PHOENIX-PROGRAMMHINWEIS
Montag, 15. Januar 2001
Bonn (ots)
Programmänderung aus aktuellem Anlass 21.00 Uhr BSE - Am Rande des Wahnsinns
Als in der Tagesschau Bauer Lorenz aus Hörste fassungslos weinend in seinem leeren Kuhstall zu sehen war, wurde dem Zuschauer schlagartig klar, was in Deutschland jahrelang geleugnet oder verdrängt wurde: Die Bundesrepublik ist kein Rindfleisch-Paradies, ist mitnichten BSE-frei, auch hierzulande gibt es den Rinderwahn - auch hierzulande könnte der Verzehr von Rindfleisch tödliche Folgen haben. Kaum ein Tag vergeht nun ohne die Entdeckung weiterer BSE-Fälle.
Aufgescheucht durch die Entdeckung der Seuche in deutschen Kuhställen, reagierte die völlig unvorbereitete Bundesregierung mit hektischen Maßnahmen. Die Verfütterung von Tiermehl wurde nun schlagartig verboten und flächendeckende Tests an Rindern verfügt. Aber, das fragen sich die Politiker und Verbraucher, Wissenschaftler und Landwirte, ist damit die tödliche Gefahr gebannt? Lauern die Krankheitserreger, die beim Menschen die unheilbare Creutzfeld-Jakob-Krankheit auslösen, nicht auch in den Böden der Weiden und Wiesen, im Gemüse und in anderen Lebensmitteln und gar in Arzneien?
In ihrer Dokumentation "BSE - Am Rande des Wahnsinns" rollen die Autoren die Geschichte eines Skandals auf. In mehreren Kapiteln werden die Schrecken der Krankheit, die Frage nach den Übertragungswegen, die politische BSE-Skandale in England, Deutschland und der EU dokumentiert und festgestellt, dass die deutsche Politik alles hätte vorher wissen können - oder gewusst hat!
Film von Michael Holthus, Christian Kossin und Stephan Stuchlik
Wissenschaft und Umwelt 18.30 Uhr Zwischen Heute und Morgen Wissenschaft und Technik auf dem Sprung ins 3. Jahrtausend 2. Teil: Auf der Suche nach der Unsterblichkeit
Wie sieht die Zukunft des Lebens unter dem Stern von Genforschung und Gentechnologie aus? Der Film entwirft eine Vision des Lebens, seiner Ursprünge und seiner Geschichte und berichtet über Eingriffe und Manipulationen. Er zeigt mit aufwendigen Computeranimationen, was in unseren Körpern, im Inneren der Zelle und in der DNA vor sich geht und wie die Biotechnologie in die Lebensprozesse eingreift. Uralte Träume und Ängste werden gleichermaßen durch die Bio-Technologie aktiviert - wenn von gentechnisch veränderten Lebewesen die Rede ist oder gar vom geklonten Menschen. Was kann Gentechnik heutzutage, was wird sie zukünftig können? Müssen wir uns vor dem Klonen fürchten?
Film von Burghard Schlicht (2000)
Porträt 19.15 Uhr Spione in Luzern Vom heißen in den kalten Krieg
Es herrschte Kalter Krieg, als Anfang November 1953 in Luzern der erste große Ostspionageprozess der Schweiz stattfand. Medienvertreter aus aller Welt verfolgten ihn. Das Bundesstrafgericht verurteilte den deutschen Emigranten und "Meisterspion" Rudolf Roessler zu einem Jahr, sowie den Luzerner Publizisten Xaver Schnieper zu neun Monaten Gefängnis. Die Anklage lautete auf Militärsspionage im Auftrag der Tschechoslowakei zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland, der Vereinigten Staaten von Amerika, Englands, Frankreichs und Dänemarks. Das Urteil war schon damals umstritten. Beteiligte legen im Film Zeugnis über die damalige Spionage-Drehscheibe Luzern ab. Der Film folgt den verzwickten Spuren, die vom Kalten Krieg in die Vorkriegs- und Kriegszeit führen, als man den Nationalsozialismus als Feind der Demokratie bekämpfte. Beide Verurteilten hatten während des Zweiten Weltkrieges mit Erfolg für den schweizerischen militärischen Nachrichtendienst gearbeitet.
Film von May B. Broda
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