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PHOENIX

Phoenix Programmhinweis
Mittwoch, 13. Juni 2001

Bonn (ots)

20.15 Uhr PHOENIX - Schwerpunkt:
   USA und Europa - Wie brüchig ist die Partnerschaft?
Es ist die erste Europareise des amerikanischen Präsidenten George
W. Bush diese Woche. In Brüssel will er der NATO vor allem die
Wichtigkeit der amerikanischen Nationalen Raketenabwehr (NMD)
erklären. Und natürlich die Notwendigkeit der europäischen
Beteiligung, um sich gemeinsam vor den sogenannten Schurkenstaaten zu
schützen. Bisher hatte Europa sich von dem amerikanischen
Abwehrsystem jedoch distanziert: Zu teuer und wohlmöglich auch
uneffektiv.
Nicht nur die Einschätzung der angebrachten militärischen
Verteidigung weist auf die unterschiedlichen Prioritäten in der
Politik von Europa und den USA hin. Auch was andere Themen betrifft,
von der Umwelt- und Handelspolitk der Amerikaner bis zur Todesstrafe,
herrscht allgemeine Irritation bei den Europäern. In dieser Woche
haben Amerikaner und Europäer nun die Gelegenheit, das in den letzten
Jahren gewachsene gegenseitige Unverständnis und Misstrauen
abzubauen. Seit Ende des Kalten Krieges geht es auch um die
Definition neuer gemeinsamer Interessen.
Wie kompromissbereit wird sich die einzig verbliebene Weltmacht in
den Gesprächen mit Europa zeigen? Werden die Europäer in Zukunft
zunehmendst von den USA getrennte militärische Wege gehen?
Diese und weitere Fragen diskutiert Martin Schulze unter anderem
mit Karl Lamers, außenpolitischer Sprecher der CDU, und Volkmar
Schultz, Vorsitzender der deutsch-amerikanischen
Parlamentariergruppe.
9.15 Uhr und 13.30 Uhr Auge um Auge
   Gedanken zur ökumenischen Dekade "Gewalt überwinden"
Der Weltkirchenrat, ein Zusammenschluss von 342 Kirchen weltweit,
hat zu einer "Dekade zur Überwindung der Gewalt" aufgerufen, die auch
auf dem Kirchentag in Frankfurt eine große Rolle spielen wird. Am
Vorabend der Eröffnung sendet das ZDF eine Dokumentation von Petra
Otto, die sich als hintergründiger Diskussionsbeitrag zu dieser
Dekade versteht.
Gewalt in der Familie, Gewalt von Rechtsradikalen gegen Ausländer
und Andersseiende, kriegerische Gewalt zwischen Völkern und
ethnischen Gruppierungen: Auf drei Feldern geht der Film der Frage
nach: Was ist eigentlich Gewalt, wo kommt sie her? Wie ist der
ansteigende Gewaltpegel unserer Gesellschaft zu stoppen? Welche
Modelle sind zur Ungerbrechung der Gewalt praktikabel? Die
Dokumentation berichtet von Tätern und Opfern, aber auch von
hoffnungsvollen Ansätzen und Projekten. Theologen, Psychologen und
Soziologen äußern sich zu der Frage, woher Gewalt kommt und welche
Möglichkeiten zu ihrer Überwindung denkbar sind.
Film von Petra Otto (2001)
14.00 Uhr Ein Mea Culpa für den Ketzerhammer
   Vom neuen Misstrauen zwischen Katholiken und Protestanten
Kaum war das Schuldbekenntnis von Papst Johannes Paul II. zu den
Irrwegen der römischen Kirche - wie etwa der radikalen Verfolgung der
Protestanten in der Gegenreformation - verklungen, sorgte im
September 2000 eine Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation
für neue, längst überholt geglaubte Gegensätze, Widersprüche und
neues Misstrauen zwischen den christlichen Kirchen. In der
Unterrichtung "Dominus Jesus" wird festgestellt, die aus der
Reformation hervorgegangenen Kirchen seien nicht Kirche "im
eigentlichen Sinn." Ein Rückfall in uralte Konfrontation? Eine
Bedrohung der Ökumene?
Vor 400 Jahren führten Intoleranz, Unduldsamkeit und der Anspruch
der römischen Kirche, "allein die Wahrheit zu besitzen," zur
gewaltsamen Unterdrückung des Protestantismus in Innerösterreich. Wer
von der mehrheitlich protestantischen Bevölkerung nicht wieder
römisch-katholisch werden wollte, musste "um des Glaubens wegen"
seine Heimat verlassen. Ausgewanderte Kärntner Bergknappen wurden auf
diese Art zu Gründern von Freudenstadt in Württemberg. Der erste
Pfarrer stammte aus Villach, der erste Oberbürgermeister aus
Slowenien - damals ein Teil Österreichs.
In Fresach in Kärnten hat im Evangelischen Diözesanmuseum
Altbischof Oskar Skrausky Zeugnisse des evangelischen Glaubens, von
Reformation und Gegenreformation, Verfolgung und Wiedererstehen der
evangelischen Kirche gesammelt. Sakrausky, wissenschaftlicher Berater
dieser Dokumentation, führt sachkundig und anschaulich durch
Geschichte und Gegenwart.
   Film von Walter Raming
Wirtschaft und Soziales
   19.30 Uhr Die Holzmann-Story
Ausgehend von der dramatischen Rettungsaktion des Bundeskanzlers
Ende 1999 führt der Film zurück zu den Anfängen von Holzmann, erzählt
die märchenhafte Geschichte von großen Bauwerken und visionären
Männern, von Gründerzeit, politischer Schuld und Wirtschaftswunder.
Mitarbeiter von heute erzählen von den Ereignissen rund um den Herbst
1999 und  von ihrem Wir-Gefühl als "Holzmänner", ihrer Wut auf die
Manager und ihrer Angst vor der Zukunft. Autorin Ulrike Bremer hat
einen ehemaligen Zwangsarbeiter von Holzmann getroffen, mit dem neuen
Vorstand gesprochen und sie war auf der größten Baustelle des
Konzerns, dem Staudammprojekt Birecik in der Türkei.
"Die Holzmann-Story" - ein hochaktuelles, brisantes und spannendes
Kapitel deutscher Zeit- und Wirtschaftsgeschichte.
Film von Ulrike Bremer (2000)
21.00 Uhr Burger, Bomber und Blue Jeans -
   Wie die Amerikaner das Land veränderten
Ein Hausierer bringt es im Nachkriegsdeutschland mit dem Verkauf
von Souvenirs an Besatzungssoldaten zum angesehenen Geschäftsmann.
Eine Stripteasetänzerin macht in einem Nachtclub am Militärflugplatz
Hahn das schnelle Geld. Eine Tochter aus gutbürgerlichem Elternhaus
in Kaiserslautern bekommt Ärger mit ihren Eltern, weil sie einen
US-Offizier liebt. Drei Menschen von vielen, die
deutsch-amerikanische Geschichte in Rheinland-Pfalz miterlebt haben.
Anfang der 50er Jahre bauten die USA Rheinland-Pfalz zu einem
ihrer wichtigsten Militärstandorte aus. Seitdem prägten die
Amerikaner das Leben so stark mit wie in keiner anderen deutschen
Region. Die Begegnungen zwischen GI und Hunsrücker Bauer, zwischen
Luftwaffenoffizier und Pfälzer "Fräulein" waren anfangs Begegnungen
zwischen zwei Welten. "Burger, Bomber und Blue Jeans" erzählt von
solchen Begegnungen, die sich jahrzehntelang im Alltag, im Schatten
des Kalten Krieges, abspielten.
Film von Thomas Schneider (2001)
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
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  • 11.06.2001 – 13:41

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