PROGRAMMHINWEIS
Samstag, 30. Juni 2001
Bonn (ots)
Deutsche Städte 12.45 Uhr Augsburg
Wer Augsburg sagt, denkt an die Fugger, an die "Augsburger Puppenkiste", den "Augsburger Religionsfrieden".
In diesem Porträt kommen vor allem die Augsburger selbst zu Wort.
Der stadtbekannte Feinkostkünstler kreiert ein Augsburg-Menu und Olympiasiegerin Elisabeth Micheler-Jones stellt ihre Kanuten-Virtuosität unter Beweis. Beim näheren Hinschauen strotzt Augsburg vor Superlativen. Am deutlichsten ausgedrückt durch Augsburg berühmteste Brunnenfigur: Dem Herkules von Adriaen de Vries. Er ist triumphaler Höhepunkt von Augsburgs "Kaisermeile". Der Dom mit dem ältesten romanischen Glasfensterzyklus Deutschlands und Gemälden von Holbein d. Äl., der übrigens Augsburger war. Der Merkur- und Herkules-Brunnen erheben die Augsburger Prachtstraße zu einem fast mediterranen Corso, der in der Kirchenfassade von St. Ulrich und Afra seinen grandiosen Abschluss findet. Angefangen vom Elfenbeinkamm des Hl. Ulrich bis zum ersten Dieselmotor des Augsburgers Rudolf Diesel bewahrt die Stadt mit viel Liebe ihr historisches Erbe, wozu auch die Fugger beitragen. Graf Fugger von Glött und Gräfin Thun-Fugger managen die berühmte Fuggerei-Stiftung so effektiv, dass deren Einwohner bis auf den heutigen Tag nicht mehr als 1,42 DM Miete zahlen im Jahr.
Mit seinen 250.000 Einwohnern zählt Augsburg zu den bayerischen Großstädten, hat Flugplatz, Universität und Messezentrum. Darüber hinaus sitzt neuerdings das bayerische Umweltkompetenz-Zentrum in Augsburg und mit der Booster-Produktion von MAN für die Weltraumrakete Ariane ist Augsburg bereits im All.
Film von Gertraud Dinzinger (2000)
Mitten in Deutschland 18.00 Uhr BerlinBilder Die Bergmannstraße
"In der Bergmannstraße lebt man wie in einem Dorf oder wie auf einer Insel", sagen die Bewohner. Man kennt sich, trifft sich, hilft sich. Mitten in der Großstadt, mitten im Berliner Bezirk Kreuzberg. Die Bergmannstraße ist lebendiger Mittelpunkt des Kiezes rund um den Chamissoplatz. Fast zwei Kilometer lang, hat sie mit ihrer Mietskasernenbebauung aus der Gründerzeit äußerlich nichts von einem Dorf. Läden und Restaurants machen sie zur Flanier- und Essmeile. Bei schönem Wetter findet das Leben auf der Straße statt. Die Bergmannstraße besteht aus zwei Teilen, einem lebhaften und einem ruhigen. Dazwischen liegt der Marheinkeplatz mit einer alten Markthalle und der Passionskirche. Hinter dem Marheinkeplatz prägen vier Friedhöfe das Bild. Sie führen zurück in die Geschichte Berlins.
Die Bergmannstraße mit ihrer lebendigen, multikulturellen Atmosphäre inmitten eines beschaulichen Kiez ist einen Ausflug wert. Hier zeigt sich, welche Qualität großstädtisches Leben haben kann. "Hier herrscht Frieden", sagt der palästinensische Trödler, der seit fast zwanzig Jahren in der Bergmannstraße lebt.
Film von Karin Reiss (2001)
Auslandsreportage 18.45 Uhr Die bitteren Früchte der Apartheid
Soweto war einst das Symbol für die südafrikanische Apartheid - Rassentrennung. In diesem so genannten Township mussten die Schwarzen leben, und nur tagsüber durften sie in das weiße Johannesburg zum Arbeiten fahren. Inzwischen ist die Apartheid abgeschafft. Seit sechs Jahren stellt die einstige schwarze Befreiungsbewegung ANC die Regierung in Südafrika. Aber die Folgen der Apartheid sind noch überall spürbar, besonders in Soweto. Noch immer hausen dort Hunderttausende von Wanderarbeitern in elenden Hütten, die Kinder haben schlechte Bildungschancen, die Spirale von Drogen, Prostitution, Aids und Gewalt dreht sich unaufhaltsam. Mitten in Soweto lebt Ndanganeni Phaswana. Unter dem Apartheidsregime hatte er im Gefängnis gesessen, war gefoltert worden. Heute ist er lutherischer Bischof von Soweto. Er setzt sich dafür ein, dass endlich alle Schwarzen vom Ende der Apartheid profitieren.
Film von Gisela und Udo Kilimann (2001)
Mein Ausland 20.15 Uhr Tabak, Fische, Maskentänze Alltagsgeschichten aus Malawi
Das zentralafrikanische Ländchen Malawi lebt vom Tabak. Der wird auf gewaltigen Farmen ebenso angebaut wie in Vorgärten, und wenn er versteigert wird, fliegen die Einkäufer der großen Tabakkonzerne mit ihren Privatjets ein. Vom Tabakpreis hängt es weitgehend ab, wie es den zwölf Millionen Menschen in Malawi von einem Jahr zum anderen geht. Wer nicht vom Tabak lebt, der lebt vom Malawisee mit seinen Fischen, wie Feby Nchekadona, die Fischhändlerin. Sie ist den ganzen Tag über und manchmal auch noch nachts auf den Beinen, um mit ihrem kleinen Fischhandel zwölf Kinder und zwei Enkelkinder über die Runden zu bringen. Und wer weder mit Tabak noch mit Fisch Glück hat, der holt sich schon mal Rat bei einem der vielen Zauberer, die immer noch großen Einfluss in Malawi haben, ebenso wie der Geheimbund Gule Wamkule, der mit seien Maskentänzern in den Dörfern das Leben bestimmt.
Film von Hans-Josef Dreckmann, ARD-Studio Nairobi (2001)
Spuren der Geschichte 21.00 Uhr Mensch Hermann...Sag mir, wo die Helden sind
Seit über 125 Jahren ist es ein Symbol für Tapferkeit, Mut und Heldentum: das Hermanns-Denkmal im Teutoburger Wald.
Der Film macht einige Überlegungen, Erfahrungen, Erkundungen, Erprobungen zum Thema Held in Deutschland, für Deutschland, als Deutscher...
Film von Joachim Dennhardt und Heinrich Pachl (2000)
Dokumentarspiel 23.15 Uhr Spaghetti Connection
Klischeevorstellungen oder Vorurteile? Deutsche und Italiener berichten von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen im jeweiligen Gastland.
Der Film zeigt die italienische Lust am sprachlichen Fabulieren, am geselligen Reden und an der Suche nach einem harmonischen Zusammenleben - Dinge, die auch die "Toscana-Deutschen" magisch anziehen. Die junge Italienerin in Esslingen dagegen findet es gut, wenn die Deutschen in der S-Bahn ihr Gegenüber gar nicht wahrnehmen. Sie mag die Anonymität.
Fazit der Interviews: Man strebt immer das an, was einem gerade fehlt. In Italien die deutschen Jobs und die persönlichen Freiheiten, in Deutschland die soziale Nestwärme und das spontane Leben, das sich bei genauerer Betrachtung als sehr komplexes Taktieren erweist.
Film Christiane Mannini (2000)
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