PHOENIX-Pressemitteilung
Beckstein: Terrorgefahr erst am Anfang /
Gegen Bioterror noch weniger gerüstet als USA
In Kandidatenfrage
"vergattert, den Mund zu halten"
Nürnberg (ots)
Die Gefahrenlage durch islamistische Terrortaten ist nach Auffassung des bayerischen Innenministers Günther Beckstein noch lange nicht am Höhepunkt. In der PHOENIX-Sendung "vis-a-vis" (heute, 21.00 Uhr) sagte Beckstein wörtlich: "Diese Gefahr ist heute noch nicht am Höhepunkt. Wir sind am Beginn dieser Gefährdungslage. Dies ist nicht nur meine Beurteilung, sondern alle Sicherheitsbehörden rechnen damit, dass nach einer Ausschaltung bin Ladens erst recht einzelne sogenannte Gotteskrieger einen eigenen Beitrag zum "Dschihad" leisten wollen. Die Gefahren daraus werden sich verschärfen und dagegen müsse man sich wappnen. Das ist die Auffassung aller Sicherheitsbehörden in Europa, auch der amerikanischen." Auch in Deutschland müsse damit gerechnet werden, dass Islamisten etwas zum Kampf beitragen wollten und "Resonanzstraftaten" begingen.
In Bezug auf die Milzbrand-Briefe in den USA sagte Beckstein, in Deutschland gebe es bisher zwar keinen Bio-, sondern nur Psychoterror. Dennoch sei auch in diesem Bereich die Gefahr sehr hoch. Und dagegen seien "wir noch viel weniger gerüstet als die Amerikaner". Der Zivilschutz müsse energisch verstärkt werden. Er sehe mit Respekt, dass Innenminister Otto Schily dabei "Druck gemacht" habe. Dennoch müsse für den Zivilschutz noch eine Menge getan werden.
Zur Kanzlerkandidatenfrage in der Union räumte Beckstein gegenüber PHOENIX "in aller Offenheit" ein, dass alle dazu "vergattert worden sind, den Mund zu halten". Die Union sei aber derzeit in keiner komfortablen Situation. Die Wahlergebnisse in Berlin und Hamburg, so Beckstein, seien nicht gerade erfreulich für die Union, auch wenn sie in Hamburg "wenigstens noch in die Regierung geschlittert" sei.
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