Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG,Rostock, zu Afghanistan
Rostock (ots)
Fünf Jahre nach dem Fall der Taliban ist für die deutschen Soldaten ein Ende der Afghanistan-Mission nicht abzusehen. Das hat die Kanzlerin klargestellt. Und auch das: Deutschland lässt sich diese Linie nicht von extremistischen Entführern ausreden. Das sind klare Worte zu einer völlig unklaren Gemengelage im Land am Hindukusch. Die dortige Zivilgesellschaft funktioniert trotz gegenteiliger Beteuerungen aus Kabul nicht. Die Nato-Doppelstrategie von militärischem Eingreifen und wirksamer Aufbauhilfe hat bislang nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Nach wie vor sind trotz der Aufbaumilliarden die Defizite in Infrastruktur und Sozialwesen so horrend, dass das Land weiterhin zu den ärmsten gehört. Und nach wie vor fragen sich die Afghanen besorgt, wann endlich eigene Armee- und Polizeitruppen Herr der Lage werden. Die Position von Präsident Karsai ist schwach, eine politische Lösung des Afghanistan-Konflikts in weiter Ferne. Mit Militär ist er kaum zu lösen, allerdings ohne auch nicht. Das ist das Dilemma für die Nato. Sie ist zum Bleiben verdammt. Und noch viel mehr zum Geben. Ansonsten wäre alles vergebens.
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