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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Merkels Kehrtwenden

Rostock (ots)

Neue Zeiten brauchen neue Antworten: Klingt doch einleuchtend, wie die CDU-Vorsitzende Angela Merkel auf dem Parteitag der Christdemokraten ihre politischen Kehrtwenden als Kanzlerin begründet: Wiedereinstieg in den Atomausstieg und Einführung von Mindestlöhnen - pardon: Lohnuntergrenzen. Fragt sich nur, was so neu ist an den Gefahren der Atomkraft und an Armutslöhnen in Branchen ohne Tarifverträge. Nach sechs Jahren Kanzlerschaft müssten der Physikerin beide Probleme doch schon länger gut vertraut sein. Viel eher wird man bei der Suche nach Gründen für die plötzlichen neuen Antworten fündig, wenn man sich die Entwicklung der Umfragewerte von Schwarz-Gelb seit der letzten Bundestagswahl anschaut: Nach dem Absturz der FDP unter die Fünf-Prozent-Marke muss Merkel den Weg frei machen für neue Koalitionen, wenn die CDU an den Fleischtöpfen der Macht bleiben will. Für mögliche Bündnisse mit der SPD, vielleicht auch den Grünen aber galt beziehungsweise gilt es, die dicken Brocken Atomkraft und Mindestlohn wegzuräumen.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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