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Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Gespräch zwischen Guttenberg und Käßmann

Rostock (ots)

Kirchenvertreter müssen nicht das politisch
Opportune abwägen. Sie müssen keine Lösungskonzepte für bewaffnete 
Konflikte vorlegen und dürfen trotzdem den frommen Wunsch von einer 
besseren Welt ohne Gewalt und Waffen haben. Sie dürfen, wenn man so 
will, in diesem Punkt naiv sein. Es ist ihre Aufgabe, die Menschen 
aufzurütteln. Deshalb ist es keine Anmaßung und keine 
Grenzüberschreitung, wenn sich die Kirchen in zentralen, die 
Gesellschaft bewegenden Fragen zu Wort melden. Dafür müssen sie sich 
dann ihrerseits Kritik gefallen lassen. Aber im Fall von Bischöfin 
Käßmann war diese zum Teil maßlos und herabsetzend.
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich von 
diesem Getöse wohltuend abgesetzt. Statt eine unbequeme Stimme 
niederzumachen, hat er das Gespräch gesucht. Politisch war das 
geschickt, aber in der Sache durchaus angebracht. Denn der kritische 
Dialog, der Meinungsstreit im besten Sinne ist beim Thema Afghanistan
in der Vergangenheit zu kurz gekommen. Wenn das jetzt nachgeholt 
wird, hat sich die Käßmann-Kontroverse gelohnt.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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