Programmhinweis
Sonntag, 17. Juni 2001
Bonn (ots)
9.30 Uhr Der gute Gott von Mainhattan Der Kirchentag in Frankfurt
Ausgerechnet in Frankfurt am Main wollen 100.000 Menschen das "weite Land" entdecken und den "freien Raum" betreten - wo doch im Zentrum der Stadt die Hochhäuser der Banken den Blick in den Himmel verstellen. Der 29. Evangelische Kirchentag steht unter dem Motto "Du stellst meine Füße auf weiten Raum". Der Film begleitet drei Teilnehmer. Sie wollen als 'Ehrenamtliche' Impulse mitnehmen für ihre persönliche Entwicklung und für das Zusammenleben der Menschen in ihrer Heimatstadt Berlin. Beobachtungen von Christian Modehn (2001)
Anschließend in PHOENIX VOR ORT Abschlussgottesdienst des Evangelischen Kirchentages aus dem Frankfurter Waldstadion
14.00 Uhr BerlinBilder Berlin Friedrichshain
Der Berliner Bezirk Friedrichshain entwickelt sich zum neuen Mekka der Studenten und Künstler. Auch ein paar Politiker aus Bonn haben sich hier nieder gelassen. Friedrichshain ist ein Bezirk am Wasser mit der herausgeputzten Oberbaumbrücke und der Rummelsberger Bucht, ist von Schienen durchzogen und dazwischen jeder Menge Wildwuchs. Die Eastside-Gallery lockt immer noch Touristen an. Das "Tempodrom" hat gleich in der Nähe sein Zwischenlager aufgeschlagen. Wie kein anderer befindet sich dieser Bezirk im Ostteil der Stadt im Umbruch: So hat die Karl-Marx-Allee, einst sozialistische Prachtmeile, ihre Fassaden aufpoliert und wird zunehmend von einer jungen Mieter-Schar aus dem Westen bewohnt. Und aus der ehemaligen Narva-Lampenstadt ist die "Oberbaum-City" geworden - eine prachtvolle, denkmalgeschützte Arbeitsstätte hauptsächlich für Designer. Film von Felix Oehler (2001)
14.45 Uhr PHOENIX VOR ORT:
Berlin: Großveranstaltung "40 Jahre Mauerbau" auf dem Friedrich-Ebert-Platz u.a. mit Rainer Eppelmann, Vorsitzender Stiftung Aufarbeitung, MdB, und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Zeitzeugen im Gespräch, u.a. mit Klaus Schütz und Lothar Loewe. Anschließend Gesprächsrunden zu "Leben im Schatten der Mauer" und "West-östliche Befindlichkeiten", u.a. mit Jürgen Engert; Gesprächrunde "Mauerrisse: Die DDR-Opposition und der Westen", u.a. mit Markus Meckel, Ulrike Poppe und Stefan Schwarz.
18.15 Uhr Vier in einem Boot Bürgerrechtler und ihre Kirche
Vor zehn Jahren fiel die Berliner Mauer. Unzweifelhaft hat die Kirche einen, wenn auch umstrittenen, so doch nicht unwesentlichen Anteil am Fall der DDR. Sie trat in den 80er Jahren als erste öffentlich für Frieden und Menschenrechte auf, sie bot später zahllosen Bürgerrechtlern ein schützendes Dach - auch wenn es wieder Verrat gab. Was ist aus dieser Kirche geworden? Hat sie mit den Themen der Zeit mitgehalten? Wie sehen die Bürgerrechtler, die der Kirche mehr oder weniger nahe standen und stehen, heute ihr Verhältnis zu dieser Kirche? Vier namhafte Bürgerrechtler kommen zu Wort: Marianne Birthler, Joachim Gauck, Ulrike Poppe und Friedrich Schorlemmer.
Schauplatz Europa 18.45 Uhr Glasgow -Young Scottish Soul
Glasgow ist Schottlands schrägste Stadt. Als Metropole der britischen Kult- und Kulturszene hat die Stadt ein neues Leben begonnen: "Glas-gow's better" heißt es treffend. Die Stadt pulsiert, ihre Seele ist jung. Glasgow war 1999 Architektur- und Designhauptstadt Großbritanniens und baut kräftig auf und um. Das Glasgow der Arbeitslosen, Junkies und Fußballrowdies möchte eine neue Identität annehmen. Der Film stellt Menschen aus Glasgow vor - den Objektkünstler Jim Lambie, den Sänger der Band "Superstar", die Schriftstellerin A.L. Kennedy - und macht sich auf die Suche nach "dem Schottischen". Film von Andrew Davies und André Schäfer (2001)
Mitten in Europa 19.15 Uhr Der Milliarden-Dollar-Boss Ein Blick auf die Strukturen der russischen Mafia
40 Prozent der russischen Wirtschaft - so heißt es - wird vom organisierten Verbrechen kontrolliert. Die Zahl der Morde hat nie geahnte Rekorde erreicht. Geldwäsche im westlichen Ausland ist an der Tagesordnung, auch Teile der politischen Führung Russlands gelten als korrupt. Am Beispiel des Mafioso Semion Mogilevich beleuchtet BBC-Reporter Tom Mangold, wie das System funktioniert. Er deckt die Verbindungslinien auf, die zwischen Bandenkrieg in Moskau, Prostitution in Budapest und zwischen scheinbar sauberen Banken auf den Kanal-Inseln und mächtigen US-Konzernen bestehen. Film von Tom Mangold (2000)
Geheimnisse der Welt 20.15 Uhr Mit der Feuerwehr nach Indien 2. Teil: Von Belutschistan nach Südindien
Mit einem umgebauten Feuerwehrfahrzeug begibt sich eine Berliner Familie auf eine einjährige Expedition: Sie reist auf dem Landweg nach Indien. Die "Familien-Orient-Tour" führt über Südosteuropa, die Türkei, Syrien, den Iran, Pakistan nach Indien - und zurück. Im zweiten Teil ist die Familie bei einem pakistanischen Großgrundbesitzer zu Gast. Danach führt die abenteuerliche Reise über Delhi und Agra nach Radjasthan. Dort besichtigt man u.a. den "Palast der Winde" in Jaipur und die kunstvollen Handelshäuser in Jaisalmer. Aber auch merkwürdige Dinge bekommt die Familie zu Gesicht: einen Inder, der sich seit 70 Jahren nicht die Haare geschnitten hat, oder den Rattentempel von Deshnok. Nach einem Zwischenstopp in Goa geht die Reise dann in den Süden Indiens. Im Bundesstaat Kerala führt eine Bootstour durch die Backwaters, die "grüne Hölle" Indiens. Am Kap Comorin, der Südspitze Indiens, endet schließlich die Tour. Film von Matthias und Sebastian Mesletzky
PHOENIX-Highlights 21.00 Uhr Mariana, geraubt und adoptiert Wie eine Militär-Diktatur bis heute nachwirkt
Die 17jährige Mariana glaubte, sie sei die Tochter von Miguel Furci, einem argentinischen Geheimdienst-Agenten. Aber das ist sie nicht. Ihre Eltern waren Revolutionäre aus Uruguay, die in Argentinien während der Diktatur des Generals Videla verschwanden. Mariana - damals ein Baby - wurde wie andere Kinder von "Staatsfeinden" von Geheimpolizisten "adoptiert". Aber die beiden Großmütter suchten und fanden schließlich nach 16 Jahren ihre Enkelin Mariana. Sie erwirkten ein Gerichtsurteil gegen die "Adoptiveltern", aber die Enkelin will von ihren Großmüttern nichts wissen. Der mehrfach preisgekrönte Film von Gonzalo Argon und Viginia M. Vargas wurde für France 2 und Tele Europe produziert.
Film von Gonzalo Arijon und Virginia M. Vargas.
Schauplatz Deutschland 21.45 Uhr Schattenwelt Illegale in Deutschland
Deutschland Einwanderungsland? Für die einen sind sie eine kulturelle Bereicherung, andere haben Angst vor "Überfremdung". Ausländer in Deutschland: Reizthema für Stammtische und Politiker, ewiger Streitpunkt zwischen "Rechten" und "Linken" und doch längst Selbstverständlichkeit im deutschen Alltag: 7,3 Millionen Menschen ohne deutschen Pass leben in Deutschland - so die offizielle Zahl. Dazu kommen noch einmal 500.000 bis eine Million "Illegale". "Einer wird gefasst, zwei kommen durch", lautet die Formel von Insidern. Deutschlands Grenzen: Alles andere als dicht, trotz Hubschraubern und Nachtsichtgeräten. Unter den "Illegalen" sind Hausmädchen, Bauarbeiter, Erntehelfer, Prostituierte, ehemalige Studenten und abgelehnte Asylbewerber. Manche von ihnen wollen nur eine Zeitlang bleiben und mit Schwarzarbeit Geld verdienen, andere haben sich auf ein dauerhaftes Leben in der "Schattenwelt" eingerichtet.
Film von Steffen Bayer (2001)
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