Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Guttenberg
Rostock (ots)
Doktor a. D. zu Guttenberg will seinen wissenschaftlichen Titel wieder bei der Universität Bayreuth abgeben und Verteidigungsminister bleiben. Gut so? Mitnichten. Denn der Freiherr ist nicht irgendein Schummler, dem ein paar kleine Fehler unterlaufen sind, wie er und seine politischen Unterstützer uns jetzt weismachen wollen. Nein, zu Guttenberg hat ziemlich dreist und sehr systematisch betrogen. Das ist nicht nur in der Welt der Wissenschaft kein Kavaliersdelikt. Wäre das Plagiat vorher bekannt gewesen, säße zu Guttenberg wahrscheinlich gar nicht auf dem Minister-Stuhl. Unabhängig davon, ob man den Franken mag oder nicht: Gemessen an seinen selbst geäußerten Ansprüchen an die politische Elite (Stichwort Wahrhaftigkeit) ist zu Guttenberg grandios gescheitert. Jetzt verhält sich der CSU-Politiker so wie viele vor ihm in ähnlichen Situationen: aussitzen und hoffen, dass der Spuk bald vorbei ist. Vor einer Woche noch fand er diese Verantwortungslosigkeit ziemlich mies. Bleiben Sie dabei, Herr Minister! Treten Sie zurück!
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