Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Mindestlohn
Rostock (ots)
Viel zu lange haben sich die privaten Post-Anbieter gegen einen allgemeinverbindlichen Branchen-Mindestlohn gesträubt. Wären sie früher in die Verhandlungen mit Post und ver.di eingestiegen, hätte es den politisch festgezurrten Mindestlohn von knapp zehn Euro pro Stunde wohl nie gegeben. Denn der liegt sogar weit über jenen 7,50 Euro, die der Deutsche Gewerkschaftsbund als flächendeckende Lösung fordert. Die Post AG erwies sich diesmal als windelweicher Tarifpartner. Sie drängte geradezu auf einen unrealistisch hohen Abschluss, um sich auf dem ab 2008 liberalisierten Briefzusteller-Markt die lästige Konkurrenz vom Halse zu halten. Mit sozialer Wohlgefälligkeit hatte das wenig zu tun. Aber es hat funktioniert.
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