Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Kundus-Untersuchungsausschuss
Rostock (ots)
Für die einen bestätigen sich die schlimmsten Befürchtungen, die anderen können nicht den kleinsten Fehler erkennen. Nach diesem Muster verlaufen Untersuchungsausschüsse. Auch der Kundus-Ausschuss ist davon nicht frei. Und trotzdem hebt er sich wohltuend davon ab. Der schreckliche Anlass und der Umstand, dass es keine personellen Konsequenzen mehr geben kann, haben das begünstigt. Die politisch Hauptverantwortlichen von damals sind nicht mehr im Amt. Statt des beliebten "Wer hat wann was gewusst?" konnte die Kernfrage in den Blick genommen werden. Musste und durfte es diesen Luftschlag geben? Zwei Mal nein. Der verantwortliche Offizier hat eindeutig gegen Einsatzregeln verstoßen. Der Druck, unter dem er stand, ist ihm zugutezuhalten. Dennoch tut man sich schwer damit, dass ein gravierendes Fehlverhalten folgenlos bleibt. Für den Soldaten persönlich ist die Verantwortung, zu der er sich klar und respektabel bekennt, Last genug.
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