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PHOENIX

Programmhinweis für Samstag, 20. Januar 2001

Bonn (ots)

Neue 3-teilige Reihe
   12.45 Uhr ZeitReisen
   1. Teil: Danzig - Fassaden einer alten Stadt
Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, lag Danzig in Trümmern.
Davon zeugt heute nur noch wenig. Die Innenstadt ist nahezu
vollständig restauriert. Kirchen und Stadttore sind originalgetreu
nach gebaut worden. Die einst größte Kneipe Europas, der Artushof,
ist wieder zu besichtigen. Prachtvolle Bürgerhäuser und
mittelalterliche Straßen sind entstanden. In den Gassen der alten
Hansestadt haben deutsche und polnische Bürger über Jahrhunderte
hinweg Handel, Kunst und Kultur gemeinsam betrieben, haben sich gegen
Bedrohung von außen wie durch die deutschen Ordensritter zur Wehr
gesetzt. Viele Danziger verstehen sich heute als Bürger einer Stadt,
die in Polen liegt, eine deutsche Geschichte hat und schon immer
europäisch orientiert war.
Städteporträt von Andreas Orth (2000)
19.15 Uhr Die Hand am Colt
   Gegen den Waffenwahn Amerikas
Das Blutbad in der Schule von Littleton schockierte die Welt. Zwei
Halbwüchsige erschossen 1999 kaltblütig zwölf Mitschüler und brachten
sich dann selbst um. In Amerika sind solche Massaker nicht
ungewöhnlich. Jahr für Jahr sterben im "Land der unbegrenzten
Möglichkeiten" rund 30.000 Menschen durch Feuerwaffen. Und zwölf Mal
mehr Kinder verlieren in den USA durch Waffenmissbrauch ihr Leben als
in den übrigen Industrienationen zusammen. Dabei sind die meisten
US-Bürger für strengere Gesetze. Doch die mächtige Waffenlobby -
allen voran der Nationale Verband der Waffenbesitzer NRA mit seinen
drei Millionen Mitgliedern -hat sich bislang im Kongress stets
durchgesetzt. Ihre Gallionsfigur, Hollywood-Altstar Charlton Heston,
fasziniert vor allem ältere Amerikaner. Im US-Wahlkampf spielte die
Debatte um schärfere Waffengesetze eine wichtige Rolle. Präsident
Reagan, selbst Mitglied der NRA, hatte der Lobby 1986 mit dem "Gesetz
zum Schutz der Waffenbesitzer" ein umstrittenes Geschenk gemacht. Der
Absatz von Feuerwaffen stagnierte damals und die Industrie startete
eine aggressive Werbekampagne. Jeder Amerikaner solle zumindest eine
Waffe zu Hause haben - zum "Selbstschutz". Doch die Serie tödlicher
Schießereien löste eine öffentliche Gewissenserforschung aus. In
Washington kam es zum "Jahrtausendmarsch der Mütter" und mehrere
Bundesstaaten erließen Gesetze, die Sicherheitsschlösser oder
elektronische Sperren für Feuerwaffen vorsehen. Städte und Landkreise
drohen Waffenfirmen mit Millionenklagen, ähnlich wie beim Streit mit
der Tabakindustrie. Einige Hersteller sind inzwischen bereit,
schärfere Auflagen zu erfüllen.
ZDF-Korrespondent Eberhard Piltz zeigt, wie locker die Waffe in
Amerika noch immer sitzt. Doch das Umdenken hat begonnen und mit ihm
setzt ein Wandel ein, der die Wurzeln des amerikanischen
Selbstverständnisses berührt.
Ein Film von Eberhard Piltz
23.15 Uhr Zeitsprung
Waldemar Spallek, ein junger oberschlesischer Aussiedler, kam 1988
nach Westdeutschland. Vor einigen Jahren wurde der Autor des Films,
Benjamin Geissler, auf ihn aufmerksam. Er beschloss, 10 Jahre nach
Spalleks Einbürgerung, mit ihm gemeinsam dessen Eltern in dem
Städtchen Kolonowski zu besuchen. Es blieb nicht bei dem einen Besuch
in einem Teil von Polen, der von manchen immer noch gerne zu den
"deutschen Ostgebieten" gezählt wird. Fast zwei Jahre lang widmete
sich Geissler den "alten Spalleks", ihrer Arbeit und ihrem Alltag.
Früher arbeiteten die heutigen Rentner im staatlichen
Holzimprägnierwerk, er als Kranführer, sie als Büroangestellte. Wie
sie haben heute beinahe alle Bewohner von Kolonowskie Angehörige in
Deutschland. Und sie selbst bekennen sich - trotz mannigfacher
Gemeinsamkeiten mit Polens Kultur, Sprache und Geschichte - als
Deutsche. Was veranlasst sie dazu? Worauf gründet sich ihr
Nationalstolz? Und "deutsch", was ist das überhaupt, fragt sich der
Autor angesichts der Tatsache, dass diese Menschen, die sich so
entschieden zum Deutschtum bekennen, untereinander vorzugsweise
polnisch oder "wasserpolnisch", d.h. schlesischen Dialekt, sprechen?
Dokumentarfilm von Benjamin Geissler (2000)
Rückfragen: 
Phoenix-Kommunikation 
Tel: 0228/9548-193

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