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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Bayerische Ärzte bleiben im Kassenarztsystem Maßlos PETER STUCKHARD

Bielefeld (ots)

Man kann ja verstehen, dass die Hausärzte - und nicht nur sie - sich am Kassenarztsystem abarbeiten. Das was die bayerischen Hausärzte unter ihrem radikalen Anführer, dem notorischen Verbandsfunktionär Wolfgang Hoppenthaller, gezeigt haben, war indes nicht geeignet, Sympathie zu erzeugen. Es ging ihnen nämlich - wenn überhaupt - höchstens nachrangig um eine bessere Versorgung ihrer Patienten. In erster Linie ging es ihnen um mehr Geld für bayerische Hausärzte, selbst auf Kosten der eigenen Kollegen. Ihr Hauptproblem war Maßlosigkeit. Damit haben sie die Ziele anderer Hausärzteverbände, unter anderem des nordrhein-westfälischen, diskreditiert. Mit Blick auf Bayern haben die hiesigen Krankenkassen wenig Enthusiasmus gezeigt, dem gesetzlichen Gebot zum Abschluss eines Vertrages mit dem Hausärzteverband zu folgen. Als dann der Schiedsmann entschieden hat, dass die Patienten in NRW sich nur bei den Krankenkassen, nicht aber in den Arztpraxen zur Teilnahme an einem Vertrag verpflichten konnten, machte der hiesige Verband einen Rückzieher. Die Verträge, die auf dem Kontrahierungszwang mit einem mitgliederstarken Verband beruhen, sind vom Tisch. Hoppenthaller hat eine Ohrfeige bekommen, die Konsequenzen gezogen und ist zurückgetreten. Gut so. Er ist kein Schmuck für den ärztlichen Stand. Die Zukunft gehört dem Wettbewerb fair ausgehandelter Verträge, bei denen die Qualität der Versorgung im Vordergrund steht.

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