Phoenix-Programmhinweis: Sonntag, 29. April 2001
Bonn (ots)
11.00 Uhr Tacheles Talk am roten Tisch: Brauchen wir härtere Strafen?
Die Furcht vor dem Verbrechen wächst. Brauchen wir eine zentrale DNA-Kartei, um Sexualdelikte schneller aufklären zu können? Fehlt es an neuen Wegen zur Resozialisierung von Gewalttätern, oder muss der Staat mehr Härte zeigen?
"In uns regen sich Trauer, Zorn und Ohnmacht gegen diesen sinnlosen und furchtbaren Tod", predigte Bischof Wolfgang Huber nach dem Mord an der zwölf-jährigen Ulrike in Eberswalde. Der rechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Norbert Geis (CSU), fordert eine Ausweitung der DNA-Proben von Straftätern. Christian Pfeiffer, Justizminister von Niedersachsen, warnt vor dem Trugschluss, immer höhere Gefangenenzahlen brächten mehr Sicherheit. Vielmehr sollten kurze Freiheitsstrafen vermieden, bei weniger schweren Delikten eher andere Sanktionen wie gemeinnützige Arbeit oder Führerscheinentzug verhängt werden. Konsequenteres Vorgehen fordert Konrad Freiburg von der Gewerkschaft der Polizei, " Wenn beispielsweise Jugendliche fünf-, sechsmal ermahnt werden, ohne deutliche Sanktionen zu spüren, macht sich der Staat lächerlich".
Am roten Tisch diskutieren Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber , Niedersachsens Justizminister Prof. Dr. Christian Pfeiffer, der CSU-Politiker Norbert Geis, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiburg. Es moderieren Hanna Legatis und Jan Dieckmann.
Mitten in Deutschland 14.00 Uhr DDR-Bestseller Die Amiga-Story
In dieser Dokumentation reflektieren die Urgesteine des DDR-Rock über die vergangenen zehn Jahre. Von quälender Existenzangst bis zum unbekümmerten "Einfach weiter machen" reicht das Spektrum der Befindlichkeiten. Für jeden von ihnen gab es in den letzten zehn Jahren Unerwartetes und immer wieder Neues.
In den 70er Jahren bewegten sie etwas in der ostdeutschen Kunst- und Kulturszene. In den 80er Jahren traten sie ihren Siegeszug durch die DDR und über deren Grenzen hinaus an - Musiker wie Angelika Weiz, die Puhdys, Silly, Pankow und Karat. 1989, nach der Wende, erklang der Schlussakkord. Platten und Konzertpublikum verschwanden. Und heute? Was ist geblieben von Popularität und Privilegien? Reicht der Ruhm von damals, um bis heute davon zu zehren? Ist es den Altmeistern gelungen, die Durststrecke zu überwinden und noch einmal neu zu beginnen?
Film von Gladys Knak-Hannemann (2000)
Mitten in Europa 19.15 Uhr Hot Spot Krakau Junge Szene vor alter Kulisse
Krakau, deren Innenstadt von der UNESCO zum Weltkultur-Erbe ernannt wurde, gilt längst nicht mehr als Geheimtipp, sondern ist einer der wenigen "Hot Spots" auf diesem Kontinent. Krakau ist zurzeit sicherlich aufregender als Berlin. Jedenfalls für junge Leute. Nirgendwo sonst in Europa ist so viel los - auf engstem Raum. Jeder achte Bewohner dieser Stadt ist Student. Und sie alle treffen sich in den Keller-Kneipen rund um den historischen Marktplatz. Krakau, die alte Residenz polnischer Könige, ist mittlerweile auch ein Synonym für international beachtete, originelle Gegenwarts-Kunst geworden. Eine Video-Künstlerin und eine Fotografin, ein Maler und ein Musiker, ein Performance-Künstler und ein Kellertheater-Ensemblemitglied geben dem Städteporträt ein ganz besonderes Flair. Film von Manfred Eichel (2000)
Geheimnisse unserer Welt 20.15 Uhr Wasser, Wind und Manitou Die Großen Seen Nordamerikas
Der Film dokumentiert die kontrastreiche Landschaft rund um die Großen Seen in Amerika und zeigt faszinierende Bilder von den schönsten Plätzen an den Binnenseen. Er zeigt Menschen, die ihre Seen lieben und die den Urgewalten der Natur voller Respekt trotzen. Die Großen Seen Nordamerikas sind Weltmeere en miniature, ihre Schönheit ist atemberaubend und auf ihre Mythen gründet sich ein ganzer Kontinent. Zudem bilden sie das größte Süßwassersystem der Erde und ihre Schiffswege zählen zu den wichtigsten und zugleich tückischsten Verkehrsadern. Wichtige Vermittler der Mythen um die Großen Seen sind bis heute die Indianer. Sie haben ihre enge Bindung zur Natur bewahrt, einer Natur, die bis heute in manchen Gebieten rund um die Seen nahezu unberührt geblieben ist. Der Indian Summer, die Herbstfärbung der riesigen Wälder, ist legendär.
Technische Höchstleistungen neben idyllischer Landschaft, Zerstörerisches neben Kreativität, Arm neben Reich - diese Gegensätze prägen die Seen und natürlich in besonderem Maß die Weltstadt Chicago am Michigansee. Film von Gero von Böhm (2000)
PHOENIX Highlights 21.00 Uhr Gerd Ruge unterwegs: Rund um den Balkan 3-teilige Reihe. 2. Teil: Schauhochzeit im Gebirge, 800.000 Bunker und ein Mann mit seinem letzten Pferd
Zehntausend Kilometer und elf Grenzen mit teils unerwarteten Schwierigkeiten sind die Eckpunkte der Reise, die Gerd Ruge im Sommer 2000 rund um den Balkan machte. Entlang der Donau ging die Fahrt bis an den Rand des zerklüfteten Balkan-Gebirges, durch Rumänien und Bulgarien bis zum südlichsten Punkt, der griechischen Hafenstadt Thessaloniki, und dann durch Makedonien, den Kosovo, Albanien, Montenegro, Bosnien und Kroatien bis nach Triest. Nicht die jüngsten militärischen und politischen Konflikte der Region standen für Gerd Ruge im Mittelpunkt. Er besuchte Bauern, Arbeiter, Lehrer, Journalisten, mittellose Flüchtlinge und neue Reiche, Soldaten und Lokalpolitiker.
"Rund um den Balkan" - das sind Begegnungen mit Menschen und ihren Schicksalen, Eindrücke von Fremdheit und Nähe, von europäischer Verbundenheit und stolzer Eigenart.
Schauplatz Deutschland 21.45 Uhr Die Autobahn-Chaoten Jagd auf Raser und Drängler
Der Film begleitet eine Polizeiaktion gegen Raser und Drängler auf der A1. Zehn Videowagen und ein Hubschrauber sind im Einsatz. Reihenweise gehen der Polizei Autofahrer ins Netz, die sich nicht um Geschwindigkeitsbegrenzungen kümmern und andere Verkehrsteilnehmer in Angst und Schrecken versetzen. Stur auf der linken Spur, Lichthupe und Blinken bei Tempo 180. Auf den Autobahnen übernehmen immer häufiger Chaoten am Lenkrad das Kommando. Gezielt picken sich die Beamten die PS-Flegel heraus. Die Verkehrsverstöße werden auf Video dokumentiert und dienen vor Gericht als vollwertiger Beweis. Die beschuldigten Autofahrer werden am Tatort angehalten und mit ihren Vergehen konfrontiert. Da ist schnell der Führerschein weg - und manch ein Hooligan der Autobahn wird ganz kleinlaut. Film von Lutz Wetzel (2000)
Rückfragen: PHOENIX-Kommunikation Tel: 0228/9584-193
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