oder wo alle Himmelsrichtungen Osten sind (RBB 2006)

West-Berlin - das war, Ende der 60er Jahre, eine attraktive Adresse für rebellische Geister; das war die Stadt der Wehrdienstverweigerer und die Stadt des politischen Widerstandes; das war die Stadt, in der sich wie nirgendwo sonst in der Republik die Zulagen und Steuerbefreiungen addierten und in der 16,9 Millionen Stück Seife als Blockadevorrat deponiert wurden. Der Film erzählt vom Alltag und vom Lebensgefühl in dieser Stadt. Von den kleinen und großen Besonderheiten, die sich durch die außergewöhnliche Situation West-Berlins ergaben.

19.15 Uhr: Mitten durch Europa. Entlang des Eisernen Vorhangs (PHOENIX 2009)

Wo, wenn nicht an der alten Grenze, erfährt man, ob Europa zwanzig Jahre nach dem Mauerfall zusammengewachsen ist. Der ARD-Reporter Tilman Bünz reiste entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs über 6.800 Kilometer von der Barentssee bis hin zum Schwarzen Meer. Die alte Todeszone mit Wachtürmen, Selbstschussanlagen und Minen ist nach der Demontage zum größten Grünstreifen Europas geworden.

20.15 Uhr: Geheimakte Mauerbau. Die Nacht der Entscheidung (ZDF 2011)

Vor 50 Jahren, in den frühen Morgenstunden des 13. August 1961, begann der Bau jenes menschenverachtenden Monstrums aus Stahl, Stacheldraht und Beton, das nicht nur eine Stadt teilte, sondern auch zum Sinnbild für die Spaltung Deutschlands, Europas und der Welt wurde: die Berliner Mauer. Sie trennte Familien und Freunde, kostete viele Menschen das Leben, die der SED-Diktatur entfliehen wollten. Sie einte allein in der Hoffnung, dass sie eines Tages wieder eingerissen wird.

Was ging dem Mauerbau voraus? Wie kam es wirklich zur Sperrung der Sektorengrenze in der "Frontstadt" des Kalten Krieges. Wer gab den Befehl, wer trug die Verantwortung? War es DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht, dem das eigene Volk davon lief? Oder Nikita Chruschtschow, der mächtige Staats- und Parteichef der Sowjetunion? War es nur eine innerdeutsche Frage, oder drohte eine Krise zwischen Ost und West - womöglich mit der Gefahr einer nuklearen Eskalation?

Jetzt freigegebene Akten aus dem russischen Staatsarchiv für Zeitgeschichte in Moskau geben Antworten auf offene Fragen und werfen ein neues Licht auf die Geschichte der Mauer. Eine Grenze entstand, die von Anfang an Menschen dazu brachte, mit dem Mut der Verzweiflung die Flucht in die Freiheit zu wagen. Unter ihnen auch Grenzpolizisten und Soldaten der DDR. Einige von ihnen berichten zum ersten Mal, warum sie ihr Leben riskierten, um in den Westteil Berlins zu gelangen. Aufwändige Computer-Grafiken machen die Dimension des Mauerbaus anschaulich. Der Film zeigt auch neu entdeckte Farbaufnahmen aus jenen Tagen in Berlin und zur internationalen Lage, als sich das Ringen der Supermächte um den Status von Berlin bedrohlich zuspitzte.

21.00 Uhr: Die Frau vom Checkpoint Charlie (MDR 2007)

Nach einem Fluchtversuch in den Westen wird Jutta Gallus 1982 von ihren beiden Töchtern - Kinderstars des DDR-Fernsehens - getrennt. Erst steht die Gefängnismauer zwischen ihnen, dann wird Jutta Gallus in den Westen abgeschoben. Nun trennen Mauer und Todesstreifen die Familie. Doch Jutta Gallus nimmt den Kampf um ihre Kinder auf. Zum ersten Mal berichten in dieser aufwändigen und emotionalen Dokumentation Jutta Gallus und ihre Töchter über die gescheiterte Flucht, ihre Odyssee durch Heime und Gefängnisse und über ihren leidenschaftlichen Kampf für eine gemeinsame Zukunft.

21.45 Uhr: Geheimnisvolle Orte: Checkpoint Charlie (RBB 2004)

Unmittelbar nach dem Mauerbau richten die amerikanischen Streitkräfte in Berlin einen eigenen Kontrollpunkt ein: den Checkpoint Charlie. Über ihn sichern die US-Truppen den freien Zugang in den Osten der Stadt. Bald wird der Checkpoint Charlie zum Symbol für die Teilung Deutschlands und die Aufteilung der Welt in Machtblöcke. Der Checkpoint Charlie ist Ort spektakulärer Fluchten. Peter Fechter wird hier von DDR-Grenzsoldaten erschossen. Jahre später rettet ein amerikanischer Offizier einen angeschossenen Jugendlichen aus dem Stacheldraht. Der Checkpoint Charlie bleibt bis zum Fall der Mauer 1989 der einzige Übergang zwischen Ost- und Westberlin, den Diplomaten unkontrolliert passieren können. Einige von ihnen betätigen sich als Menschenhändler und transportieren DDR-Flüchtlinge in den Westen. Heute besuchen Tausende Touristen täglich die Gedenkstätte Checkpoint Charlie und bestaunen das ehemalige Nadelöhr zwischen Ost und West.

22.30 Uhr: Bernauer Straße 1-50 oder Als uns die Haustür zugenagelt wurde (ZDF 1981)

Die Häuser an der Bernauer Straße 1-50 in Berlin standen einst direkt an der Sektorengrenze zwischen dem West- und dem Ostteil der Stadt. In den Wochen nach dem 13. August 1961 wurde an den Häuserfronten die Grenze hoch gemauert. Ehemalige Anwohner, die in den Westen gelangt sind, schildern in Hans-Dieter Grabes Dokumentation von 1981 ihre oft spektakuläre Flucht aus ihren Wohnungen. Grabe verwendet zudem dokumentarische Filmaufnahmen vom Mauerbau an der Bernauer Straße.

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