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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR NRW ist auf stabile Stromversorgung angewiesen Übertriebene Hast PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Bielefeld (ots)

Wenn NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) in der Debatte über den Ausstieg aus der Kernenergie vor übertriebener Hast warnt, dann hat das wenig mit parteipolitischer Profilierung und viel mit der Wahrnehmung von Landesinteressen zu tun. NRW ist Energieland Nummer eins in Deutschland, zwischen Rhein und Weser wird der meiste Strom erzeugt und der meiste Strom verbraucht, ein großer Teil davon in der Stahl-, der Aluminium- und der chemischen Industrie. Deshalb muss NRW wie kein anderes Bundesland darum besorgt sein, dass Strom jederzeit in ausreichender Menge und zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung steht. Versorgungslücken oder erhebliche Preissteigerungen würden unmittelbar auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt durchschlagen. Schon jetzt kämpfen energieintensive Unternehmen um ihr Überleben. Strom ist in Italien oder Finnland erheblich billiger als hier. Die Verlagerung von immer mehr Produktionsstätten in kostengünstigere Länder würde das Ende des Industriestandorts einläuten. Bei der Energiewende kommt es nicht darauf an, wer am lautesten nach dem frühesten Ausstiegstermin ruft. Auch den Grünen, die sich hier besonders hervortun, muss klar sein, dass NRW auf eine stabile Stromversorgung angewiesen ist.

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