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PHOENIX

Programmhinweis
Sommerprogramm
Donnerstag, 23. August 2001

Bonn (ots)

9.30 Uhr Hauptstadtkulissen
   Schlossplatz 1
   Staatsrat, Kanzleramt - und was nun?
Seit elf Jahren trommelt der Hamburger Kaufmann Wilhelm von
Boddien für die Idee, in Berlins Mitte das Schloss wieder aufzubauen
- mit einigem Erfolg. Anfangs zwar als reaktionär gemieden, gibt es
heute in allen Parteien Stimmen, die nach dem Schloss rufen, jüngst
sogar bei den Grünen. Von einer Einigung ist man jedoch weit entfernt
- handelt es sich bei dem Schlossplatz nicht um irgend eine
Baustelle, sondern um eine Nationalbaustelle.
   500 Jahre repräsentierte das Schloss die Macht. 1950 ließ Walter
Ulbricht die Kriegsruine sprengen, die Monarchie symbolisch
zerstören. An Stelle des Schlosses baute die DDR 1974 nichts
Geringeres als einen Palast, den Palast der Republik. Der Glanz von
"Erichs Lampenladen" erlosch nach 15 Jahren, als das Gebäude gleich
nach der Wende wegen Asbest geschlossen wurde. Vor dem Hintergrund
der Berufung einer Expertenkommission, die den Streit überwinden und
eine Empfehlung in Sachen Schlossplatzbebauung geben soll, folgt der
Film dem Countdown der Auseinandersetzung.
   Film von Margarethe Steinhausen (2001)
12.15 Uhr Im Namen des Fortschritts
   Die Saat des Fortschritts oder das Ende der Entwicklung
   Vom Ruin amerikanischer Bauern
Hoch verschuldet müssen in den USA jede Woche 2000 Bauern ihre
Höfe verlassen. 100.000 Familien verlieren dadurch jedes Jahr ihre
Existenzgrundlage. Sie sind dem Konkurrenzkampf, der durch den Zwang
zur Ertragssteigerung ausgelöst wird, nicht gewachsen. Zwar wird in
der US-amerikanischen Landwirtschaft seit langem mehr erzeugt, als
gebraucht wird, dennoch werden Milliardenbeträge in die Forschung
investiert, um die Produktionsmethoden zu verbessern und noch höhere
Erträge zu erzielen. Die Überproduktion steigt weiter, die Preise
fallen und die Bauern sind dazu gezwungen, noch mehr zu produzieren,
um ihre Existenz zu sichern.
   Film von Gordian Troeller (1984)
1985 gab es für diesen Beitrag den Adolf-Grimme-Preis in Silber.
In der Begründung hieß es u.a.: "In "Die Saat des Fortschritts oder
Das Ende der Entwicklung" wendet Troeller die in den ärmsten Ländern
der Welt gesammelten Erfahrungen von wachsender Abhängigkeit auf die
Erste Welt und das Mutterland des Fortschritts an. Er bereichert
damit die entwicklungsbezogene Berichterstattung um eine wesentliche
Perspektive."
14.45 Uhr PHOENIX-Thema: Das neue Berlin
Dieses Jahr wurden in Berlin zahlreiche Regierungs- und
Verwaltungsbauten fertig gestellt und feierlich ihrem Zweck
übergeben. Dokumentationen erläutern, wie und warum Reichstag und
Bundeskanzleramt zu dem wurden, was sie nun im neuen Berlin sind und
repräsentieren.
  • Eröffnung des Reichstages
  • Zurück in die Zukunft Rückkehr in den Reichstag, Film von Christhard Läpple
  • Eröffnung des neuen Bundesrates * Eröffnung des neuen Hauses der Bundespressekonferenz * Eröffnung des Sony-Centers am Potsdamer Platz
  • Kolossal demokratisch Das neue Bundeskanzleramt Film von Carolin Haertel und Mirjana Momirovic
  • Schlüsselübergabe neues Bundeskanzleramt * Eröffnung der neuen israelischen Botschaft
14.45 Uhr Zurück in die Zukunft - Rückkehr in den Reichstag
"Dem deutschen Volke" heißt es am Giebel des Reichstags in Berlin
und kein Gebäude symbolisiert eindringlicher deutsche Geschichte als
dieses Bauwerk von Paul Wallot. Nun ist es soweit: Im April 1999
ziehen die Bauarbeiter ab und die Parlamentarier ein. Berlin wird nun
wirklich Hauptstadt des vereinigten Deutschlands, acht Jahre nach dem
Umzugsbeschluß von Bonn.
Die letzte offizielle Sitzung im Reichstag fand am 9. Dezember
1932 statt. Das Ende war unrühmlich: Eine Saalschlacht ließ den
bevorstehenden Untergang der Demokratie ahnen. Nur zwei Monate später
brannte der Reichstag. 1945 folgten Zerstörung und Erstürmung durch
die Rote Armee.
50 Jahre lang war der Reichstag ein Denkmal der deutschen
Zerrissenheit direkt an der Nahtstelle zwischen Ost und West. Nach
dem Fall der Mauer 1989 rückte er wieder ins Zentrum Berlins. Der
"wilhelminische Kasten" wurde erneut zum Wahrzeichen deutscher
Politik. Nachdem Christo 1995 als Weltereignis den Reichstag ein- und
wieder ausgepackt hatte, übernahm der britische Stararchitekt Sir
Norman Foster den Umbau mit neuer Kuppel.
Die Reportage stellt das 600 Millionen Mark-Projekt vor. Zu Wort
kommen unter anderen der letzte lebende Reichstagsabgeordnete Josef
Felder, der Architekt Sir Norman Foster, Christo, Bundestagspräsident
Wolfgang Thierse und seine Vorgängerin Rita Süssmuth.
   Film von Christhard Läpple (1999)
14.45 Uhr Kolossal demokratisch
   Das neue Bundeskanzleramt
Kulisse der Macht, Verwaltungskomplex, Aushängeschild der neuen
Republik: Schon vor seiner Fertigstellung spaltet das neue
Bundeskanzleramt die Nation wie kein anderes Gebäude. Städtebaulicher
Weitwurf, steingewordene Demokratie, ja ein architektonisches
Weltwunder jubeln die Anhänger; zu hoch, zu groß, zu teuer, kurz: Ein
kolossales Monstrum, empören sich die Gegner. Kolossaler Fehlgriff
oder gelungene Visitenkarte deutscher Demokratie - das wird sich
endgültig bei der Einweihung im Mai zeigen, wenn die abgebauten
Gerüste endlich die freie Sicht auf Axel Schultes und Charlotte
Franks expressiven Entwurf ermöglichen. Doch bis dahin ist noch viel
zu tun. Der Film dokumentiert die letzten hektischen Wochen bis zur
Fertigstellung des Gebäudes, begleitet neben den beiden Architekten
die Ingenieure, Mechaniker, Umzugsmanager und unzähligen Bauarbeiter
bei der Arbeit.
Neben den unmittelbar Beteiligten werden auch Architekturkritiker
der kontrahierenden Positionen ihre Sicht auf den Bau darlegen und
die zukünftigen Nachbarn darüber nachdenken, was sich für sie durch
das symbolträchtige Gebäude verändern wird.
   Film von Mirjana Momirovic und Caroline Haertel (2001)
PHOENIX-Reihe: 40 Jahre Mauerbau
   Zeitgeschichte
   18. 30 Uhr Entführung aus Liebe
   Protokoll einer DDR-Flucht
Im August 1978 entführen zwei DDR-Bürger eine polnische
Passagiermaschine auf dem flug von Danzig nach Berlin-Schönefeld und
zwingen den Piloten zur Landung in Tempelhof. Das Motiv dieser
spektakulären Aktion: Liebe. Unter den beiden Entführern ist eine
junge Ostdeutsche, die sich in einen Westdeutschen verliebt hat und
zu ihm gelangen möchte. Ihre Flucht mit gefälschten Papieren über
Polen ist missglückt, der Fluchthelfer von der Staatssicherheit
festgenommen und in Haft. Die Entführung aus Liebe beschäftigte
damals die Öffentlichkeit, die Medien und sogar die Politik. Es kommt
zu diplomatischen Verwicklungen, die beiden Flugzeugentführer werden
in Berlin vor ein US-amerikanisches Gericht gestellt, aber nur zu
sehr milden Strafen verurteilt. Ein einmaliger Vorgang in der
Justizgeschichte.
Der Film von Margit Geßner und Thomas Donker rekonstruiert die
Flugzeugentführung. Zu Wort kommen die Beteiligten, Passagiere, die
vor der Entscheidung standen, in Westberlin zu bleiben oder nach
Ostberlin zurückzukehren, sowie die Verantwortlichen des Prozesses -
auch der amerikanische Richter, der das milde Urteil aussprach.
   Film von Thomas Donker und Margit Geßner (1999)
Gesellschaft
   19.15 Uhr Frauen-Berufe
   Das Märchen von der Powerfrau
Man feiert die Powerfrau, ein Geschöpf, das neue weibliche
Tugenden an den Tag legt, ohne die alten zu vernachlässigen. Was ist
dran an diesem - virtuellen - Wunderwesen, das der gewöhnlichen Frau
signalisiert, dass es nicht an den gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen liegt, sondern an ihrer individuellen Unfähigkeit,
wenn sie es nicht schafft, Kinder und Karriere spielend zu
vereinbaren und nebenbei auch noch eine perfekte Hausfrau und
atemberaubende Schönheit zu sein? Müssen Frauen Wunder vollbringen,
oder haben sie ein Anrecht darauf, auch als ganz normale Menschen -
mal mit mehr, mal mit weniger Power - ein halbwegs erfülltes Leben zu
führen? In dieser Dokumentation sprechen ganz unterschiedliche Frauen
über ihren Alltag, ihre Erfahrungen und ihre Gefühle.
   Film von Elfriede Hammerl und Pedro Chlanda (2000)
20.15 Uhr Sardinien
In einer Welt, geprägt von einer archaischen Hirtenkultur,
entwickelten die Sarden eine eigene Lebensweise, eine eigene Sprache
und eigene Gesetze. Sie setzten sich gegen die Eroberer und später
gegen die Übermacht des italienischen Staates zur Wehr. Die Helden
der Hirtenwelt waren die Banditen. Als deren Söhne und Enkel
gewöhnliche Kriminelle wurden und ihre Entführungsopfer in die
Grotten der Berge verschleppten, kam die ganze Insel in Verruf. 
Sardinien hat eine landschaftliche Vielfalt ohne Gleichen: vom
steinernen Herz der Insel mit der Barbagia im nördlichen Teil des
Genargenntu-Gebirges über wunderbare Buchtenlandschaften an den
Küsten bis zum türkisfarbenen Meer an der Costa Smeralda. Sardinien
kann auch noch immer eine Insel der Abenteuer sein: Heutzutage werden
für Touristen Jeepfahrten an den Abgründen des Sopramontemassivs
angeboten, Ausflüge zu den Grotten der Banditen, Kanufahrten in den
Schluchten oder Spuntinas und Essen mit den Hirten irgendwo in der
glühenden Landschaft.
   Film von Birgit Kienzle (2000)
21.00 Uhr Libyen - Reise in ein unbekanntes Land
   2-teilige Reihe. 1. Teil: Kamelhändler und Teilzeitnomaden
Jahrelang blieb die "Große Sozialistische Libysch-Arabische
Volks-Jamahirya" für westliche Besucher weitgehend verschlossen. Über
Libyens Kultur und seine Bewohner ist kaum etwas bekannt.
Schlagzeilen über Terrorismus und Giftgas dagegen gehen um die Welt.
Aus der Sicht der Einheimischen erzählt der Film über den Alltag in
dem arabisch-islamischen Land, über Menschen zwischen Tradition und
Fortschritt. Die Reise führt von Tripolis, dem "Tor zu Afrika" über
den Jebel Nafusa zum legendären Karawanenstützpunkt Ghadames und
weiter zur Oase Ghat, einer Hochburg der Tuareg im äußersten
Südwesten des Landes.
   Film von Bernd Girrbach, Rolf Lambert, Manfred Linke und Elke
Werry (1999)
2. Teil "Wüstenwanderer und Wasserbohrer" am Freitag, 24.8., 21.00
Uhr.
00.00 Uhr Reise durch Ostpreußen
   2-teilige Reihe. 1. Teil: Ermland und Masuren
Ostpreußen - das Land der "dunklen Wälder und kristallenen Seen".
Ein Land, versunken in der Geschichte und dennoch für Millionen
Menschen unvergessen. 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und
der Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ostpreußen hat Klaus
Bednarz diese einst östlichste Provinz Deutschlands besucht. Er ist
von Danzig über das Ermland und Masuren bis nach Königsberg, die
Kurische Nehrung und nach Tilsit gereist - fast 5000 Kilometer.
   Er hat die Spuren deutscher Kultur und Geschichte gesucht und
dabei Zerstörtes und Versunkenes gefunden. Aber auch mühsam Bewahrtes
und liebevoll Restauriertes - etwa den historischen Dom zu Frauenburg
und das Grabmahl Kants in Königsberg. Viele Menschen aus dem heutigen
Ostpreußen, denen dieses Land eine neue Heimat geworden ist, kommen
zu Wort: Bauern und Fischer in Masuren, Soldaten und Studenten in
Königsberg, Naturschützer auf der Kurischen Nehrung und
Russlanddeutsche in Trakehnen.
   Film von Klaus Bednarz (1994)
2. Teil "Königsberg und kurische Nehrung" am Freitag, 24.8, 0.00
Uhr.
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
e-mail:presse@phoenix.de

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    Phoenix-Programmhinweis/Sommerprogramm / Montag, 20. August 2001

    Bonn (ots) - Neue 4-teilige Reihe 9.00 Uhr Millionär und Mäzen 1. Teil: Claus Wisser - Der Putzengel Claus Wisser ist einer der erfolgreichsten Unternehmer Deutschlands. Unter dem Dach seines Konzerns befinden sich 36 Dienstleistungs-GmbHs mit insgesamt 17.860 Mitarbeitern. Claus Wisser hat etwas geschafft und geschaffen, was nur ganz wenigen ...