Phoenix-Programmhinweis/Sommerprogramm
Samstag, 18. August 2001
Bonn (ots)
14.50 Uhr PHOENIX-Thema: Sydney 2000 - Die Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele
Aufzeichnung vom 1.10.2000
Auslandsreportage 18.45 Uhr Die Schwindsucht des Löwen
Im weltberühmten Krüger Nationalpark tickt eine biologische Zeitbombe. Durch die Einfuhr von europäischem Vieh vor einigen Jahrzehnten wurde die in Afrika bis dahin unbekannte Rinder-Tuberkulose eingeschleppt. Zunächst wurden die Büffel angesteckt. Da sie ganz oben auf der Speisekarte der Löwen und Leoparden stehen, wurden die Raubkatzen mittlerweile auch infiziert. Eine Langzeit-Studie hat nun zu dem erschreckenden Ergebnis geführt, dass im Süden des Kruger-Parks 90 Prozent der Löwen Tuberkulose haben. Die Tiere magern dramatisch ab, und es gibt auch schon Todesfälle. Im Zeitalter von BSE zeigt sich - wieder am Beispiel der Rinder - wie die Menschen durch unbedachtes Eingreifen in die Natur sich selbst, aber auch die letzten Tiere in freier Wildbahn gefährden. Film von Stefan Schaaf (2001)
Mein Ausland 20.15 Uhr Harlem lebt!
Noch immer wird in fast jedem New York-Reiseführer vor dem Stadtteil Harlem gewarnt. Ganze Häuserblocks stehen leer - Harlem ist Symbol für eine verfehlte Wohnungspolitik, für Gewalt und Drogen. Doch seit Jahren erlebt der Stadtteil eine Renaissance. Und wer sucht, der findet: das andere Harlem. Das strahlt so viel Aufbruchstimmung und Lebenslust aus, dass sogar ein ehemaliger Präsident der USA überlegt, hier ein Büro zu eröffnen. Immer mehr Yuppies von Downtown werden durch die günstigen Immobilienpreise in den Norden Manhattans gelockt. Traditionelles aus Harlem, wie zum Beispiel die Gospelmusik, erfreut sich immer größerer Beliebtheit außerhalb der schwarzen Gemeinde. Der Pfarrer der New Hope Community Church unterrichtet einen japanischen Chor. Viele Mitglieder sprechen kaum ein Wort Englisch, aber die Botschaft kommt dennoch an. Harlem hat eine Seele. Die hat sich auch über die schlechten Zeiten gerettet. Film von Caroline Imlau, ARD-Studio New York (2001) fotos über www.ard-foto.de
Land und Leute 21.45 Uhr Dienstort Wasser Von Schmugglern, Schleppern und Schwergutfrachtern Ein ganz normaler Tag im Rostocker Hafen
Der Überseehafen Rostock Tag und Nacht: emsiges Treiben überall, und beim Hafenmeister laufen alle Fäden zusammen. Schnell müssen Entscheidungen getroffen werden. Die Polizei ist - routinemäßig - vor Ort und sucht nach verbotenen Substanzen. Der Zoll kriecht in der Morgendämmerung durch ein russisches Küstenmotorschiff - Verdacht auf Rauschgiftschmuggel. Die Schlepperführer fluchen, sie sollen sofort einen Überseeriesen bugsieren, doch der Kapitän ist nicht an Bord. Am Kai 4 liegt ein Holgutfrachter aus Libyen an der Leine, der Eigner ist pleite. An der Schüttgutpier müssen bis morgen früh 30.000 Tonnen Eisenerz gelöscht werden, aber Kran 2 ist defekt. Alles in allem eine ganz normale Schicht für den Hafenmeister. Film von Steffen Schneider (1999)
22.15 Uhr Die Stimme des Vaterlandes 4-teilige Reihe. 4. Teil: Eqbal Ahmad - Zwischen Indien und Pakistan
Die Grand Trunk Road ist eine Fernstraße, die über 2500 Kilometer von Kalkutta, der alten Hauptstadt Indiens, bis nach Lahore in Pakistan führt. Die Straße war einmal Symbol für die Einigkeit Indiens. Heute scheint sie charakteristisch zu sein für den Zustand des gesamten Subkontinents. Die Geschichte der Straße ist auch die Geschichte Indiens und die Geschichte von Eqbal Ahmad.
Professor Eqbal Ahmad ist weltweit eine der führenden Autoritäten, wenn es um Fragen des Nationalismus und Kolonialismus in Indien geht. Persönlich hat er darunter sehr gelitten. Er war gerade vier Jahre alt, als sein Vater vor seinen Augen ermordet wurde. Mit 13 Jahren marschierte er zusammen mit Hunderten anderer moslemischer Flüchtlinge 500 Kilometer entlang der Grand Trunk Road an die Grenze des neuen Staates Pakistan. Sie hofften, dort ein neues Zuhause, ein Land des Friedens zu finden. 50 Jahre später macht sich Eqbal Ahmad noch einmal auf den Weg. Er versucht heraus zu finden, warum aus den damaligen Träumen eher Albträume geworden sind, warum der indische Subkontinent weiter zu Grunde gerichtet wird durch religiöse und ethnische Zwistigkeiten. Film von H.O. Nazareth (2000)
Dokumentarfilm 23.15 Uhr Buenos Aires, meine Geschichte
In seinem Abschlussfilm an der Hochschule für Film und Fernsehen in München begibt sich der Argentinier German Kral auf die Suche nach seiner eigenen Geschichte. Der Film erzählt von einer Familie, die nie eine geworden ist. Er ist auch eine Art Tagebuch der Reise Krals nach Argentinien, um die Gründe der Trennung seiner Eltern und die Abwesenheit des Vaters verstehen zu können.
Herausgekommen ist ein Film über die Liebe und das Zerbrechen der Liebe, über das Älter werden und den Tod. Dokumentarfilm von German Kral (2000)
Beim internationalen Dokumentarfilmfestival in Yamagata, Japan, erhielt German Kral 1999 den ersten Preis für seinen Film. In der Begründung der Jury heißt es u.a.: "Der Regisseur stellt sich mit großer Offenheit seinen Eltern, läßt uns teilhaben an ihren Gefühlen, ihrem Denken und ihrer Komplexität. Der Film führt zwei Personen zusammen, die das Leben auseinander gebracht hat".
00.38 Uhr Auf Feuerstühlen zur Madonna Eine Wallfahrt zur Madonna
Prozessionen, "Pardons de Bretagne", sind Teil der bretonischen Volksfrömmigkeit. In Porcaro, einem Dorf mit 580 Einwohnern, findet alljährlich am 15. August die ungewöhnlichste Wallfahrt Frankreichs statt. 20.000 Motorradfahrer pilgern an diesem Tag auf ihren Feuerstühlen zur Madonna von Porcaro. Sie gedenken ihrer verstorbenen und verunglückten Kameraden, bitten die Jungfrau Maria um Schutz und lassen ihre schweren Maschinen segnen.
Die Idee für die alljährliche Pilgerfahrt hatte vor 20 Jahren ein Motorradclub aus der nahen Großstadt Rennes. Louis Prévoteau, ein bretonischer Landpfarrer, machte mit ein paar Motorradfreaks daraus die PS-stärkste Prozession der Welt. Film von Marcel Bauer (1999)
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