Phoenix-Programmhinweis
Samstag, 7. April 2001
Bonn (ots)
12.00 Uhr Deutsche in Südamerika
Rio de Janeiro und Buenos Aires, Patagonien und der Amazonas Regenwald - Südamerikas Naturwunder und seine pulsierenden Städte sind in jedem Jahr das Ziel tausender Touristen, auch aus Deutschland. Die meisten fahren nach einpaar Tagen wieder nach Hause, manche aber sind geblieben. Deutsche Einwanderer haben entscheidenden Anteil an der Entwicklung Südamerikas und noch immer lockt der Kontinent im Süden viele an, längst nicht nur Abenteurer.
Dazu gehört ein wagemutiger Jungunternehmer, der seine Firma ausgerechnet in den Favelas von Rio de Janeiro angesiedelt hat, ebenso wie ein Mann, der vor einem halben Jahrhundert mit zehn Mark in der Tasche nach Brasilien kam und heute eines der bedeutendsten Juwelengeschäfte weltweit betreibt: Hans Stern.
Die Autoren begegnen einem deutschstämmigen Rinderzüchter in Argentinien, der neue Exportwege ins BSE-geplagte Europa sucht, berichten über deutsche Umweltschützer, die in Patagonien zwischen alle Stühle geraten sind und spüren in Uruguays Hauptstadt Montevideo das letzte Kulturinstitut der untergegangenen DDR auf - geleitet von einem sympathischen alten Herrn, der weiter für die Revolution kämpft - trotz alledem.
Eine Sendung über Träume und Hoffnungen, die sich mit Südamerika verbinden, über die großen Chancen - aber auch die spezifischen Risiken einer ganz anderen Welt.
Film von Frank Buchwald und Stephanie Gargosch, ZDF-Studio Rio de Janeiro
Mein Ausland 20.15 Uhr Wo der Winter noch lebt Auf eisiger Tour durch Nordeuropa
Für uns Mitteleuropäer war es wieder ein lausiger Winter: ungemütlich, grau und nasskalt. In unseren Breiten gibt es keinen glitzernden Schnee und knackige Kälte, sondern nur Schmuddelwetter. Man muss schon drei bis vier Stunden nordwärts reisen in Zeiten globaler Erwärmung, um die prächtigen Seiten des Winters zu genießen. Auf seiner Tour durch Eis und Schnee besucht Dietmar Barsig den hohen Norden. Er zeigt das härteste Skirennen Europas, checkt ein im einzigen Eishotel auf dem Kontinent und begleitet deutsche Touristen auf einem Eisbrecher durch die zugefrorene Ostsee. Außerdem erklärt er, warum im winterlichen Norwegen wieder Jagd auf Wölfe gemacht wird.
Film von Dietmar Barsig, ZDF-Studio Kiel für Skandinavien und Baltikum (2001)
Dokumentarfilm 23.30 Uhr Eichmann und das Dritte Reich
Diese engagierte und weltweit gewürdigte Dokumentation von Erwin Leiser entstand 1961, zur Zeit des Verfahrens gegen Adolf Eichmann. Leiser wollte damit "die Flamme der Erinnerung" wach halten. Er ordnet die Etappen von Eichmanns persönlichem Werdegang und seine Aussagen im Jerusalemer Prozess ein in die menschenverachtende Systematik der NS-Diktatur, ohne ihn jedoch damit aus persönlicher Schuld zu entlassen.
Denn gerade Eichmann, der überwiegend im Hintergrund wirkte und nicht in Nürnberg auf der Anklagebank saß, wird so zum Prototyp des Vollstreckers - als Bürokrat und "Schreibtischtäter". In der "Endlösung der Judenfrage" kommt ihm eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Völkermords zu. Nach dem Krieg bleibt er zunächst unentdeckt, doch dann wird er in Argentinien gestellt. Im Prozess versucht sich Eichmann als kleines Rädchen innerhalb der gigantischen Tötungsmaschinerie des NS-Staates hinzustellen.
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