Alle Storys
Folgen
Keine Story von PHOENIX mehr verpassen.

PHOENIX

Politikwissenschaftler Stefan Fröhlich zum Angriff auf Israel: "Keiner will das eskalieren lassen"

Bonn (ots)

14. April 2024 - Nach dem iranischen Bombenangriff auf Israel rechnet der Politikwissenschaftler Professor Stefan Fröhlich nicht damit, dass es kurzfristig zu einem Großkonflikt in der Region kommt. "Keiner will das so eskalieren lassen, dass es zu einer größeren Konfrontation kommt. Alle Beteiligten müssen auf Abschreckung setzen - aber kontrolliert", äußerte sich der Fachmann für internationale Politik an der Universität Erlangen-Nürnberg im Fernsehsender phoenix. Ursächlich für den iranischen Angriff sei ein Angriff auf das Konsulat des Irans im syrischen Damaskus gewesen, der offenbar von Israel ausgegangen sei. "Das was Israel getan hat, war eine unverhältnismäßige Provokation, die auch völkerrechtswidrig war", meinte Fröhlich und fügte hinzu: "Ein Angriff auf das Territorium eines Staates rechtfertigt Selbstverteidigung. Insofern hat sich der Iran so gesehen mit Blick auf den Vergeltungsschlag völkerrechtskonform verhalten. Es hat das Recht dazu." Allerdings müsse man sich die Frage stellen, ob dieser Angriff auf Israel nicht für sich genommen auch völkerrechtswidrig sei.

Israel könne jetzt kein Interesse daran haben, dass es in der Region zu einer weiteren Eskalation komme. "Iran hat mit diesem Schlag Israel die Möglichkeit gegeben, noch so zu reagieren, dass der Schaden nicht ein unverhältnismäßiger wird", so Fröhlich. Allerdings sei die Lage schon zugespitzt, da der Angriff unmittelbar von iranischem Staatsgebiet aus erfolgt sei. "Das ist das Besondere und für die Amerikaner so etwas wie ein Wort-Case-Szenario." Für US-Präsident Biden werde die außenpolitische Lage im Wahljahr - auch mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und auf das Verhältnis zu China - immer brenzliger. "Biden sieht sich im Moment mit einer derartigen Vielzahl von Konflikten und Kriegen konfrontiert, in die Amerika nicht unmittelbar hineingezogen werden will", sah Fröhlich die US-Regierung unter großem Druck. Aktuell sehe er nicht, dass sich der Konflikt im Nahen Osten ausweite, "aber man sollte das Ganze auch nicht unterschätzen".

Pressekontakt:

phoenix-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 192
kommunikation@phoenix.de
Twitter.com: phoenix_de

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: PHOENIX
Weitere Storys: PHOENIX
  • 10.04.2024 – 16:12

    Erik Marquardt (Grüne): Es ist keine Lösung, Familien an den Außengrenzen einzusperren

    Brüssel/Bonn (ots) - Der Grünen Europa-Abgeordnete Erik Marquardt hat im Vorfeld der Abstimmung über die EU-Asylreform Punkte des Asylpakts scharf kritisiert. Bei phoenix sagte Marquardt: "Es liegen einige Dinge auf dem Tisch, die wir für sehr falsch halten. Es ist keine Lösung, Menschen, auch Kinder und Familien, an den Außengrenzen einzusperren, dadurch lösen ...

  • 10.04.2024 – 11:54

    Nils Schmid, SPD: Es braucht eine Waffenruhe in Nahost zum Ende des Ramadan

    Berlin/ Bonn (ots) - Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Obmann im Auswärtigen Ausschuss, Nils Schmid, betont die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Gaza-Streifen zum Ende des Fastenmonats Ramadan. Bei phoenix sagte Schmid: "Was die Bodenoffensive in Rafah anbelangt, hat die amerikanische Regierung, hat auch Kanzler Scholz deutlich gemacht, ...