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PHOENIX

Phoenix-Programmhinweis
Samstag, 23. Juni 2001

Bonn (ots)

Städteporträt
   12.45 Uhr und 01.15 Uhr Porto - Kulturhauptstadt 
   Europa 2001
Die an einen Granitfelsen kaskadenförmig gebaute Stadt, der auf
die Weite der Mündung zustrebende Fluss und die Unendlichkeit des
Meeres: Wasser in Bewegung hat die Stadt geprägt, die aus der
drangvollen Enge des Stadtkerns auszubrechen und in immer flacher
werdenden Wellen zum Meer auszulaufen scheint. Auf der Fahrt mit der
Trambahn aus der Stadtmitte ans Meer: Straßen mit vornehmen Villen
und Straßen mit heruntergekommenen Behausungen in schnellem Wechsel.
Porto aber ist nicht nur Handelsstadt und Produktionsstätte des
berühmten Weins. Bei einem Blick über die Dächer zu nächtlicher
Stunde, wenn sich die angestrahlte Barockfassade der
Misericórdia-Kirche wie eine überdimensionale Knochenhand aus der Rua
das Flores in die Höhe reckt, wird das morbide Porto deutlich: Das
nie gelöste Nebeneinander von Leben und Tod.
   Film von Rose Aichele (2001)
Auslandsreportage
   18.45 Uhr Traumziel oder Albtraum
   Vom Leben in Gaza
Gaza - das ist Arafats Traum vom eigenen Staat und der politischen
Unabhängigkeit. Für die einfachen Palästinenser ist Gaza ein
Albtraum, ein großes Gefängnis. Im Süden die Grenze nach Ägypten, im
Westen das Mittelmeer und nach Norden und Osten - nach Israel - eine
unüberwindbare Grenze mit Stacheldraht. Nur die Optimisten träumen
davon, dass im Hafen einmal Kreuzfahrtschiffe anlegen und Gaza ein
beliebtes Reiseziel wird. ARD-Korrespondent Peter Dudzik begleitet
palästinensische Tagelöhner über die Grenze nach Israel. Er zeigt
nicht nur die Brennpunkte der Auseinandersetzungen, den Krieg der
Steine, der seit dem Ausbruch der Al Aksa Intifada Ende September
2000 in Gaza tobt, er besuchte auch einen Wunderheiler, zeigt das
harte Leben in einem Flüchtlingslager und die Hilfe israelischer
Ärzte, die ein herzkrankes palästinensisches Kind kostenlos in Israel
operieren.
   Film von Peter Dudzik (2001)
Mein Ausland
   20.15 Uhr China - Die Mauer zerfällt
Auch vor der Chinesischen Mauer macht die Globalisierung nicht
Halt. Das Reich der Mitte verändert sich - nicht nur aufgrund des
Internets - in einem rasanten Tempo. "Solange die Chinesen nicht an
die Macht der Partei rühren, haben sie erstaunlich viel
Bewegungsraum", stellt Peking-Korrespondent Joachim Holtz fest. In
seinem Bericht stellt er ungewöhnliche Menschen vor, die so gar nicht
in das herkömmliche Bild des traditionellen Riesenreichs passen
wollen: Die Tänzerin Jin Xing, die früher ein Mann und sogar Oberst
der Volksbefreiungsarmee war, einen 19-Jährigen, der auf den Tod
wartet, Punks, eine Bäuerin, die in Peking eine illegale Schule für
Kinder armer Wanderarbeiter führt, und einen Restaurantbesitzer mit
einer ungewöhnlichen Vorliebe für die Farbe Rot. Aber nicht nur in
diesen farbenfrohen Portraits zeigt sich der Wandel von der
monochromen Mao-Masse zu einem Land mit immer selbstbewusster
auftretenden Menschen. Beim Übergang zur Moderne fällt dem Zuschauer
vor allem der Bruch in der Architektur der 14-Millionen-Stadt Peking
ins Auge. Hier sind fast alle traditionellen Siedlungen vom Abriss
bedroht. Parteiführer, Planer und Investoren wollen die chinesische
Hauptstadt in kürzester Zeit zu einer supermodernen Metropole
umgestalten, mit Hochhäusern aus Glas, Chrom und Beton - ganz wie die
Vorbilder im Westen.  
   Film von Joachim Holtz, ZDF-Studio Peking (2001)
Spuren der Geschichte
   21.00 Uhr Höhenflüge und Abstürze
   Geschichten vom Johannisthaler Flugplatz
100 Jahre Berliner Geschichte: Um 1900 ist Johannisthal bei
Köpenick noch eine beschauliche Sommerfrische. Keine 10 Jahre später
sind dort Himmel und Hölle in Bewegung. Zu Hundertausenden fallen die
Berliner sonntags über den Ort und das angrenzende freie Feld her, um
eine neue Sensation zu bestaunen: Zuerst auf ausländischen, bald aber
auch auf deutschen "Aeroplanen" vollführen waghalsige Piloten
Luftkunststücke. Johannisthal ist der erste offizielle Flugplatz
Europas. Die Luftfahrt macht hier dramatische Fortschritte - und
lässt sich dann ohne Zögern in die Katastrophe des Weltkrieges
hineinziehen. Nach 1918 ist Johannisthal kurzzeitig der erste
Passagierflughafen Deutschlands. Danach werden in den vielen
Flugzeughallen Filme produziert, vom "Indischen Grabmal" bis zum
antibritischen "Titanic"-Spektakel von 1942. Nach 1945 wird daraus
die DEFA. Doch auch das Militär bleibt in Adlershof/Johannisthal.
Erst nach dem Mauerfall beginnt mit einem Gründer- und Medienzentrum
eine neue Ära in Johnannsisthal. 
   Film von Christian Klemke und Manfred Köhler (2000)
Land und Leute
   21.45 Uhr Liebenberg
   Die Geschichte eines märkischen Rittergutes
Der Film erzählt die spannende und wechselvolle Geschichte
Liebenbergs von den Anfängen bis heute. "Der Baron ist wieder da!"
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, als die Familie zu
Eulenburg und Hertefeld nach der Wende zurück kehrte. Im Kaiserreich
war Liebenberg der bekannteste Adelssitz in der Nähe Berlins. In der
Nazizeit zog der Wald des Gutes mit seinem Wild Hermann Göring an.
Diese Besuche nutzte die Tochter des Hauses, Libertas Schulze-Boysen,
zu Spionagezwecken. Zum Entsetzen ihrer konservativen Adelsfamilie
war sie Mitglied der Widerstandsorganisation "Rote Kapelle", die
Informationen über die Nazis an die Russen weitergab. Am Ende des 2.
Weltkriegs plünderte die Rote Armee  das Gut, später wurde ein
sozialistisches Parteigut daraus. 
   Film von Dora Heinze (1999)
Dokumentarfilm
   23.15 Uhr Trümmerjugend
In diesem Film erzählen zehn Zeitzeugen, fünf Männer und fünf
Frauen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen sechs und
sechzehn Jahren alt waren, von ihren Erlebnissen im
Nachkriegsdeutschland. Sie hatten die Schrecken des Krieges erlebt,
ohne noch an Kampfhandlungen beteiligt gewesen zu sein. Im zerstörten
Köln hatten sie sich die ersten Nachkriegsjahre durchgeschlagen. Es
ging ums tägliche Überleben: Nahrungsmittelsuche in verschütteten
Kellern oder Hamstern auf dem Lande und im Winter das Organisieren
von Heizmaterial. Daneben  war das Leben in den Trümmern auch
Abenteuer, verbunden mit dem Gefühl fast völliger Freiheit. Autor
Ludwig Metzger ergänzt die bewegenden Schilderungen seiner Kölner
Zeitzeugen mit Fotos von Hermann Claasen und Walter Dick, in denen
sich die Stimmung jener Nachkriegstage verdichtet widerspiegelt. 
   Film von Ludwig Metzger (2000)
   fotos über www.ard-foto.de
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