Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Schlecker-Entlassungen
Rostock (ots)
Die Zahl ist eine Katastrophe: 11 750 Menschen sollen ihre Arbeitsstelle beim Drogeriekonzern Schlecker verlieren. Um das Überleben des Unternehmens zu sichern. Das verkündete gestern der Insolvenzverwalter und stellte zugleich fest: "Schlecker ist zukunftsfähig". Trösten wird das die Mitarbeiter, die demnächst ihre Kündigung auf den Tisch bekommen, kaum. Sie müssen für die verfehlte Unternehmensstrategie bezahlen. Die Restrukturierung wurde zu spät eingeleitet, das Sortiment deutlich teurer als bei der Konkurrenz angeboten. Kein Wunder, dass die Kunden massenhaft zu Rossmann und dm abwandern. Bitter ist, dass der Niedergang von Schlecker das Läden-Sterben auf den Dörfern verschärft. Aber darauf nimmt der Markt keine Rücksicht. Aus sozialer Verantwortung kann sich weder Schlecker noch ein anderer Anbieter ein Zuschussgeschäft auf dem Lande leisten. Der Kunde entscheidet, wo er einkauft, und er entscheidet zumeist nach dem Preis. Nur wenn Schlecker hier ansetzt, wird das Unternehmen eine Chance haben.
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