phoenix-Erstausstrahlung - Mein Ausland: Nigerias anderes Gesicht - Frauen zwischen Schönheit und Terror - Sonntag, 01. Juni 2014, 21.45 Uhr
Bonn (ots)
Nigeria ist bekannt für angezapfte und explodierende Ölpipelines. Immer wieder wird das Land von der islamistischen Sekte Boko Haram terrorisiert. Bis heute gibt es dort rituelle Tötungen und Menschenopfer, so das gängige Bild. Doch ausgerechnet in Nigeria schlägt auch Afrikas Herz in Sachen Schönheit und Mode.
Korrespondentin Shafagh Laghai begleitet die westlich orientierte Miss Nigeria bei deren Vorbereitungen zur Miss-Universe-Wahl in Moskau. Die 19-Jährige macht sich Sorgen - schwarze Models hätten es international immer noch viel schwerer als Weiße, sagt sie. Damit erklärt sie auch den verzweifelten Wunsch nach heller Haut in Nigeria: die dunkle Seite der Schönheit - auf dem ganzen afrikanischen Kontinent. Ihr bevorzugter Stil: eng, kurz, sexy. Dass ihr Land von islamistischen Terroristen angegriffen wird, die genau solche Looks bekämpfen, bringt die Miss Nigeria nicht aus der Ruhe. Sie wolle sich nicht von radikalen Fanatikern ihr Leben diktieren lassen, sagt sie. Ihr Alltag ist mehr durch MTV geprägt als durch Boko Haram. Laghai trifft auch eine nigerianische Studentin, die zur Miss Muslimah World gekürt wurde. Die Vorstellungen von Schönheit und Religion der beiden jungen Frauen unterscheiden sich auffallend - diese Spaltung gibt es im gesamten Land. Nirgendwo ist das deutlicher als in der Millionenmetropole Lagos, der Stadt der neuen Ober- und Mittelschicht. Zugunsten der Schönen und Reichen versucht die Regierung deshalb, die Armen, die in Slums leben, aus Lagos zu verbannen.
Reportage von Shafagh Laghai, ARD-Studio Nairobi, phoenix 2014
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