PROGRAMMHINWEIS
Sonntag, 1. April 2001
Bonn (ots)
Zeitzeugen 13.00 Uhr Zur Person Günter Gaus im Gespräch mit Paul Spiegel
Paul Spiegel ist der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Spiegel, Jahrgang 1937, stammt aus dem Münsterland und überlebte den Holocaust in einem belgischen Versteck bei Bauern. Seine berufliche Laufbahn begann er als Redakteur bei der "Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung", später arbeitete er als politischer Korrespondent für mehrere rheinische und ausländische Zeitungen. Zwölf Jahre war Spiegel Pressechef des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes. 1986 eröffnete er in Düsseldorf eine internationale Künstleragentur und vermarktet seither einige der erfolgreichsten Fernseh- und Bühnenstars. Im Gespräch porträtiert Günter Gaus den streitbaren Zentralratsvorsitzenden.
13.47 Uhr Städte-Tour: Görlitz
Die zwei Milliarden Mark Renovierungsgelder aus Brüsseler Töpfen haben es möglich gemacht, dass Görlitz an der Neisse wie einst zu einer der schönsten Städte Mitteleuropas gezählt werden kann. Die östlichste Stadt Deutschlands war am Ende des Mittelalters eine wichtige Station auf der Via Regia, der großen Handelsstraße von Frankfurt am Main über Leipzig bis Krakau. Dies brachte der ganzen Region einen Reichtum, dessen Pracht heute an über 3.600 denkmalgeschützten Häusern abzulesen ist. Die landschaftlich reizvolle Lage an der Neisse, am alten Flussübergang nach Polen, bringt den Kulturaustausch zwischen Görlitz und Pgorzelec am gegenüber liegenden Ufer mit sich, der besonders von jungen Leuten genutzt wird. Tschechien im Süden, Polen im Osten und eine gepflegte Neigung zu Frankreich: Görlitz strahlt wieder internationales Flair aus, das sich beim Kneipenbummel in der Altstadt, beim sommerlichen Straßentheaterfestival und beim Restaurantbesuch genießen lässt.
Schauplatz Europa 18.45 Uhr Mitten ins Herz - Jagdfieber in Frankreich
Unversöhnlicher denn je stehen sich in den Pyrenäen Umweltschützer und Jäger gegenüber. Selbst geschützte Vogelarten gehen hier den Jägern nur allzu leicht ins Netz - und anschließend in die Pfanne. Auf diese Tradition wollen die Franzosen nicht verzichten, europäisches Jagdrecht hin oder her. Seit der französischen Revolution ist die Jagd in Frankreich ein Volkssport, und wehe, wer sie in Frage stellt oder einschränken will. Da kennen die Franzosen kein Pardon. Als die grüne Umweltministerin die Jäger ins Visier nahm und ein neues Jagdgesetz vorlegte, löste sie - quer durch alle politischen Lager - einen Sturm der Entrüstung aus. Vor allem aber zog sie sich den Zorn einer kleinen Partei zu: der Angler- und Jägerpartei. Im Südwesten Frankreichs, am Fuß der Pyrenäen, verzeichnet sie sensationelle Erfolge. Film von Ursula Höltermann (2000)
Geheimnisse der Welt 20.15 Uhr Planet der Pyramiden - Weltweit zu den Göttern
Verblüffend: Nicht nur in Ägypten, sondern auf der ganzen Welt gibt es Pyramiden. Sogar in Europa. Ist die weltweite Verbreitung der Pyramiden ein Hinweis auf bislang nicht für möglich gehaltene globale Kontakte? Sensationelle archäologische Entdeckungen im westlichen Mittelmeer und auf den Kanaren könnten ein ganz neues Licht auf die Geschichte der alten Hochkulturen werfen. Taucht die markante Architekturform zufällig und unabhängig voneinander überall auf dem Globus auf? Oder gibt es bislang noch ungeahnte Zusammenhänge, ein Netz von Beziehungen? Film von Uta von Borries (2000)
Die Dokumentation "Planet der Pyramiden" wurde am beim renommierten New York Festival mit einer Silver World Medal ausgezeichnet. Die Auswahl der Jury erfolgte aus weltweit über 3000 Wettbewerbsbeiträgen.
Der Film von Uta von Borries erhielt den Preis in der Kategorie Television Documentary And Information Programs (History & Society).
Das New York Festival prämiert seit mehr als 40 Jahren in verschiedenen Kategorien herausragende Fernsehproduktionen. Die Gewinner wurden bei der großen Preisverleihungs-Gala am 19. Januar 2001 in New York bekannt gegeben.
PHOENIX -Highlights
21.00 Uhr Abenteuer Amazonas
2-teilige Reihe. 1. Teil: Aufbruch ins Eldorado
"Ich bin kein Mörder", sagt Eduardo, als er die Kettensäge anwirft, "aber ich muss essen". Gemeinsam mit fünf anderen Holzfällern rodet er ein Waldstück nördlich von Santarem im Amazonasgebiet. Hier stehen die ältesten Bäume des größten Dschungels der Welt, hier ist der Regenwald noch intakt. Bis jetzt. Dann fallen die uralten Riesen mit ohrenbetäubendem Getöse zu Boden. Hunderte von Jahren Wald werden zum Rohstoff für die Möbelindustrie. "Reich wird hier keiner", sagt der Chef des Trupps. "Wir kriegen gerade genug zum Überleben. Doch wenn das Holz nach Europa verschifft wird, steigert sich sein Wert plötzlich um das Zehnfache. Die Gewinne streichen die Importeure in Übersee ein." Abenteuer, Eroberung, Zerstörung und der Widerspruch zwischen den riesigen Reichtümern der Region und dem Überlebenskampf seiner Bewohner waren vom 16. Jahrhundert bis heute kennzeichnend für Amazonien. Teil 1 der Reportage beginnt in Belem. Die Millionenstadt am Mündungsdelta des Flusses ist das Tor zum Amazonas. Dann geht es nach Carajas, zur größten Eisenerzmine der Welt und in ein Goldgräbercamp, wo Hunderte von Desperados alles aufs Spiel setzen für den Traum vom schnellen Glück. Ein Besuch bei den Ureinwohnern Amazoniens, den Xingu-Indianern, zeigt eine trügerische Idylle. Film von Claus Richter (2000)
2. Teil "Ins Herz der Grünen Hölle" am Sonntag, 8. 4., 21.00 Uhr
Spuren der Geschichte 23.15 Uhr Die Gewürzstraße 2-teiliger Film von John Lawton (2000)
Sie war eine der bedeutendsten und am heftigsten umkämpften Handelsstraßen der Welt: die Gewürzstraße, die über 2000 Jahre lang den Fernen Osten mit der westlichen Welt verband. Die filmische Reise auf den Spuren der Gewürzstraße führt von den fernen Inselparadiesen der Molukken über die Küsten Chinas, Indiens bis nach Afrika und in den europäischen Mittelmeerraum. Die Gewürze waren so wertvoll, dass sie mit Gold aufgewogen wurden. Die Rennaissance-Fürsten Europas gaben riesige Summen dafür aus und setzten alles daran, den Gewürzhandel zu beherrschen. Kostspielige Expeditionen wurden ausgerüstet. Die großen Entdecker des 15. und 16. Jahrhunderts durchquerten die Ozeane auf der Suche nach einer Seepassage nach Indien oder zu den Gewürzinseln. So waren die Seewege, auf denen die Gewürze gehandelt wurden, nicht nur umkämpft, sie waren auch immer Orte des Austauschs, nicht nur von Gütern und Waren sondern auch von Ideen, Kulturen und Religionen.
2. Teil am Sonntag, 8.4., 23.15 Uhr
0.00 Uhr Der Millionärswinkel
Reich zu sein, richtig reich, ist hier nichts Ungewöhnliches. Denn wer wenig hat, muss den Ort irgendwann verlassen. Im noblen Starnberg am See, südlich von München, gegenüber der malerischen Alpenkette, tummeln sich besonders viele Millionäre. Kaum irgendwo sonst in Deutschland parken die Luxuslimousinen in Zweierreihen vor den Yacht- und Golfclubs. Nirgendwo sonst stehen Sozialwohnungen leer, weil es zu wenig Bedarf gibt. Und nirgendwo sonst haben sich so viele Steuerberater niedergelassen.
Starnberger Größen: Manfred Mayer ist seit Jahrzehnten Präsident des traditionsreichen Bayerischen Yachtclubs. Bauer Wagner ist durch seine Wiesen zum Multimillionär geworden und ist heute ein leidenschaftlicher Golfspieler. Rudi Houdek, der Wurst im ganz großen Stil verkauft, ist in Starnberg als spendabler Mäzen bekannt.
"Der liebe Gott hat hier aus dem Vollen geschöpft", sagen sie, wenn die verschneiten Alpengipfel über den See grüßen und die Sonne auf großartigen Villen und Residenzen scheint.
Die Reportage nähert sich dieser ganz speziellen Gesellschaft, versucht vorübergehend einzutauchen in das süße Leben, beobachtet gesellschaftliche Events und begleitet die Vorbereitungen des absoluten sommerlichen Höhepunkts: Der alljährlichen "Traditionsregatta".
Rückfragen: PHOENIX-Kommunikation Tel: 0228/9584-193
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