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Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

Zwölf Nominierungen für mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Berlin (ots)

Der Deutsche Arbeitsschutzpreis zeichnet vorbildliche Lösungen rund um Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit aus. Er ist mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 10.000 Euro in vier Kategorien dotiert. Die Bekanntgabe der Gewinner und Gewinnerinnen für 2025 findet am 26. Februar 2025 in Berlin statt.

Der Deutsche Arbeitsschutzpreis ist die wichtigste nationale Auszeichnung im Arbeitsschutz. Vergeben wird er durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die für den Arbeitsschutz zuständigen Ministerien der Länder (vertreten durch den Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik) und den Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV).

Eine unabhängige Jury aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Wissenschaft hat aus 180 Bewerbungen zwölf Nominierungen in den Kategorien "Strategisch", "Betrieblich", "Kulturell" und "Persönlich" ausgewählt. Die festliche Verleihung des mit 10.000 Euro pro Kategorie dotierten Preises findet am 26. Februar 2025 unter der Schirmherrschaft von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im Konferenzzentrum des Bundes in Berlin statt.

Die Auszeichnung ist Bestandteil der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA), in der gemeinsame Arbeitsschutzziele rund um den betrieblichen Arbeitsschutz erarbeitet werden.

In der Kategorie "Strategisch" werden Managementlösungen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit mit weitreichenden Folgen für Betrieb und Belegschaft ausgezeichnet. Nominiert sind:

L'Oréal Logistikzentrum Muggensturm

Anhand der "LKW Checkliste - Kosmetik Sicher Unterwegs" überprüft die Firma L'Oréal in ihrem weltgrößten Logistikzentrum täglich rund 80 Fahrzeuge von Fremdfirmen. An drei Stationen werden 15 Punkte überprüft, zum Beispiel Fahrzeugzustand, Kennzeichnung, Fahrzeugsicherheit, persönliche Schutzausrüstung, Profiltiefe der Bereifung und Ladungssicherung. Stellt die Kontrolle erhebliche Sicherheitsmängel fest, wird der LKW abgewiesen. Das Ergebnis: weniger Unfälle und Spediteure, die ihre Fahrzeuge besser warten und Sicherheitsmängel proaktiv beheben.

Mainka Bau GmbH & Co. KG

Seit Jahren verfolgt Mainka Bau aus Lingen kontinuierlich Strategien zur Arbeitssicherheit. Mit "Digitalen Hilfsmitteln zur nachhaltigen Verbesserung von Arbeits- und Umweltschutz im Unternehmen" schaffte das Unternehmen Verbesserungen in sechs Bereichen - mit Hilfe von QR-Codes und der selbst entwickelten MainkaApp. Dadurch werden nun Ressourcen effizienter genutzt, Prozesse optimiert und Umweltauswirkungen reduziert. Projekte und einzelne Tätigkeiten lassen sich besser planen und koordinieren, Personal kann optimal eingesetzt werden.

Milupa GmbH

Als Hersteller von Baby- und Kleinkindnahrung möchte Milupa aus Fulda auch die eigenen Auszubildenden engagiert unterstützen. Deshalb wurde ein strategisch gestaltetes Konzept entwickelt und implementiert: "Ausbildung mit Sicherheit: die Integration des Arbeitsschutzes in die Ausbildung". In drei Bausteinen, je nach Ausbildungsjahr, lernen die Azubis wichtige theoretische Inhalte, übertragen diese in die Praxis und setzen eigene Projekte um. So werden sie zu wertvollen Multiplikatoren im Arbeitsschutz.

In der Kategorie "Betrieblich" werden kreative und innovative Lösungen auf Betriebsebene ausgezeichnet, die der gesamten Belegschaft zugutekommen. Nominiert sind:

Aryzta Bakeries Deutschland GmbH

Mehrere Millionen Backwaren verlassen täglich die Aryzta Bakeries Deutschland in Eisleben. Nachvollziehbar, dass es dabei zu Schäden bei Ein- und Auslagervorgängen kommen kann. Inspiriert vom "LEGO-Spielen" kam es zur Entwicklung einer "Wechselhilfe zum sicheren Austausch von deformierten Regaltraversen". Neben erhöhter Sicherheit und dem Verzicht auf ein Flurförderzeug, können die Regalteile nun von zwei Beschäftigten gewechselt werden. Statt einer Traverse pro Stunde schafft das Team mit der Wechselhilfe fünf bis sechs in derselben Zeit.

energis-Netzgesellschaft mbH

Ein lebensgefährlicher Moment an einer 20-kV-Mittelspannungsfreileitung war Impuls für die "Ausstattung fahrbarer Hubarbeitsbühnen mit Spannungssensoren". Nach umgehender Meldung des Beinaheunfalls durch den betroffenen Mitarbeiter und einer vertieften Unfallanalyse, entwickelte die energis-Netzgesellschaft in Saarbrücken eine Nachrüstung der Hubarbeitsbühnen, die Beschäftigte optisch und akustisch warnt, sobald sie sich einer unter Spannung stehenden Leitung zu sehr nähern.

Molkerei Ammerland eG

Im vollautomatischen Hochregalkühllager der Molkerei Ammerland in Wiefelstede müssen jährlich ca. 4.500 Meter Schleifleitungen gewartet werden. Bis dato geschah das unergonomisch auf Knien, ausgerüstet mit speziellen Filtermasken. Durch die Initiative eines Beschäftigten entwickelte das Unternehmen einen "Reinigungswagen für Schleifleitungen", der nun alle fünf Schleifleitungen gleichzeitig bürstet und entstaubt. Die Aufenthaltszeit im sauerstoffreduzierten Bereich ist minimal, die Handhabung einfach und die Reinigung effektiv.

In der Kategorie "Kulturell" werden verhaltens- und verhältnisändernde Maßnahmen ausgezeichnet. Nominiert sind:

Biologische Heilmittel Heel GmbH

Im Rahmen des Programms "SiBes unterstützen SiFa - sicher und gesund arbeiten bei Heel" verlassen Sicherheitsbeauftragte für jeweils drei Monate ihren Fachbereich, um hierarchie- und bereichsübergreifend gemeinsam mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit an operativen Sicherheitsfragen zusammen zu arbeiten und eigenständig Projekte in den Bereichen Environment, Health and Safety umzusetzen.

Mercer Timber Products GmbH

Mit ihrem "Projekt Road to Zero - unser Weg zu Null Unfällen" zielt das Unternehmen Mercer Timber Products in Saalburg-Ebersdorf auf eine Sicherheitskultur im Großsägewerk, die weit über das Werkstor und die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. Klare Standards, Präventionsmaßnahmen, Sicherheitsinitiativen und kontinuierliche Schulungen sind Teile des Programms, das bei der Unternehmensleitung Top-Priorität hat.

Mobile Haus-Krankenpflege Kröber GmbH

In Pflegeberufen sind überlastete Beschäftigte und eine hohe Fluktuation weit verbreitet. Unter dem Motto"Unser Pflegedienst ist so gesund, wie seine Mitarbeiter - nachhaltig gesunde Arbeitsverhältnisse etablieren" wurde die mobile Haus-Krankenpflege Kröber aktiv: Recruiting von Kooperationspartnern, Ausbildung einer Mitarbeiterin zur Fachkraft für Arbeitssicherheit (SiFa) und Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB), Aufbau einer Arbeitsorganisation nach New-Work-Prinzipien und ein Verständnis von Führung als Dienstleistung.

In der Kategorie "Persönlich" werden Maßnahmen ausgezeichnet, bei denen Schutz, Sicherheit und Gesundheit jedes bzw. jeder Einzelnen im Vordergrund stehen. Nominiert sind:

Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH

Nach dem Unfall eines Beschäftigten bei Coca-Cola Europacific Partners Deutschland am Standort Knetzgau, bei dem ein zweistufiger Tritt wegrutschte, entwickelten die Auszubildenden eine kreative Lösung, um den Einsatz der Tritte sicherer zu machen: Die "Anti-Rutsch-Disc" - am Computer entworfen und mit dem betriebseigenen 3D-Drucker hergestellt - ist sicher, günstig, abteilungs-, betriebs- und branchenübergreifend einsatzfähig sowie recyclebar.

St.-Marien-Hospital Marsberg in Kooperation mit der Fachhochschule Münster

Die körperlichen Belastungen für Therapierende beim Gehtraining in der Rehabilitation sind enorm. Gemeinsam mit dem Labor für Biomechatronik der FH Münster entwickelte das St.-Marien-Hospital in Marsberg das Projekt "MoRe - Mobilitätsunterstützung in der Rehabilitation": ein mit einem modularen Aufsatz nachträglich motorisierter Rollstuhl, der geheingeschränkten Menschen spurgenau folgt, bei Bedarf nah genug heranfährt und automatisch rechtzeitig bremst.

Universität Duisburg-Essen

Die Programmierung von Schaltschränken an der Universität Duisburg/Essen war bislang ein mühsames Unterfangen, denn fehlende und unergonomische Ablagen führten zu Rückenschmerzen, Zeitverlust und Unzufriedenheit. In der hauseigenen Metallwerkstatt machte sich ein Team unter dem Motto "Ergonomie trifft Sicherheit: Programmieren, aber rückenfreundlich" an die Verbesserung der Situation. Die Lösung: eine Halterung mit ergonomischem Design sehr leicht, minimalistisch gestaltet, individuell an die Körpergröße anpassbar sowie an allen Schränken einsetzbar.

Weitere Informationen im Web: www.deutscher-arbeitsschutzpreis.de

Pressekontakte:

Geschäftsstelle der Nationalen Arbeitsschutzkonferenz (NAK)
Susanne Bühler, Tel. 030/51548-4543, E-Mail: buehler.susanne@baua.bund.de

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Pressestelle, Tel.: 030/18 527 21 90, E-Mail: presse@bmas.bund.de

Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI)
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg
Pressestelle, Tel.: 0711/123-2876, E-Mail: pressestelle@wm.bwl.de

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Stefan Boltz, Tel.: 030/13001-1414, E-Mail: presse@dguv.de

Wettbewerbsbüro Deutscher Arbeitsschutzpreis
c/o 3c Creative Communication Concepts GmbH
Andreas Chulia
Destouchesstraße 68
80796 München
Tel.: +49/89/322 993-76
E-Mail: info@deutscher-arbeitsschutzpreis.de

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