Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Merkel und Sarkozy
Rostock (ots)
Mit der Einführung von Eurobonds würden die Zinsen, zu denen sich der deutsche Staat Geld beschafft, auf ein gleichmachendes höheres Niveau angehoben. Dem haben Merkel und Sarkozy erfolgreich widerstanden. Es ging ihnen vor allem um ein kräftiges Signal, dass die beiden führenden Euro- Länder Ernst machen mit der Euro-Rettung. Das haben sie gesetzt: Gemeinsame Wirtschaftsregierung für die Euro-Zone, Einführung einer Finanztransaktionssteuer, um Spekulanten zu bremsen, und eine Schuldenobergrenze, auf die sich alle 17 Euro-Länder in ihren nationalen Verfassungen festlegen müssen. Die grobe Marschrichtung ist vorgegeben. Erst die Umsetzung der Pläne wird über den Erfolg entscheiden. Insbesondere Merkel geht einen schweren Gang. Sie muss die Krise managen und die Märkte wenigstens halbwegs befrieden, ohne dabei deutsche Interessen aufzugeben. Gleichzeitig muss sie die Euro-Skeptiker in den eigenen Reihen und in der Bevölkerung besänftigen. Das ist fast zu viel für die eben aus dem Urlaub zurückgekehrte Kanzlerin.
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