PROGRAMMHINWEIS
Dienstag, 6. März 2001
Bonn (ots)
20.15 Uhr Schwerpunkt Tierseuchen ohne Grenzen und ohne Ende?
Nach BSE gefährdet nun die Maul- und Klauenseuche die Bestände deutscher und europäischer Bauern. Ausgehend von Großbritannien sind inzwischen in zahlreichen Ländern auf dem europäischen Festland Verdachtsfälle der Seuche registriert worden, viele tausend Tiere wurden bereits gekeult und verbrannt. In Nordrhein-Westfalen waren in der vergangenen Woche zwei Höfe betroffen, fast 2000 Tiere wurden vorsorglich getötet. NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn machte den "Tiertourismus" für die Verbreitung der Seuche mitverantwortlich und forderte Unterstützung für die Arbeit "in geschlossenen Systemen".
Wie ist die Häufung von Tierseuchen in jüngster Zeit zu erklären? Kann ein Umdenken in der Landwirtschaft helfen, Seuchen einzudämmen? Welche Auswirkungen hat die Entwicklung auf den Verbraucher.
Über diese und andere Fragen diskutiert Martin Schulze u.a. mit Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth-Stiftung für ökologische Landwirtschaft, Dr. Arthur von Maydell, Veterinär, und Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium NRW.
Zuschauer können sich an der Diskussion beteiligen: PHOENIX-Hotline 01802 - 8217 und per Fax 01802- 8213.
9.15 Uhr und 13.30 Uhr Schichtwechsel Vom globalen Arbeitsmarkt
Unternehmen fusionieren und produzieren weltweit. Im Globalisierungskarussell werden Arbeitsplätze vernichtet, neue Berufsfelder entstehen. Neue Jobs schafft zum Beispiel die Informationstechnologiebranche, vor allem aber auch der Dienstleistungssektor, eine klassische Frauendomäne. Tatsächlich steigt die Frauenerwerbstätigkeit europaweit. Doch sind Frauen deshalb wirklich die Gewinnerinnen de Globalisierung? Wie verändern die neuen Marktbedingungen und Arbeitsanforderungen das Leben von Frauen, beispielsweise in Schweden, Deutschland und Ungarn?
Film von Kerstin Brakebusch
14.00 Uhr Strom aus der Sonne So steht die Energie-Revolution
Nora aus einem kleinen Dorf im Norden Marokkos ist glücklich: Soeben haben zwei Elektromonteure der Firma Afrisol ein komplettes Solarstrompaket in ihrem Haus installiert. Vorbei sind ab sofort die Zeiten des Herumwerkelns mit Ölfunzel und Gaslaterne. In den nächsten Jahren sollen mehrere hundert Millionen solcher "Solar-Home-Systems" weitweit installiert werden, denn immerhin leben 2,4 Milliarden Menschen weltweit ohne Zugang zu Elektrizität. Für sie stellen Solarzellen die einzige Hoffnung dar, ebenfalls am technischen Fortschritt teilzuhaben. Carl-A. Fechner und sein Team haben Anwendungsbeispiele für Fotovoltaik in mehreren Ländern dokumentiert, um das Thema "Strom aus der Sonn" umfassend darzustellen. Die Bandbreite des Films reicht von der Herstellung von Fotovoltaikmodulen über netzgebundene Solaranlagen im Familien-Maßstab bis zur größten dachintegrierten Solarstromanlage im westfälischen Herne. Der Kampf um Marktanteile in der Solarbranche ist voll entbrannt. 100 Milliarden Euro Weltjahresumsatz werden bis zum Jahr 2030 erwartet. Kaum zu glauben in einer Zeit, in der hierzulande der Anteil von Solarstrom am gesamten Energieumsatz immer noch weniger als ein halbes Promille ausmacht. Aber seitdem das neue "Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien" und das "100.000-Dächer-Programm" in Kraft getreten sind,. Hat die Einspeisung von Sonnenstrom ins Netz nun auch bei uns einen ökonomischen Anreiz: Fast eine Mark Festpreis zahlen die Energieversorger pro Kilowattstunde Solarstrom.
"Strom aus der Sonne" fasst mit weltweitem Blick den derzeitigen Leistungsstand der Fotovoltaik aus technischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht zusammen.
Film von Carl-A. Fechner und Nicola Enderle
Wirtschaft und Soziales 18.30 Uhr Schnäppchenfieber Deutschland im Kaufrausch
Die Jagd nach Schnäppchen wird zum neuen Sport einer wachsenden Zahl von Konsumenten. Schnäppchenjäger fahren oder fliegenden tausende von Kilometern, um in den Besitz von Dingen zu kommen, die es "nirgends so billig gibt". Sie lassen kein "einmaliges Sonderangebot" an sich vorbeigehen - und haben auch schon längst das Internet entdeckt: Hier boomt der Markt für "spottbillige", fast geschenkte Güter. Der Film begleitet drei Schnäppchen-Verrückte durch das Wunderland der Billig-Angebote. Jäger sind sie - aber auch Opfer des neuen Kaufkults, in dem nur eine Regel gilt: Zuschnappen, nicht lange nachdenken - sonst tut's ein anderer. Film von Jürgen Dettling und Brigitte Koerner
Neue 8-teilige Reihe Wissenschaft und Umwelt 19.15 Uhr Die Planeten 1. Teil: Fremde Welten
Neun Planeten kreisen um unsere Sonne. Man mag kaum glauben, dass sie alle den selben Stern umkreisen, so unterschiedlich wie sie sind. Manche bestehen fast ganz aus Gas, andere haben eine Oberfläche aus Fels und Gestein. Warum ist das so? Wie kommt es, dass der Kern der Erde aus Nickel und Eisen besteht, der des Jupiter aus metallischem Wasserstoff? Und: Wie entstand unser Sonnensystem überhaupt?
Erst seit im Jahr 1956 die erste Sonde versuchte, den Mond zu erreichen, haben die Menschen ein Werkzeug, auf diese Fragen eine Antwort zu finden.
In den letzten fünfzig Jahren haben Forschungssonden fast alle Planeten unseres Sonnensystems besucht. Ihre Daten brachten der Wissenschaft viele Antworten - und noch mehr neue Fragen. Vor allem jedoch ein Staunen darüber, wie einzigartig unser Heimatplanet in der Familie so ungleicher Geschwisterplaneten ist. Film von David McNab/ Volker Lange
Nächste Folge "Nachbar Mond" am Dienstag, 13. März, 19.15 Uhr
21.00 Uhr Jedem Tier bin ich dankbar Zwischen Rinder- und Menschenwahn im Landkreis L. Der Film berichtet vor dem Hintergrund der BSE-Seuche von zwei betroffenen Bauern, einem Tierarzt und einem Metzger.
Er kennt sie alle, die Bauern und ihre Tiere im Landkreis L., die Metzger, die Futtermittelhersteller. Ulrich Rupp ist Chefveterinär. Kühe, Schafe, Enten, Gänse - für alle ist er zuständig. Impfungen und Stichkontrollen sind sein tägliches Brot. "Aber die Bauern rufen mich auch, wenn ein Tier so krank ist, dass auch ein Tierarzt nicht mehr helfen kann. Wenn ich komme, ist die Existenzangst der Bauern groß, gerade jetzt, im Zeitalter von BSE."
"Die Technokratie besiegte den bäuerlichen Verstand, die Agrarökologie," meint der Ökobauer Walter Heim aus G. In seiner Umgebung ist er als "Bauernschrat" verkannt, den aber alle gerne rufen, wenn sie nicht weiter wissen im Stall. Von den Großeltern lernte er die Landwirtschaft. "Von der Pike auf und ich arbeite immer noch so. Mit meiner Frau habe ich vier Kinde großgezogen und auch heuer, wo meine Frau schon 7 Jahre tot ist, stehe ich im Stall. Kühe sind unsere Partner, die unser Mitgefühl verdienen. Wir haben sie zur milchproduzierenden Maschine degradiert." Ulrich Rupp fährt täglich durch den Landkreis, spricht mit den Bauern und kennt ihre Sorgen. "Die EU-Agrarpolitik, Subventionsmaßnahmen haben das Bild von ursprünglicher Landwirtschaft entfremdet. Um dem Anspruch der Verbraucher gerecht zu werden, sah die Agrarwissenschaft nur die Industrialisierung, die Tiere wurden nicht gefragt."
Film von Peter Schmidt
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