Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Causa Wulff
Rostock (ots)
Das Endspiel naht in der Sache mit Wulff, im Fall des Präsidenten. Peter Altmaier, der erste und beinah einzige Wulff- Verteidiger, als es losging, hat die Geduld verloren. Ein Bundespräsident, der nicht hält, was er verspricht - beispiellose Transparenz in eigener Sache - wird zum größten anzunehmenden Unfall. Altmaier hat, ganz sicher in stiller Übereinkunft mit der Kanzlerin, dem Bundespräsidenten die dunkelgelbe Karte gezeigt. Jetzt muss alles, restlos, ohne falsche Scham, ins Netz gestellt werden. In der Union hat man Angst vor einem gefährlichen Schwelbrand. Immer wieder lodert es an neuen Ecken auf, das mediale Interesse verlagert sich dann zwangsläufig auf die politische Geburtshelferin dieses Präsidenten. Dann gibt es statt TV-Auftritten die ultimative Boulevard- Schlagzeile. Frau Merkel, nehmen Sie Stellung, Wulff verweigert sich! Dazu darf es nicht kommen. Wenn der Präsident jetzt nicht beherzt Schluss macht, werden die Altmaiers die rote Karte zücken. Schon jetzt fragt niemand mehr, ob die Sache die ganze Aufregung wert ist.
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