Ostsee-Zeitung: Kommentar
Rostock (ots)
Wenn das Parlament im Herbst für eine Verlängerung der Mission entscheidet, muss es das mit guten Argumenten und nicht mit gängigen Klischees begründen. Es geht nicht um irgendeine Freiheit, die am Hindukusch verteidigt werden muss, es geht auch nicht um Demokratie dort, denn die ist mit den weit verbreiteten archaischen Stammes- und Clanstrukturen kaum vereinbar. Tatsächlich braucht Afghanistan dreierlei: den zivilen Wiederaufbau, das Funktionieren staatlicher Macht, die bislang an den Stadtgrenzen Kabuls endet, und die Niederschlagung der Taliban. Werden diese drei Hauptziele verfehlt, würde Afghanistan wieder zum Trainingscamp des weltweit agierenden islamistischen Terrorismus.
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