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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: Höhere Gesundheitsausgaben Schmuddelkind PETER STUCKHARD

Bielefeld (ots)

Die Deutschen haben im Jahr 2007 also wieder
mehr Geld für ihre Gesundheit ausgegeben. Genau 3,2 Prozent mehr als 
im Vorjahr. Na und? Für Nahrungsmittel mussten sie 3,1 Prozent, für 
Haushaltsenergie 3,6 Prozent und für Kraftstoffe gar 4,1 Prozent mehr
Geld hinblättern.
Schaut man genauer hin, hat es im Gesundheitsbereich für mehr Geld 
sogar mehr Leistung gegeben: Die Gesetzliche Krankenversicherung, 
deren Anteil an den Ausgaben fast 60 Prozent beträgt, bezahlt seit 
Mitte 2007 durchweg medizinisch notwendige Impfungen. Natürlich 
musste sie auch die staatlich verordnete dreiprozentige Steigerung 
der Mehrwertsteuer auffangen, die besonders bei den 
Arzneimittelpreisen durchschlug. Ja, auch die Ausgaben für 
Medikamente sind wieder gestiegen. Es sind aber auch eine Reihe von 
teuren neuen Arzneimitteln auf den Markt gekommen, die ein längeres 
Überleben bei schweren Krankheiten möglich machen, die Medizintechnik
ist ebenfalls weiter fortgeschritten, allein für Zahnimplantate 
dürften die Bundesbürger mehr Geld als je zuvor ausgegeben haben. 
Folgerichtig verzeichnet auch die Private Krankenversicherung, deren 
Anteil an den Gesamtausgaben etwa zehn Prozent beträgt, 
Ausgabensteigerungen von 4,3 Prozent.
Alles kein Grund zur Aufregung. Ist der Anteil der 
Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt 2007 gegenüber 2006 doch 
sogar gesunken. Der Gesundheitssektor war so gesehen 2007 womöglich 
sogar ein besonders erfolgreicher Wirtschaftszweig.
Das wird aber nicht so bleiben. Denn was die Gesundheitswirtschaft 
trotz allem und zu Unrecht zum volkswirtschaftlichen Schmuddelkind 
macht, ist ihr latentes Einnahmenproblem. Die sich abzeichnende 
Beschäftigungsschwäche wird 2010, gleich nach der Bundestagswahl, zu 
einem höheren Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenkassen führen.
Hier liegt der eigentliche Reformbedarf.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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