Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG, Rostock, zu Bundestag/Wehrbeauftragter
Rostock (ots)
Der Wehrbeauftragte des Bundestages ist so etwas wie der Kummerkasten der Truppe. Rund 6000 Soldatinnen und Soldaten haben im Vorjahr ihren Frust über marode Unterkünfte, unzureichende Ausrüstung, viel zu knappen Sold, fehlende Truppenärzte oder schikanierende Vorgesetzte bei Reinhold Robbe aktenkundig gemacht. Robbes Kummerkasten ist zugleich ein, zugegeben einseitig negatives Spiegelbild der Bundeswehr. Es zeigt jene Seiten, die von der politischen Führung gern ausgeblendet werden. Jene Missstände nämlich, mit denen sich die Soldaten täglich herumschlagen müssen. Die Crux ist, dass einerseits die Aufgaben der Bundeswehr enorm angewachsen sind. Andererseits aber wurde der Wehretat zum finanziellen Steinbruch erklärt oder werden Milliarden in überholte Prestigeprojekte wie den Euro-Fighter gebuttert. Diesen eklatanten Widerspruch kann auch der tapfere Wehrbeauftragte nicht lösen. Er kann bestenfalls die schlimmsten Probleme abstellen helfen. Robbe klang gestern stellenweise so frustriert wie viele Soldaten. Er kann Missstände anprangern, aber an die tieferen politischen Ursachen kommt er nicht heran.
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