Phoenix-Programmhinweis
Dienstag, 9. Januar 2001, 20.15 Uhr
PHOENIX-Zeitzeugen:
Bonn (ots)
PHOENIX-Zeitzeugen:
Ulrich Wickert im Gespräch mit Paul Spiegel
Ein Jahr ist Paul Spiegel jetzt Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland. Aus diesem Anlass hat Ulrich Wickert den Nachfolger von Ignatz Bubis zu einem PHOENIX-Zeitzeugen-Gespräch eingeladen. In dem Gespräch schildert Paul Spiegel aus der Sicht des Zeitzeugen, was es bedeutet, nach dem Holocaust ein jüdisches Leben in Deutschland zu führen. Er blickt zurück auf seine Kindheit mit Flucht und Emigration und auf seine Rückkehr nach Deutschland. Gleichzeitig nimmt er Stellung zu den aktuellen Diskussionen um Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz und erläutert, was in den jüdischen Gemeinden in Deutschland angesichts von Drohungen und Schändungen von Gotteshäusern und Friedhöfen vorgeht.
Paul Spiegel wurde 1937 im münsterländischen Warendorf geboren und war von 1939 an in der Emigration in Belgien. 1945 kehrte er zurück nach Warendorf, wo er seine Jugend verbrachte. Nach dem Abitur begann er seine Karriere bei der "Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung" als Journalist. Neben seiner Arbeit als politischer Korrespondent zahlreicher Zeitungen war er ab 1974 zwölf Jahre Pressesprecher des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes. 1986 gründete Spiegel eine Künstleragentur in Düsseldorf, die er seitdem leitet.
1967 wurde er Mitglied des Gemeinderates der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, 1984 Vorsitzender. 1987 trat er in den Vorstand der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland ein, in der er 1989 ebenfalls den Vorsitz übernahm. Sein Engagement im Zentralrat der Juden in Deutschland begann Spiegel als Mitglied des Direktoriums 1989. Von 1993 bis Anfang 2000 war er einer der zwei stellvertretenden Präsidenten des Zentralrates und wurde am 9. Januar 2000, nach dem Tod von Ignatz Bubis, zum neuen Präsidenten gewählt.
Seit 1991 ist Spiegel Mitglied im WDR-Rundfunkrat.
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