Dem Terror begegnen: Die phoenix-Dokumentationen am 01. September ab 20.15 Uhr
Donnerstag, 01. September 2022, ab 20.15 Uhr
Bonn (ots)
Polizisten ohne Waffen, das Fehlen von Spezialkräften für eine Geiselbefreiung - seit München 1972 ist all das bei Großveranstaltungen undenkbar. Eine spezielle Antiterroreinheit und trainierte Spezialkräfte gab es nicht als in München 1972 palästinensische Terroristen die Olympischen Spielen zur Weltbühne des Terrors machten. Am 26. September 1972, einen Monat nach der Eröffnung des Spiele und 20 Tage nach dem Fiasko auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck, bei dem sämtliche Geiseln zu Tode kamen, wurde die Grenzschutzgruppe 9 aufgestellt. Die Spezialeinheit ist bis heute im Einsatz zum Schutz vor dem Terror.
20:15 Uhr München '72 - Anschlag auf Olympia
Heitere Spiele, tödlicher Terror
Film von Kajo Fritz, ZDF/2022
Vor 50 Jahren, am 26. August, fand im damals neuen Münchner Olympiastadion die fröhliche Eröffnungsfeier für die Olympischen Sommerspiele 1972 statt. Heiter, bunt und friedlich sollten sie werden. Doch dann ermordete ein palästinensisches Terrorkommando elf israelische Sportler. Dies veränderte den Blick auf die Spiele von München für immer.
Die ersten Wettkampftage - ein einziger Freudentaumel. Dann der Schock: In den frühen Morgenstunden des 5. September betritt der Terror die Weltbühne und verändert den Blick auf die Spiele von München für immer. Das palästinensische Terrorkommando "Schwarzer September" verschaffte sich Zugang zum Quartier der israelischen Olympiamannschaft in der Connollystraße 31. Die Attentäter töten zwei Sportler und bringen neun weitere Athleten in ihre Gewalt. Ihre Forderung: die Freilassung von über 200 überwiegend arabischen Gefangenen in Israel. Sie drohen mit der Erschießung der Geiseln, falls dem nicht nachgekommen wird. Beim Versuch, die Sportler zu befreien, werden alle neun Israelis getötet.
Was sagen, 50 Jahre später, die Angehörigen der Opfer? Was sagt der Deutsche, der den palästinensischen Terroristen geholfen hat? Was sagen die Sportlerinnen und Sportler? In seiner Dokumentation arbeitet Autor Kajo Fritz die Ereignisse von München auf - unterstützt von Zeitzeugen und deren persönlichen Erinnerungen: Günther Jauch, damals 16 Jahre alt, Filmregisseur Stephan Kayser, der im Auftrag des Bayerischen Innenministeriums eine Dokumentation über die Arbeit der Polizei bei den Olympischen Spielen drehen sollte, Heinz Dixius war als junger Polizist im Einsatz , Ulrike Nasse-Meyfarth, die glückliche Goldmedaillengewinnerin im Hochsprung am Tag zuvor, der Schwimmer Klaus Dockhorn, der für die DDR an den Start ging u.v.a.
Der Film untersucht aber auch die Frage, was die Sicherheitsbehörden heutzutage von der "Laisser-faire"-Strategie der Polizei und den fehlenden Antiterrorplänen gelernt haben. Polizisten ohne Waffen, das Fehlen von Spezialkräften für eine Geiselbefreiung - seit München ist all das bei Großveranstaltungen undenkbar.
21:00 Uhr GSG 9 - Terror im Visier
Film von Patricia Corniciuc und Michael Götschenberg, rbb/2019
Sie gelten als Deutschlands beste Spezialeinheit: die Männer der GSG9. Ihr Job ist gefährlich. Sie werden gerufen, um Terroristen oder schwer bewaffnete Kriminelle unschädlich zu machen. Im Einsatz verbergen sie ihre Gesichter hinter Masken. Niemand soll wissen, wer sie sind. Was sie tun, ist meist geheim. Wie geht es zu in dieser Männerbastion, die geprägt ist von hoher Professionalität, Kameradschaft und Testosteron?
Die Autoren Patricia Corniciuc und Michael Götschenberg haben die Männer hinter den Masken kennengelernt. Sie haben erlebt, was es bedeutet, bei der GSG9 zu sein. Entstanden ist ein Film, der einen exklusiven Einblick in das Innenleben der Spezialeinheit bietet, wie es ihn bisher nicht gegeben hat. Im Fokus steht dabei nicht die Geschichte, geprägt durch die legendäre Befreiung der Geiseln in der "Landshut" auf dem Flughafen von Mogadischu, sondern die GSG9 von heute. Was sie macht und wofür sie gebraucht wird, wie es sich anfühlt, diesen Job auszuführen.
In den vergangenen Jahren ist die Sicherheitslage immer komplexer geworden. Vor allem der islamistische Terrorismus, gewaltbereite Rechtsextremisten, aber auch schwer bewaffnete kriminelle Clans und Banden bedrohen unsere offene Gesellschaft. Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem die Gefahr islamistisch motivierter Anschläge im Vordergrund stand, ist seit der Ermordung des ehemaligen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und dem Anschlag in Halle die Bedrohung durch Rechtsterroristen zunehmend in den Fokus gerückt.
Wie sinnvoll ist es, sich auf dieses und andere immer neue Bedrohungsszenarien vorzubereiten? Gleichzeitig wird mit immer rigideren Sicherheitsgesetzen auf die Bedrohung durch den Terrorismus reagiert und damit Freiheitsrechte eingeschränkt. Findet die Politik die richtigen Antworten auf die Gefahren für unsere Sicherheit?
Der Film bietet mehr als einen exklusiven Einblick in die sonst verschlossene Welt der GSG9.
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