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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Kinderarmut Vorbeugung ist die beste Medizin BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Armut ist relativ. Zweifelsohne. Dennoch ist Armut mess- und vergleichbar. Die Parameter dafür findet man in der Nachbarschaft, in Stadt und Land der Republik. Das zeigen die Armutsstatistiken von Bund und Ländern und auch die Daten der linker Positionen unverdächtigen Bertelsmann-Stiftung. Armut ist eng verknüpft mit den Chancen des Zugangs zum Arbeitsmarkt. Das belegen die günstigen Daten aus Bayern oder Baden-Württemberg. Armut hängt aber auch mit Familienstrukturen zusammen. Das wiederum belegen die Zahlen etwa im Kreis Höxter, der wirtschaftlich eher schwach aufgestellt ist und an Armut an Kindern leidet. Armut hat viele Gründe, auch selbst verschuldete. Für sie aber sind Kinder nicht verantwortlich. Doch sie leiden am meisten darunter. Darum ist es eine gesellschaftliche Pflicht, sich mit Kinderarmut nicht abzufinden. Das beste und den größten Erfolg versprechende Rezept sind Bildungsinvestitionen. Kein Kind verloren zu geben im Kindergarten, in der Schule und auch nicht in der Lehre kann die Abwärtsspirale stoppen. Denn Vorbeugung ist die beste Medizin. So gesehen hat sich die Landesregierung auf den richtigen Weg gemacht, wenn sie verstärkt in Bildung und bessere Strukturen investiert. Ohnehin fragt man sich, warum Bildungsinvestitionen volkswirtschaftlich und haushalterisch nicht gleichrangig behandelt werden mit Ausgaben für Straßen, Rathäuser oder Aktenordner.

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