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Neue Westfälische: G-8-Gipfel in den Abruzzen Polit-Clownerei BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Er kann machen, was er will - in Italien
schwimmt Silvio Berlusconi auf einer Welle der Popularität. Dabei 
lässt der Ministerpräsident kein Fettnäpfchen aus, um sich und sein 
Land zu blamieren. Zur Erinnerung nur die letzten verbalen 
Peinlichkeiten des Medien-Moguls: Die Lage der rund 20.000 
obdachlosen Menschen in den Abruzzen verglich er mit einem 
Campingurlaub. "Von ihnen würde ich auch gerne wiederbelebt werden", 
sagte er zu einer Ärztin im Feldlazarett. Und bei einem Besuch in 
Moskau bezeichnete Berlusconi US-Präsident Obama als "stattlich, gut 
aussehend und sonnengebräunt".
Dass so ein Mann den G-8-Gipfel in das Abruzzen-Erdbebengebiet 
verlegt, kann niemanden wirklich überraschen. Das ist kein 
April-Scherz, sondern pure Schau. Das gilt auch für die geschmacklose
Bemerkung, demonstrierende Gipfel-Gegner könnten in der geschundenen 
Region keine Zerstörungen mehr anrichten.
Was die Mehrheit der Italiener offenbar entzückt, ist für den Rest 
der Welt peinliche Polit-Clownerei. Die Präsidenten und 
Regierungschefs des Gipfels fügen sich zähneknirschend in das 
absehbare Berlusconi-Theater in den Abruzzen. Das Elend der Menschen 
droht zur Kulisse für ein Schmierentheater zu werden. Das Angebot 
wirklicher Hilfe aber hatte Berlusconi spröde zurückgewiesen.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

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