Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Schwan-Kandidatur
Rostock (ots)
Dass die SPD gestern die durchaus für das Präsidentenamt geeignete Gesine Schwan zu ihrer Kandidatin kürte, ist vor allem Ergebnis eines heimlichen Putsches in der Beck-Partei. Weil sich der zaudernde SPD-Chef, der eigentlich Sympathien für Horst Köhler hegte, in der Präsidentenfrage nicht festlegen wollte, hat ihn ein Netzwerk aus SPD-Linken und -Frauen einfach überrumpelt. Und der Pfälzer macht aus seiner Führungsnot nun eine Führungstugend. Er nominierte Gesine Schwan gleichsam als Kampfansage an die Union, an das bürgerliche Lager insgesamt. Von wegen, die SPD sei der kleinere erfolglose Koalitionspartner. Wir können auch anders. Dass damit die Große Koalition im Grunde nur noch Fassade ist, ein 16-monatiger Dauerwahlkampf eingeläutet wird und das höchste Staatsamt zur politischen Manövriermasse verkommt, nimmt Beck billigend in Kauf.
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